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IGL

Wechseln war noch nie so richtig wie jetzt:

Gemeinsam wieder etwas bewegen

14.02.2018

Liebe Kolleginnen und Kollegen, 

die Situation für unsere Lufthanseaten ist noch schlechter als befürchtet: Die Konzerntarifrunde zwischen Lufthansa und ver.di ist beendet - und es ist trotz der vielen drängenden Themen tatsächlich bei einer reinen Geldrunde geblieben. Diese ist auch noch so schlecht ausgefallen, dass dieser Abschluss Reallohnverlust trotz Tabellensteigerung bedeutet. 

Hier die wichtigsten Fakten:

  • Der garantierte Betrag der Steigerung von 4,8% auf 33 Monate sind durchschnittlich 1,75% Gehaltsplus bis 30.09.2020 pro Jahr.
  • Die Inflationsrate lag 2017 bei 1,8%; Tendenz für die kommenden Jahre ist nicht fallend
  • 1,2% weitere Steigerung hängen vom Ergebnis des jeweiligen Geschäftsfelds ab
  • Die Übernahmegarantie für Azubis wurde verlängert
  • Die MTV-Klammer bleibt erhalten


Vergütungserhöhungen unter der Inflationsrate abzuschließen und dann auch noch einen variablen Teil dranzuhängen ist nicht nachvollziehbar, schon gar nicht im Rekordjahr Nummer 4 in Folge. 

Eine Übernahmegarantie für Azubis ist bei andauerndem Personalmangel und Unterbesetzung auch keine Erfolgsmeldung. Gleiches gilt für den Erhalt der MTV-Klammer. Dazu kommt, dass selbst das Lohnplus nicht bei allen ankommt. Bei Lufthansa Technik wurde ein Sockelbetrag vereinbart, der für die überwiegende Mehrheit der Kolleginnen und Kollegen den Gehaltszuwachs deutlich unter 1,75% abfallen lässt. Unverändert gibt es keine Absicherungen gegen Auslagerungen, Leiharbeit bleibt bestehen, befristete Verträge sind weiter die Regel, die Absenkungen der Vergangenheit wurden trotz Rekorden nicht zurückgeführt.

Nach und nach werden die Arbeitsbedingungen also in solch einer Art angepasst, wie es der Geschäftsleitung genehm ist. Dieser Abschluss ist ein gutes Beispiel dafür. VC und UFO haben vorgemacht wie es anders geht: Mit langen Tarifkonflikten und harten Arbeitskämpfen. Das ist zwar für niemanden schön, doch die Arbeitgeber und allen voran Lufthansa reagieren nur noch unter Druck, um zu einer Lösung im Sinne der Beschäftigten zu kommen. Von alleine und ohne Demonstration von Stärke und Geschlossenheit ist das mittlerweile leider ausgeschlossen.

Diesen Druck kann ver.di offensichtlich nicht mehr machen. Es wäre so viel mehr drin gewesen, man hätte es nur durchsetzen müssen. Auch außerhalb des Luftverkehrs scheint das so zu sein, das haben die Kollegen der IG Metall gezeigt. Es ist also noch möglich die eigenen Ziele nicht nur hoch zu setzen, sondern auch zu erreichen. 

Wer nicht mehr möchte, dass solche Abschlüsse für ihn oder sie gemacht werden, der muss sich in einer Gewerkschaft organisieren. Nur so kann ein Wechsel eingeleitet werden. Wir wollen ein starkes Gegengewicht zu den Arbeitgebern und zu ver.di sein, um in Rekordzeiten wieder mehr als Reallohnverlust zu erreichen.


Wie schnell ein solcher Wechsel passiert, hängt von der Mächtigkeit der IGL ab.
Mit einer geschlossenen organisierten Kollegenschaft geht so etwas. 

Nutzt Eure Chancen in der IGL: Wir sind eine junge Gewerkschaft mit starken Partnerorganisationen und Kooperationspartnern wie TGL, UFO oder GdF. Wir starten also nicht bei null und können sowohl auf Expertise als auch auf bestehende Netzwerke zurückgreifen. 

Sobald genügend Mitglieder da sind, können wir unsere Themen für jeden Bereich durchsetzen. In den Bereichen wo wir bereits organisiert sind, beraten wir mit unseren Gremien das weitere Vorgehen und welche Themen mal wieder in diesem Abschluss fehlen. Mit genügend Mächtigkeit werden wir diese Inhalte auch streitig durchsetzen können und nicht länger von außen kritisieren.

Denn: Klar geht das anders!

Eure IGL

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