UFO - Unabhängige Flugbegleiter Organisation
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Titelbild
Schlichtungsprozess 2020

Endlich weißer Rauch

Schlichtung – Mediation – Tarifleistungen vorab

Schlichtungsprozess 2020

Endlich weißer Rauch

Schlichtung – Mediation – Tarifleistungen vorab

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31.01.2020

English version below

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen,  

mit folgender Mitteilung haben wir uns soeben an die Öffentlichkeit gewandt.  

Eigentlich war für letzte Woche eine Pressekonferenz angekündigt, auf der weitere Arbeitskämpfe verkündet werden sollten. Aufgrund eines Angebots des neuen Arbeitsdirektors, Michael Niggemann, konnten wir diese Streikankündigung auf unbestimmte Zeit verschieben.  

Das Angebot ging bereits in die richtige Richtung. Dennoch waren noch viele Fragen zur weiteren Vorgehensweise ungeklärt, sodass wir in den vergangenen 11 Tagen fast durchgehend mit Vertretern der Lufthansa daran gearbeitet haben, die Streiks absagen zu können. Das ist uns gestern Nacht gelungen. 

Nachdem am 19.11.2019 LH-seitig Vereinbarungen vom Tisch gezogen wurden, mussten wir sicherstellen, dass wir offene rechtliche Themen, wichtige Fragen des gegenseitigen Umgangs sowie Tarifthemen mit LH lösen können. 

Unter erstmaliger Mitwirkung des neuen Personalvorstands konnten wir konkrete wie belastbare Vereinbarungen treffen, um die verschiedenen Konfliktthemen anzugehen, ohne die unterschiedlichen Konfliktfelder zu vermischen. 

Lufthansa und UFO haben viel Vertrauen verloren. Kunden, Mitarbeiter und Öffentlichkeit schauen sehr genau, was wir in dieser Situation machen, und prüfen, ob unser jetziger Versuch geeignet ist, um rechtskonform, verlässlich und fair zu Tariflösungen und zu einer normalisierten Tarifpartnerschaft zurückzukehren.  

In den Gesprächen der letzten Tage ist klar geworden, dass nur die gemeinsame Übernahme von Verantwortung ermöglicht, wieder nach vorne zu schauen. 

Wir haben dazu nun drei voneinander unabhängige Verfahren vereinbart, um das gegenseitige Misstrauen sowohl in der gemeinsamen Arbeit an Tarifthemen als auch in der Mediation sowie bei der Lösung der rechtlichen Themen abzubauen. Wir sehen hierin die Chance, die Sozialpartnerschaft wieder zur Normalität zu entwickeln. Es wird ein langer und schwieriger Weg. Doch wir wollen das mit aller Kraft. 

Wir sind froh, dass wir nun einen Rahmen haben, um die bisherige Auseinandersetzung mit Hilfe Dritter zu klären, und zu lernen, was wir in der Zukunft anders machen müssen, damit so ein Konflikt nicht mehr derart eskaliert. Darum möchten wir uns auch in Zukunft kümmern. Den Grundstein hierfür haben wir gelegt. Zudem erhaltet ihr Mitglieder sofort tarifliche Leistungen und wir können uns endlich wieder auf Augenhöhe um die Belange der Kabinenbeschäftigten im Lufthansa-Konzern kümmern. 
 
Zu den Inhalten:  

 

Eckpunktepapier/ Schlichtung Moderation/ Mediation/ Güteverfahren 
 

 

1. Eckpunktepapier/ Schlichtung und Moderation 

Wir sind somit in die sogenannte große Schlichtung für LH eingetreten. Wie schon im November vereinbart, werden zum Einstieg in die Schlichtung einige Vorableistungen an die LH-Kollegen wirksam.  

Einmalzahlung von 1500 Euro, rückwirkende zusätzliche SMK-Prämie für alle, die jemals im SMK-Modell waren oder sind, Wiedereinführung der 2. Nacht in Japan und Korea, Wiedereinführung des gelben Ausweises mit Rentner-Status im Falle von DFU über 45 (auch rückwirkend).  

Die zu schlichtenden Themen sind alle bereits bestreikten Tarifforderungen, wie z.B. die Erhöhung der Spesen, höhere Purserzulagen, Faktorierung von Kontflugstunden, die Vergütungsrunde ab Januar 2020, Umgang mit dem Mitarbeiterfonds, und die Wechselmöglichkeiten aus dem SMK heraus. Neu vereinbart wurde, dass auch eine Neuregelung zu Freistellungen von UFO-Mitgliedern und die Wechselbedingungen für die Kabinenmitarbeiter bei EW EU in München geschlichtet werden.  

In der Schlichtung werden weitere Tarifthemen in einem moderierten Prozess verhandelt, die einer strittigen Schlichtungsschlussempfehlung formal nicht zugänglich sind. Das sind insbesondere der strittige Blick auf das Monitoring, der Umgang mit dem Mitarbeiterfonds, die Zukunft des Purser 2 super numeri und alles Weitere, was von uns als wichtig erachtet wird.  

Das Ziel ist es, mit Abschluss einer solchen Schlichtung Tariffrieden zu schaffen, der dann auch von Euch getragen wird. Die UFO-Mitglieder werden über die Inhalte einer solchen Schlichtung in einer Urabstimmung zu redaktionell fertig verhandelten Tarifverträgen abstimmen.  

Eine Widerrufsfrist für die jetzt getroffenen drei Vereinbarungen gibt es nicht. Diese sind also unwiderruflich in Kraft und werden nun mit aller Energie umgesetzt. 

Aus der Schlichtung und der Moderation wird ein neutraler “Observer” berichten, der in den kommenden Tagen aus den Reihen der “normalen Kabinenbelegschaft” gesucht wird.  

Hier ein Link zur dementsprechenden Ausschreibung.

 

 

2. Außergerichtliche Konfliktbeilegung ab 30.01.2020 

In diesem Verfahren werden wir unter Leitung des ehemaligen Arbeitsrichters und erfahrenen Vermittlers Holger Dahl versuchen, alle rechtlichen Themen zwischen Lufthansa und UFO sowie einzelnen UFO-Funktionären und Lufthansa einer endgültigen Lösung zuzuführen. Dieses Verfahren orientiert sich an gesetzlichen Vorgaben zur Prozessführung. Der Vorteil ist, dass wir damit eine Regelungslage haben, die uns am Ende zu rechtlich sauberen Lösungen führen kann. Da es außergerichtlich durchgeführt wird, können wir jedoch auch außerhalb der starren Gerichtsordnungen und der stark formalisierten, langwierigen Gerichtsverfahren zeitnah gute Lösungen suchen. Beide Seiten haben dort alle Rechtsthemen eingebracht, die in den vergangenen Monaten zwischen ihnen nicht geklärt werden konnten. Dazu gehören auch die arbeitsrechtlichen Vorgänge zu Nicoley Baublies. Diese sollten, entgegen anderslautender Berichte - auch in der Presse - niemals Gegenstand der Schlichtung sein.  
Wir haben gemeinsam festgestellt, dass auch diese Vorgänge zwischen den beiden Parteien entstanden sind und daher auch von diesen gelöst werden müssen. Wir werden über die Lösungen, wo immer das rechtlich möglich ist, offen und transparent berichten.  

 

 

3. Mediation zwischen UFO und LH 

In den vergangenen Wochen wurde von verschiedenen Seiten die Durchführung einer Mediation zwischen UFO und Lufthansa angeregt. Wie Ihr lesen konntet, gab es sehr unterschiedliche Vorstellungen darüber, welche Inhalte in solch eine Mediation einfließen können. Da wir uns nun darauf einigen konnten, dass die rechtlichen Auseinandersetzungen zwischen UFO und Lufthansa in einem abgetrennten und von allem anderen unabhängigen Verfahren durchgeführt werden, haben wir uns nun gemeinsam auf die Durchführung einer Mediation verständigt. In dieser Mediation, unter Leitung von Dr. Alexander Insam, werden wir uns die nicht materiellen Auseinandersetzungen der Vergangenheit anschauen und diese aufarbeiten. Das gemeinsame Ziel ist es, aus der Vergangenheit zu lernen und Regeln aufzustellen, die uns eine verbesserte Zusammenarbeit für die gemeinsame Zukunft ermöglichen und eine Wiederholung dessen, was passiert ist, möglichst ausschließen.  
 
Während der Mediation hat UFO eine Friedenspflicht bei allen Konzernairlines vereinbart. In der Zeit bis zum 29.02.2020 können dann auch in den Tochterairlines Lösungen bilateral mit UFO vereinbart werden, die dort zu einem dauerhaften Tariffrieden und guten Lösungen für die dortigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen.  
 
Wir sind uns sicher, dass die große Mehrheit von Euch sich wünscht, dass wir zu friedlichen und fairen Lösungen kommen. Wir sind beidseitig der Ansicht, dass wir noch weit entfernt von Normalität sind. Mit den oben beschriebenen Vereinbarungen gibt es nun aber das Rüstzeug, um dies erfolgversprechend in aller Ernsthaftigkeit miteinander zu versuchen.  

Wir werden uns, nachdem diese Verträge alle unterzeichnet sind, insgesamt wieder um die lange ungelösten Tarifthemen aller Kabinenmitarbeiterinnen und Kabinenmitarbeiter im Lufthansa-Konzern kümmern. Wir haben uns als Tarifverantwortliche, Vorstände und Tarifkommission dazu committet, dass wir in Zukunft nur in der Sache streiten und zu guten, rechtssicheren und endredaktionellen Lösungen für die Kabinenbeschäftigten kommen. Nachdem wir auch an dieser Stelle Stabilität erreicht haben, kann sich UFO mit der gesamten Mannschaft auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren.  
Wir freuen uns, zusammen mit der Tarifkommission die Inhalte der Schlichtung zügig zu erarbeiten; dieser begonnene Prozess muss jetzt kontinuierlich weiterbetrieben und zu einem guten Ende gebracht werden.  

Ihr könnt uns ab sofort unter hangout@ufo-online.aero Fragen, Kommentare und Feedback schicken. Wir werden in den kommenden Tagen ein Sonderhangout zu diesen Vereinbarungen machen und natürlich weitere Details auf unserer Webseite zur Verfügung stellen.  

Viele Grüße 

Eure UFO 

 

(Da während der Wahl keine namentlich gekennzeichneten Veröffentlichungen von Vorständen oder Vorstandskandidaten versendet werden dürfen, haben wir ganz auf Namensnennungen in dieser Veröffentlichung verzichtet)  

 

 

English version: 

Finally: white smoke – arbitration – mediation – tariff benefits in advance

 

Dear Colleagues,

We have just addressed the public with the following message (in German): https://www.ufo-online.aero/de/presse/item/1465-einigung-zwischen-lufthansa-und-flugbegleitergewerkschaft-ufo.html
Actually, a press conference was announced for last week at which further industrial action should be announced. Due to an offer from the new labor director, Michael Niggemann, we were able to postpone this strike announcement indefinitely.
The offer was already going in the right direction. Nevertheless, many questions about how to proceed were still unanswered, so that over the past 11 days we have worked almost continuously with Lufthansa representatives to be able to cancel the strikes. We succeeded last night.
After agreements on the LH side were pulled off the table on November 19, 2019, we had to ensure that we were able to solve open legal issues, important mutual issues and tariff issues with LH.
With the first involvement of the new HR board, we were able to make concrete and resilient agreements to address the various conflict issues without mixing up the different conflict areas.
Lufthansa and UFO have lost a lot of trust. Customers, employees and the public look very closely at what we are doing in this situation and check whether our current attempt is suitable to return to tariff solutions and a normalized tariff partnership in a legally compliant, reliable and fair manner.
In the discussions of the past few days it has become clear that only taking responsibility together enables us to look ahead again.
We have now agreed on three independent procedures to reduce mutual distrust in both working on collective bargaining issues as well as in mediation and in solving legal issues. We see this as an opportunity to develop the social partnership back to normal. It will be a long and difficult road. But we want that with all our strength.
We are glad that we now have a framework to clarify the previous discussion with the help of third parties and to learn what we have to do differently in the future so that such a conflict no longer escalates in this way. We want to take care of that in the future. We have laid the foundation for this. In addition, you members immediately receive tariff benefits and we can finally take care of the concerns of cabin employees in the Lufthansa Group again at eye level.


Content:

Term sheet / arbitration moderation / mediation / conciliatory proceedings

 

1. Term sheet / arbitration and moderation

We have thus entered the so-called large arbitration for LH. As agreed in November, some services in advance will come into effect for the LH-colleagues.
One-off payment of 1,500 euros, retroactive additional SMK premium for anyone who has ever been or is in the SMK model, reintroduction of the second night in Japan and Korea, reintroduction of the yellow ID card with pensioner status in the case of DFU over 45 (also retroactive).
The topics to be arbitrated are all tariff claims that have already been on strike, e.g. the increase in expenses, higher purser allowances, the remuneration round from January 2020, dealing with the employee fund, and the switch options from the SMK. It was newly agreed that a new regulation on exemptions from UFO members and the changing conditions for cabin employees at EW EU in Munich will also be part of the arbitration.
In the arbitration, further tariff issues are negotiated in a moderated process that are formally not accessible to a controversial arbitration recommendation. These are particular the controversial view of monitoring, dealing with the employee fund, the future of Purser 2 super numeri and everything else that we consider important.
The goal is to create a collective bargaining agreement that you will also support. The UFO members will vote on the content of such arbitration in an ballot vote on editorially negotiated collective agreements.
There is no cancellation period for the three agreements now made. So these are irrevocably in force and are now being implemented with all energy.
A neutral “Observer” will report from the arbitration and the moderation, who will be sought from the ranks of the “normal cabin crew” in the coming days.
Here is a link to the corresponding announcement (in German): https://ufo-online.aero/de/themen/news/item/1461-observer.html

 

2. Extrajudicial settlement of conflicts from January 30th, 2020

In this process, under the direction of the former judge and experienced mediator Holger Dahl, we will try to find a final solution to all legal issues between Lufthansa and UFO as well as individual UFO officials and Lufthansa. This process is based on legal requirements for litigation. The advantage is that we have a regulatory situation that can lead us to legally clean solutions in the end. Since it is carried out of court, we can also seek timely, good solutions outside of the rigid judicial system and the highly formalized, lengthy legal proceedings. Both sides brought up all legal issues there that could not be resolved between them in the past few months. This also includes the labor law processes concerning Nicoley Baublies. Contrary to differently stated reports - including in the press - these should never be the subject of arbitration.
We have found together that these events have also arisen between the two parties and must therefore also be resolved by them. We will report openly and transparently on the solutions wherever legally possible.

 

3. Mediation between UFO and LH

In the last weeks, mediation between UFO and Lufthansa has been suggested by various parties. As you could read, there were very different ideas about what content could flow into such mediation. Since we were now able to agree that the legal disputes between UFO and Lufthansa should be carried out in a separate and independent process, we have now agreed to conduct mediation together. In this mediation, led by Dr. Alexander Insam, we will look at the non-material arguments of the past and work on them. The common goal is to learn from the past and to set rules that enable us to work better together for the future and to avoid repetition of what happened.
During the mediation, UFO agreed to a peace obligation with all corporate airlines. In the period up to February 29, 2020, solutions can also be bilaterally agreed with UFO in the subsidiary airlines, which will lead to permanent collective bargaining there and good solutions for the employees there.
We are certain that most of you would like us to find peaceful and fair solutions. We are on both sides of the view that we are still far from normal. With the agreements described above, however, we now have the tools to try to do so with great seriousness.
After these contracts have all been signed, we will take care of the long unresolved tariff issues of all cabin employees in the Lufthansa Group. As the collective bargaining officer, board members and collective bargaining committee, we have committed that in the future we will only argue on the matter and come up with good, legally compliant and final editorial solutions for cabin employees. After we have achieved stability at this point, UFO can concentrate on the actual tasks with the entire team.
We look forward to working with the tariff commission on the content of the arbitration quickly; The process that has started must now be continued and brought to a good end.

You can now send us questions, comments and feedback at hangout@ufo-online.aero. We are planning a special hangout on these agreements in the coming days and of course we will provide further details on our website.

Best wishes
Your UFO


(As no named publications by board members or board member candidates may be issued during the election, we have completely omitted naming in this publication.)
 

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