Stress lass nach!
Stress lass nach!
Wie kommst du damit klar, dass du nicht klarkommst?
Nicht jede melancholische Phase führt zu einer Depression, nicht jeder Stressmoment zum Burnout, aber: Durch technologischen Fortschritt getrieben fehlt immer mehr Menschen die Zeit für Muße, Besinnung und Erholung. Manchen Menschen kommt im Hamsterrad der alltäglichen Aufgaben und Verpflichtungen regelrecht die Fähigkeit zum „Verschnaufen“ abhanden, für viele gilt, vermeintlich „Schritt halten zu müssen“.
Nur ein Lifestyle-Problem?
Zwischen Orientierungshilfen, Glücksratgebern und Optimierungsempfehlungen wird man an vielen Stellen auf die eigenen, von außen suggerierten Unzulänglichkeiten aufmerksam gemacht. Der innere Kompass geht unter Umständen verloren und manch „Leichtigkeit" kommt abhanden. Überall schlägt einem in großen Lettern, laut und unüberhörbar, das Wort „Resilienz" entgegen, auch manch Vorgesetzte/r oder Manager/innen fühlen sich (mit der eigenen vermeintlichen Unzulänglichkeit kämpfend) überfordert. Resilienz wird möglicherweise nur als etwas wahrgenommen, was man zusätzlich einfach nicht hinbekommt.
Auswege, die keine sind
Nicht wenige Menschen versuchen der Hektik des Alltags Stand zu halten, indem sie sich medikamentös aufputschen oder in der Freizeit vor- und nacharbeiten, um die Erwartungen an den modernen Arbeitnehmer oder die allzeit verfügbare Arbeitgeberin zu erfüllen, denn die Angst vor Jobverlust ist bei vielen Menschen groß. Nach wie vor gilt die Sorge, bei mentaler Überforderung als generell schwach und nicht belastbar abgestempelt zu werden, egal ob im Job oder in der Familie. Kommen ausgeprägte Schlafstörungen hinzu, vermindert sich die Lebensqualität rapide und organische sowie psychische Erkrankungen können folgen.
Bin ich depressiv?
Auch wenn Burnout und Depressionen kein Tabu-Thema mehr sind, fühlt sich mancher mit fremden und eigenen Ansprüchen an sich selbst allein gelassen. Die Palette an Depressionen und Burnout-Stufen ist vielfältig. Gemäß einer Pressemitteilung der Techniker Krankenkasse haben sich in den letzten 10 Jahren die Verordnungen von Antidepressiva verdoppelt.
Wir können in diesen Fällen als AG Gesundheit keine Handlungsempfehlungen geben, außer der einen: schnellstmöglich professionelle Hilfe zu suchen und anzunehmen, falls der Alltag droht aus den Fugen zu geraten. Kompetente Ansprechpartnerinnen sind:
Gemeinsame Treffen in Selbsthilfegruppen nach einer Therapie lassen schnell erkennen, dass man nicht allein ist und viele Menschen unter diesen anerkannten Krankheiten leiden. Allein in Deutschland sind ca. 4 Mio. Menschen betroffen, somit gehört die Depression neben Krebs mit zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt.
Was tun, damit es nicht soweit kommt?
Wer nicht an einer Depression leidet, sich aber dauerhaft stressgeplagt und überfordert fühlt, dem kann es helfen, in sogenannten Work-Life-Balance-Kursen in der Gruppe verschiedene Entspannungstechniken zu üben, auf den eigenen Körper zu hören oder dort auch zu lernen, mal NEIN zu sagen. Sich mit ebenfalls Betroffenen auszutauschen, zeigt auch hier, dass man nicht allein ist und schafft so, das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit zurückzuerlangen. Diese Kurse werden nicht nur in manchen Firmen oder privaten Instituten angeboten, sondern auch an Volkshochschulen oder bei Krankenkassen. Zusätzlich helfen Hobbies, Sport und soziale Kontakte dabei, Stress abzubauen. Wenn dafür keine Zeit mehr vorhanden ist, dann leiden Körper und Seele. Damit es nicht soweit kommt, kann man auch selbst für sich Übungen zu Resilienz machen, hierzu hat Eure Kollegin Vanessa Nothdurft das Stress-Survival-Kit entworfen , welches wir Euch hiermit wärmstens ans Herz legen wollen. Wer sich selbst und sein Verhalten achtsam beobachtet, hat die Chance, rechtzeitig in Zeiten erhöhter Belastung gegenzusteuern und Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
eHealth
Für unsere Berufsgruppe, die viel unterwegs ist, können Online-Kurse infrage kommen (z.B. Moodgym, Selfapy), die in unterschiedlichem Umfang und diversen Preisklassen verfügbar sind und teilweise auch von Krankenkassen erstattet werden. Dennoch gilt: Onlinekurse ersetzen KEINE ärztliche Diagnose und KEINE professionelle Therapie. Nähere Infos zum Thema eHealth bzw. weiteren Präventionshilfen findet ihr online oder bei Eurer Krankenkasse.
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Eure AG Gesundheit