Konzerntarifrunde 2017/2018:
Jetzt schon gelaufen!
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir hatten es befürchtet, jetzt ist es offiziell: Ver.di fordert wieder nur mehr Geld. Während weiter Arbeitsplätze abgebaut und Sparrunden in fast allen Betrieben gefahren werden, soll es also eine „normale“ Lohnrunde richten. Wer sich noch fragte, warum Lufthansa sich beharrlich weigert mit IGL in Verhandlungen zu treten, weiß jetzt warum: Mit anderen Verhandlungspartnern ist es einfacher.
Rekordgewinn versus Absicherung
Lufthansa macht dieses Jahr wieder einmal einen Rekordgewinn. Der Weg zu diesem Rekordgewinn führte auch über herbe Einschnitte bei Vergütung und Arbeitsbedingungen. Bei LSG wurden rund 30 % Lohnkosten gesenkt, bei LH-Technik wurde vor einem Jahr die Flugzeugüberholung in Hamburg geschlossen und zusätzlich noch die Tarifbedingungen der Triebwerkswartung gekürzt. Allein LH-Technik trägt in diesem Jahr wieder rund 400 Mio. € zum Ergebnis bei. Management und Aktionäre gehen dafür mit Rekordboni und Dividende nach Hause. Ein paar Euro mehr Ergebnisbeteiligung ist nett, aber die dauerhafte Absenkung hinterlässt einen tiefen Riss. Hier wurde an keiner Stelle daran gedacht, ausreichende Absicherungen und „Rückzahlungen“ im Gegenzug für Einschnitte zu verhandeln.
Unterschiedliche Arbeits- und Tarifbedingungen innerhalb einer Beschäftigtengruppe sind bei Lufthansa heute keine Seltenheit. Dieser Zustand ist falsch. Um dies wieder zu korrigieren, braucht es allerdings die entsprechende Forderung und den Willen, dafür zu kämpfen. Beides zeigt ver.di mit ihrer Forderung nicht – dabei sind die Voraussetzungen für eine starke Verhandlungsposition selten so gut gewesen.
Insgesamt braucht es noch immer dauerhafte Lösungen im andauernden Konzernumbau. Hier geht es nicht nur um kurzfristig angelegte Vereinbarungen, wie etwa bei einem Kündigungsschutz, sondern langfristige Standort- und Beschäftigungssicherungen, Absicherungen gegen Befristung oder Leiharbeit. Vor allem durch Maßnahmen, die vor einer einseitigen Absenkung von Arbeitsbedingungen schützen. VC und UFO haben vorgemacht, dass solche Vereinbarungen möglich sind. Mit einer einfachen Lohnrunde wird das ganz sicher nichts.
Vollsortimentler versus Spezialist
Die Bedürfnisse innerhalb des Konzerns könnten nicht unterschiedlicher sein. Nicht nur die Beispiele von Technik und Catering zeigen das: Etwa bei den Kolleginnen und Kollegen der LH-Cargo finden nach wie vor Maßnahmen aus einem Interessenausgleich und Sozialplan Anwendung. Zwar keine betriebsbedingten Kündigungen, aber Entwarnung wird dort auch nicht gegeben.
Zudem fliegt Eurowings bald von und nach Frankfurt. Noch vor wenigen Monaten hieß es, das sei nicht geplant. Mit der Insolvenz von airberlin hat sich das von heute auf morgen geändert. Die Situationen sind also überall anders und ständig im Wandel. Die gleiche Lösung für alle funktioniert also nicht, vor allem braucht es eine enge Begleitung der aktuellen Entwicklungen. Dem selbsternannten Vollsortimentler ver.di scheint die Detailarbeit zu viel zu sein, wir halten sie für elementar und haben uns als IGL deshalb auf unsere Branche spezialisiert - statt überall ein bisschen mitzumischen.
Klar geht das anders: Jetzt IGL-Mitglied werden und angreifen!
Um für Eure Ziele verhandeln und kämpfen zu können, brauchen wir eine noch stärkere Basis, die sich gegen diese ver.di/LH-Politik organisiert.
Wir sind in dieser Konzernrunde noch nicht Verhandlungspartner. Im Falle eines erwartungsgemäß schlechten Ergebnisses, bist du vollwertiges Mitglied der IGL und kannst mit darüber entscheiden, wie wir weiter vorgehen wollen. Wer einen Abschluss für sich nicht akzeptieren will, muss schon aus rechtlichen Gründen Mitglied einer anderen, konkurrierenden Gewerkschaft sein. Wenn wir im LH-Konzern einen hohen Organisationsgrad erreichen, können ver.di und LH nicht ohne Eure Zustimmung die Arbeitsbedingungen diktieren.
Und so geht‘s weiter:
- Direkt nach Abschluss der Konzernrunde werden wir mit unseren Tarifkommissionen bewerten, ob man gegen den Abschluss vorgehen muss.
- IGL unterliegt als nicht beteiligte Gewerkschaft keiner Friedenspflicht und kann alles Nötige tun, um gegen einen schlechten Abschluss vorzugehen.
- Ver.di hat wenig Mitglieder – mit einem guten Organisationsgrad bei IGL können wir umgehend Mehrheitsgewerkschaft werden.
- Als Mitglied bist an allen Entscheidungen unmittelbar beteiligt und kannst mitbestimmen, wie wir vorgehen. Erst wenn wir gemeinsam entschieden haben, wie es in dieser Angelegenheit weitergeht und du dabeibleiben willst, fällt die Mitgliedsgebühr bei IGL an.
Jetzt Mitglied werden: Direkt auf www.igl.aero einen Antrag ausfüllen.
Eure IGL