Streikkundgebungen am Donnerstag und Freitag – Einstweilige Verfügung gegen UFO sowie Flohr und De la Cruz
- Einordnung des „Gesprächsangebots“ und der Spohr-Einladung
Streikkundgebungen am Donnerstag und Freitag – Einstweilige Verfügung gegen UFO sowie Flohr und De la Cruz
- Einordnung des „Gesprächsangebots“ und der Spohr-Einladung
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
das Neueste zuerst: Lufthansa hat eine einstweilige Verfügung zur Untersagung des Streiks beantragt. Das Gericht hat für morgen, Mittwoch um 9:30 Uhr zur Verhandlung geladen. Derzeit arbeiten wir den 400 Seiten starken Schriftsatz durch. Die größte Nachricht in der Klage steht jedoch ganz am Anfang. Die persönliche Hexenjagd richtet sich nun nicht mehr nur gegen ehemalige Funktionsträger, sondern auch gegen unsere beiden Vorsitzenden. Sylvia De la Cruz und Daniel Flohr werden auch persönlich verklagt. Das gab es noch nie in der Historie solcher Auseinandersetzungen. Mit Ordnungshaftandrohung und angedrohtem Schadenersatz in Millionenhöhe nimmt dies noch einmal eine neue Dimension an.
Wir werden nach Entscheidung des Gerichts über den Ausgang informieren. Es ist damit zu rechnen, dass die Verhandlung einige Stunden dauern wird.
Damit lassen sich auch die Einladungen zu “prozessualen Sondierungen” und die aktuelle Einladung von Carsten Spohr einordnen.
Die zeitgleich mit dem Versand erfolgte Verbreitung über die Öffentlichkeit, statt nur an die Eingeladenen und der Verteilerkreis, inklusive einer CU, die noch nicht einmal gegründet ist und ver.di, die seit vielen Jahren keinerlei Verhandlungen oder gar Verträge in der LH-Kabine verantwortet, sieht ganz danach aus, dass es sich bei der Einladung von Spohr um eine reine PR-Maßnahme handelt. Aber, auch wenn wir noch nicht daran glauben können, dass es sich hier um eine ernstgemeinte Befriedung handelt, werden wir dieser Einladung folgen. Die Sprecher der Lufthansa-Tarifkommission, der bisherige und die jetzigen Vorstandsvorsitzenden werden sich morgen in dem Termin darum bemühen, diesen zu einem Erfolg zu machen. Ein Erfolg wäre eine Deeskalation.
Wir müssen aber davon ausgehen, dass es das ist, nach was es aussieht: ein Ablenkungsmanöver. Das heißt, bis wir keine konkrete andere Vereinbarung verkünden können, gehen die Streiks weiter wie geplant.
Des Weiteren haben wir gestern ein Schreiben von allen Airlines des Lufthansa-Konzerns bekommen. Wir verlinken Euch hier das Schreiben des Konzerns und unsere Antwort.
Dieses Schreiben des Konzerns ist eine Antwort auf unser Schreiben, das Ihr bereits letzten Freitag habt lesen können. Zur Erinnerung findet Ihr es HIER.
Mit dem gestrigem Schreiben wurden uns völlig unverbindlich Verhandlungen ab dem 15.02.2020 in Aussicht gestellt. Davor könne es „prozessuale Sondierungen“ geben. Mit anderen Worten: Wir unterhalten uns dreieinhalb Monate darüber, wann und wo wir in dreieinhalb Monaten sitzen werden.
In der Zwischenzeit finden bereits eng getaktete Verhandlungen mit ver.di statt, die wohl genauso fix zu einem Ergebnis kommen sollen. Doch noch viel wichtiger: Der Konzern führt noch immer diverse Prozesse gegen uns, unter anderem ein Statusverfahren zu unserer Gewerkschaftseigenschaft, seit heute die Klage auf Unterlassung von Streiks gegen UFO und unsere Vorsitzenden, betreibt die Kündigung unseres Ex-Vorsitzenden und die Rückzahlungsforderungen an UFO. Solange diese Verfahren nicht fallen gelassen werden, ist Euch allen klar, was von der parallel stattfindenden “Charmeoffensive” zu halten ist. Außerdem gibt es für Verhandlungen keinen Ersatz. Auch wenn man es „nett“ umschreibt.
Hinsichtlich des Verweises auf die anstehenden Wahlen, möchten wir nochmals eindringlich darauf hinweisen, dass der Konzern sich aus den inneren Angelegenheiten der UFO herauszuhalten hat. Das hat auch das Arbeitsgericht zuletzt sehr deutlich gemacht mit seinem Urteil vom 25.09.2019. Diese Argumente sind vorgeschoben und rechtlich nicht haltbar. Die Mitgliederversammlung hat am letzten Freitag zudem eindeutig belegt, dass UFO geschlossen steht, entscheidet und keine Zeit verlieren will. Dafür gibt es auch keinen Grund. Denn Tarifverhandlungen führt nicht nur der Vorstand, sondern die Tarifkommissionen mit ihren Verhandlungsführern.
Außerdem haben wir heute ein kurzes Hangout als Nachlese zu der gestrigen Streikankündigung gemacht. Die Aufzeichnung findet Ihr HIER.
Versammlungen am Donnerstag in MUC und Freitag in FRA
Zu diesem Streik, der zunächst nur die Lufthansa betrifft, möchten wir mit Euch in MUC und in FRA Versammlungen abhalten, um Öffentlichkeit und Management zu zeigen, dass die Kabine zusammensteht und sich den Kurs des Konzerns nicht gefallen lässt. Alle Kolleginnen und Kollegen der anderen Konzern-Airlines, die ebenfalls Zeit haben, sind natürlich herzlich eingeladen, an den Kundgebungen teilzunehmen.
MUC: Wir sammeln uns am Donnerstag, den 07.11.2019 um 09:00 Uhr vor dem FOC, fahren dann gemeinsam zum Terminal und machen am Flughafen eine gemeinsame Kundgebung.
Warnwesten und Trillerpfeifen bringen wir mit. Es geht nicht um unsere Botschaften, es ist Euer Streik. Wer Lust hat, seine ganz persönlichen “Botschaften” kundzutun, kann sie auf ein T-Shirt malen, Schilder basteln oder jede andere Form nutzen. Wir sind uns sicher, dass Ihr dem Management einiges mitzuteilen habt. Um 10:00 Uhr wollen wir dann am Flughafen eine Kundgebung machen, um anschließend wieder zurück zum FOC zu fahren. Gegen 12:00/13:00 Uhr ist voraussichtlich Ende der Versammlung.
FRA: Wir sammeln uns am Freitag, den 8.11.2019 um 11:00 Uhr am Kiss & Fly Parkplatz vor der LH-Basis und laufen dann als Protestmarsch vor das LAC, wo sich das Management hoffentlich selbst Eurem Feedback stellt. Auch hier bringen wir Warnwesten und Trillerpfeifen mit, Schilder und andere Zeichen des Unmuts sind auch hier Eurer Kreativität überlassen. Die Versammlung löst sich dann am LAC auf.
Vor und nach den Versammlungen sind natürlich Streikposten an den Basen für Euch da.
Es wird zwar nicht gedroht, aber völlig sauber läuft es auch nicht
Zum letzten Streikaufruf wurde noch gedroht, wofür man sich mittlerweile entschuldigt hat. Allerdings werden auch jetzt wieder Grenzen ausgetestet. Wir bekommen Rückmeldungen, dass Teamleiter mit einer privaten Nummer anrufen, um abzufragen, ob jemand fliegen geht. Lasst Euch davon nicht unter Druck setzen. Ihr müsst auch hier nicht ans Telefon gehen oder irgendwelche Anweisungen annehmen. Ob Ihr streikt oder nicht, ist ganz allein Eure Entscheidung.
Antworten zu (fast) allen Fragen rund um den Streik sowie alle Infos zu der aktuellen Auseinandersetzung, findet Ihr wie gewohnt unter www.ufo-online.aero/lhconcern.
UNITED WE STAND
Eure UFO