Personalversammlungen!
Lockere Atmosphäre in düsteren Zeiten?!
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
bei den Personalversammlungen in der vergangenen Woche wurden wir durch die Geschäftsleitung über die aktuelle wirtschaftliche Situation der airberlin informiert. Das Vokabular, das dabei zur Anwendung kam, spannte den Bogen von „desaströs“ bis hin zu „schlechtestes Ergebnis aller Zeiten“. Trübe Aussichten also, die wir einerseits schon kennen und erwartet haben, uns andererseits jedoch sehr nachdenklich stimmen – zumal eine entsprechende Reaktion der Kolleginnen und Kollegen in Form von Nachfragen o.ä. ausblieb.
Sind wir mittlerweile wirklich schon so abgestumpft, dass uns diese Zahlen völlig kalt lassen? Ohne das Problem verharmlosen zu wollen – aber ist dies wirklich der richtige Zeitpunkt, um über Ruhe-Klappstühle zu diskutieren? Können wir der Geschäftsleitung und der Verdi-Tarifkommission glauben, wenn sie einhellig behaupten, es gäbe trotz Sparmaßnahmen und Sanierungskonzepten keine Forderungen auf Zugeständnisse der Kabine?
Insbesondere seitens der Verdi-TK wurde auf den Veranstaltungen viel Mühe und viele Worte darauf verwendet, sich lautstark gegenüber UFO-Vorschlägen abzugrenzen. Dies ist verwunderlich, da der UFO einerseits nur sehr kurz Gelegenheit gegeben wurde, sich vorzustellen und sich andererseits die Verdi-TK erfreulicherweise den UFO-Kernideen angeschlossen hat (v.a. bzgl. der Aushandlung einheitlicher MTV- und VTV-Regelungen für alle Kabinenkollegen der airberlin). Offenbar wirkten die UFO-Veröffentlichungen diesbezüglich wie ein Weckruf für die Verdi-TK - und nicht zuletzt für ihren Sprecher Tomas Lang, der als ehemaliger UFO-Vorstand die UFO-Themen kennt und im Grunde unterstützt, persönlich leider nachhaltige Kabineninteressen nicht immer in den Vordergrund stellt.
Unverschämt ist es jedoch, wenn von Verdi-Funktionären behauptet wird, die UFO trete nur aus „organisationspolitischen Gründen“ bei der airberlin auf.
Wir haben uns in der UFO organisiert, weil wir der Fortsetzung der Tarifpolitik der Verdi der vergangen Jahre nicht tatenlos zusehen wollen!
Wir airberliner haben die UFO um Unterstützung gebeten, um für die Interessen der Kabine einstehen zu können! Die Zahl der Mitglieder wächst seit Monaten rapide!
Wir treten an, um endlich die innere Spaltung der airberlin-Kabine zu beseitigen und somit uns und unserem Unternehmen zu helfen.
Es erfüllt uns mit Sorge und Nachdenklichkeit als Mitarbeiter, dass Streikandrohnungen in den Raum gestellt werden in einer Situation, wo wir uns als UFO Tarifkommission ernsthaft Gedanken darüber machen, in welcher Form die airberlin eine Perspektive hat, für uns und unsere Arbeitsplätze.
Von unserer Seite bekräftigen wir unsere Einladung an die Verdi-TK, mit uns zusammenzuarbeiten, um gemeinsam mehr für die Kabine zu bewegen.
Dass die Verdi-Funktionäre dies (noch) ablehnen, zeugt allenfalls von der Sorge vor Machtverlust, jedoch nicht von ernsthaftem Bemühen, in diesen schwierigen Zeiten die Arbeitsbedingungen von uns Flugbegleitern mitzugestalten.
Wir werden unsere Energie nicht für eine Auseinandersetzung mit einer anderen Gewerkschaft verschwenden, sondern gemeinsam unsere Kolleginnen und Kollegen vertreten.
Wir nehmen Eure Vorschläge auf! Schreibt uns auf www.tomatensaftfrage.info, was Euch im Alltag stört und welche Veränderungen Ihr für notwendig haltet – wir übermitteln Eure Hinweise unserem neuen Chef, Herrn Pichler!
Herzliche Grüße
Eure UFO-TK
Anja Reibke (Sprecherin), Vanessa Schmitt (stellv. Sprecherin),
Anja Barbian-Stiller, Sebastian Franz, Julia Haberland, Daniel Kothes, Kathrin Leineweber, Fatma Lutz und Tanja Spohr
sowie Uwe Hien und Steffen Frey (UFO Ressort Tarifpolitik)