Diese Seite drucken
Eurowings

Eure UFO-TK

im Einsatz für Euch

13.02.2015

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

nach wie vor stehen wir der aktuellen Entwicklung unserer Airline sehr positiv gegenüber und arbeiten auf allen Ebenen daran, aus dieser für die Eurowings-Kabine erfreulichen Situation heraus Chancen für die Weiterentwicklung unserer Arbeitsbedingungen zu nutzen. Über den derzeitigen Stand der Dinge möchten wir Euch einen Überblick verschaffen:

1. CdC

Im letzten Newsticker der Personalvertretung Kabine heißt es wörtlich: „Durch die für Tariffragen zuständige Gewerkschaft (UFO) wurde festgelegt, dass Kollegen mit einer Teilzeit von unter 75 % (…) zu Beginn der Airbus Operation die Chance auf eine Bewerbung als CdC im Kalenderjahr 2015 nicht möglich ist.“ Hierzu möchten wir Folgendes klarstellen: Wir haben überhaupt nichts einfach so festgelegt! Alle Inhalte der Tarifvereinbarung CdC – wie auch grundsätzlich aller anderen Tarifvereinbarungen – sind das Ergebnis langer Verhandlungen zwischen Arbeitgeber und Tarifkommission. Bei der Begrenzung auf einen bestimmten Teilzeitanteil handelte es sich logischerweise um eine Forderung des Arbeitgebers auf Grund operationeller Gründe, die ursprünglich zu Beginn der Verhandlungen sogar bei 85 % lag. Die UFO-Tarifkommission hatte kein eigenes Interesse an dieser Regelung (zumal die TK-Sprecherin Simone Bartels selbst Betroffene ist) und sich lediglich im Laufe der Verhandlung auf Grund der seitens der Geschäftsleitung dargelegten Gründe und gewissermaßen „im Austausch“ gegen andere Aspekte der Vereinbarung darauf eingelassen.

Die Regelung dient dem Umstand, dass einerseits gerade im ersten Jahr der Einsatz der Kolleginnen und Kollegen noch weit überwiegend auf CR9 stattfinden (im Dezember 2015 wird die Flotte voraussichtlich aus lediglich 6 A320 und immer noch 16 bis 17 CR9 bestehen) und damit relativ selten die Gelegenheit zum Sammeln von Erfahrung auf A320 bestehen wird. Andererseits werden viele junge, neu eingestellte Flugbegleiter auf der A320-Flotte tätig sein, denen ein möglichst auch auf diesem Muster erfahrener CdC zur Seite gestellt werden soll.

Sowohl Geschäftsleitung als auch Tarifkommission gehen davon aus, dass so schnell wie operativ möglich auch den verbliebenen Teilzeitmitarbeitern die Chance zur CdC-Bewerbung eröffnet werden soll. Wir haben daher vereinbart, dass bereits bei der nächsten Ausschreibungsrunde Ende 2015 die Begrenzung der Teilzeit nicht mehr relevant sein wird und sich alle Mitarbeiter mit mind. 1.400 Blockstunden Erfahrung bewerben können.

Hinsichtlich der Schulung selbst haben wir zwar von allen Seiten viele positive Rückmeldungen über deren Ablauf erhalten, waren jedoch zunächst etwas erschrocken über das Ergebnis der ersten beiden Durchgänge (und umso erfreuter über das des dritten). Wir stehen in ständigem Austausch mit der Geschäftsleitung hierzu, da es unser Interesse ist, dass möglichst alle von uns, die sich auf die CdC-Stellen bewerben, diese auch erreichen können. Wir haben deshalb die Durchführung eines ausführlichen Feedbacks für diejenigen vereinbart, die bei der Bewertung nicht bestanden haben. Wer einen zweiten Versuch unternimmt, wozu wir alle ermutigen, wird im Übrigen auch nicht von derselben Bewerterin beurteilt, wie beim ersten Mal.

2. Monitoring Dienstplanstabilität

Eines der Ergebnisse der letzten MTV-Verhandlungen Ende 2013/Anfang 2014 war die Vereinbarung eines Monitorings, in dessen Rahmen Geschäftsleitung und TK in regelmäßigen Abständen die Auswirkungen der MTV-Veränderungen im Jahr 2015 ausgewertet haben, um nun zu erörtern, ob die getroffenen Vereinbarungen gegebenenfalls nochmals überdacht werden müssen. Erfreulicherweise konnten wir feststellen, dass die Anzahl der geplanten Standby-Dienste von knapp 11.000 im Jahr 2013 auf nunmehr rund 8.000 im vergangenen Jahr reduziert wurden; auch ist die Anzahl der OFF-Tage angestiegen und lag 2014 leicht über dem erhöhten Jahresanspruch.

Noch nicht zufrieden sind wir mit der Umsetzung der Dispo-OFF-Tage. Aus unserer Sicht werden in manchen Fällen, in denen den Mitarbeitern gemäß MTV fixe OFF-Tage zustehen, seitens der Planung OZ-Tage eingeplant, was so nicht gedacht war. Die aktuelle Handhabung ist auch für den Mitarbeiter nicht immer transparent und nachvollziehbar, was geändert werden sollte. Positiv ist, dass insgesamt im Jahr 2014 nur knappe 200 Mal von der Umwandlungsmöglichkeit in einen Dienst Gebrauch gemacht wurde, wobei sich sogleich für uns die Frage stellt, ob nach wie vor so viele Dispo-OFF-Tage wie heute eingeplant werden müssen und nicht stattdessen öfter feste OFF-Tage vergeben werden können. Dies werden wir in den nächsten Wochen mit der Geschäftsleitung diskutieren.

3. Wings-Projekt

Bekanntlich profitiert Eurowings derzeit von den Veränderungen im Rahmen des „Wings“-Konzepts des Lufthansa-Konzerns. Offen ist nach wie vor, was nach dem Rollover und der Auslieferung der 23 A320 passieren wird. Wo soll das angekündigte Wachstum unter der Marke „Eurowings“ stattfinden? Bei uns? In Deutschland oder im Ausland?

Es deutet sich derzeit an, dass die Zukunft der Germanwings (nicht nur des Namens, sondern des gesamten Unternehmens) auf tönernen Füßen steht. Ein Zusammenschluss bzw. ein Betriebsübergang mit unserer Eurowings kann zumindest nicht ausgeschlossen werden, weshalb in dieser Woche ein Treffen zwischen der Eurowings- und der Germanwings-TK stattfand.

Insbesondere haben wir die Arbeits- und Vergütungsbedingungen miteinander verglichen, um Unterschiede herauszuarbeiten. Dabei hat sich gezeigt, dass sich die Personalkosten in den ersten Beschäftigungsjahren gar nicht so sehr unterscheiden. Mit steigender Beschäftigungsdauer ergibt sich jedoch ein etwas anderes Bild. Gerade die erreichbaren Endvergütungen weichen erheblich voneinander ab. Bei den Arbeitsbedingungen gibt es teilweise Vorteile auf Seiten der Germanwings und teilweise auf Seiten der Eurowings. Wir sehen an dieser Stelle die konkrete Gefahr, dass die Arbeitgeber sich im Falle eines Zusammenlegens hier jeweils die für sich günstigere Variante aussuchen. Um dies von vornherein zu verhindern, halten wir den engen Austausch zwischen den Arbeitnehmergremien beider Flugbetriebe schon in diesem frühen Stadium für sehr wichtig, um auf den Fall der Fälle vorbereitet zu sein.

Mit der Personalvertretung und der Tarifkommission der Germanwings haben wir weitere regelmäßige Austauschtermine verabredet. Wir werden auch die Personalvertretung Kabine der Eurowings zur Mitarbeit einladen.

Wir halten Euch auf dem Laufenden und senden Euch herzliche Grüße!

Eure UFO-TK
Simone Bartels (Sprecherin), Nicole Hufnagel und Stefan Reschke
sowie Nicoley Baublies (UFO-Vorstand Tarif) und Steffen Frey (UFO-Ressort Tarifpolitik)

Teile diesen Artikel