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Lufthansa

Die Zeichen stehen auf

Eskalation

20.06.2019

Liebe Kolleginnen und Kollegen, 

am vergangenen Freitag teilte uns die Geschäftsleitung mit, dass alle Gespräche mit UFO abgebrochen werden - also das Ende der Verhandlungen, keine Aussicht auf Wiederaufnahme. So platt, direkt und auf ganzer Linie sind Verhandlungen wohl noch nie gescheitert. 

In den letzten Tagen haben wir deshalb besprochen und beschlossen, wie auf diese ultimative Absage an die Kabine reagiert werden soll. Wer mal nachschaut, wird feststellen, dass nach erfolglos beendeten Verhandlungen ein Streik steht. Zumindest wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Forderungen und Interessen ernst meinen. Wir meinen es ernst. Seit 2016 wartet Ihr auf die vernünftige Umsetzung aller Schlichtungsverträge, die Korrektur von Fehlern und Missbrauch einiger Tarifverträge (SMK, Monitoring, Purserlaufbahn, Kapaplanung). Wir kämpften um eine friedliche Lösung mit dem Lufthansa-Konzern - zuletzt mit einem Brief aller Konzerntarifkommissionen. Doch die Hoffnung darauf ist nun tot. 

Wir werden deshalb die nötigen Tarifforderungen fertigstellen und Euch dazu in einer Urabstimmung befragen, ob Ihr bereit für einen Arbeitskampf seid. Das wird jedoch noch einige Wochen in Anspruch nehmen und wir werden Euch zu den einzelnen Themen von Anfang an einbinden und informieren.  

 

 
Es gab schon bessere Zeiten 

Nicht nur zwischen UFO und der Geschäftsleitung gab es schon bessere Zeiten. Auch für UFO selbst. Unsere internen Konflikte sind zum Glück ausgestanden. Die Wunden aber noch nicht verheilt. Der Konzern nutzt diese Situation seit Monaten aus und streut Unsicherheiten, wo er nur kann. Es ist allzu verständlich, dass weder unsere Streitereien noch die ständigen Behauptungen über UFO dazu führen, dass wir über jeden Eurer Zweifel erhaben sind.  

Deshalb möchten wir die Zeit vor und während der Urabstimmung nutzen, um Eure Fragen und Bedenken zu klären, damit Ihr guten Gewissens für einen Streik stimmen könnt. Denn einem Arbeitgeber durchgehen zu lassen, dass er sich aussucht mit welcher Gewerkschaft er verhandelt, und welche der Tarifverträge er einhält, kann keiner von uns wollen.  

UFO ist lange den friedlichen Weg gegangen – vielleicht zu lang. Doch die jetzige Situation könnte klarer nicht sein: Die Geschäftsleitung zweifelt öffentlich an, dass wir Euch noch aktiv vertreten können. Welche andere Antwort kann es darauf geben, als zu beweisen, dass die Kabine ihre Interessen durch ihre gewählten Vertreter am Tariftisch und notfalls gemeinsam auf der Straße vertritt. 

Nutzt also die kommenden Wochen, um uns Eure Fragen zu stellen. Wir haben einen satzungsgemäßen Vorstand, eine handlungswillige Tarifkommission und nicht zuletzt Eure Themen, die gelöst werden müssen. Zu diskutierten formalen Fragen haben wir Gutachten vorliegen. Wir werden mit Euch darüber transparent sprechen, um etwaigen Bedenken zu den formalen Voraussetzungen zu begegnen.  

 

Abstimmen für die eigenen Interessen 

Die Urabstimmung nach Fertigstellung der Forderungen wird elektronisch durchgeführt und zwei Wochen dauern. Wir werden Euch zu den Inhalten der jeweiligen Tarifforderungen befragen und dazu, ob Ihr für die Erzwingung von Verhandlungen bereit zum Streik seid. Sobald es soweit ist, erfahrt Ihr von uns, wann und wo Ihr Eure Stimme abgeben könnt. 

Für Eure Fragen könnt Ihr unsere Mailadresse tarif@ufo-online.aero mit dem Betreff „Urabstimmung LH“ nutzen. Außerdem werden wir Euch auf unserer Homepage sukzessive Dokumente und weitere Informationen zur Verfügung stellen, mit denen Ihr Euch ein eigenes Bild von den Behauptungen machen könnt, die noch immer über UFO kursieren. 

Lasst Euch nicht von den Drohungen des Arbeitgebers abschrecken, dass ein Streik Konsequenzen für Euch haben soll. Wir werden dafür sorgen, dass es mit rechten Dingen zugeht.  

Viele Grüße 

Eure UFO 

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