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DACH: Fünf Gewerkschaften und

Verbände aus 3 Nationen ziehen an einem Strang

08.04.2016

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

heute ist ein guter Tag. Seit den ersten Tagen, in denen Herr Spohr von der „neuen Wings“ spricht, haben wir uns starkgemacht, mit anderen Berufsgruppen und über Ländergrenzen hinaus, den Abbau von Sozialstandards und die Auslagerung von Arbeitsplätzen gemeinsam zu bekämpfen. Nach guten und intensiven Vorbereitungen fand jetzt in Wien eine Konferenz der betroffenen Arbeitnehmervertreter des fliegenden Personals aus Österreich, Deutschland und der Schweiz statt, die mit einer abschließenden Pressekonferenz die Wichtigkeit dieses Vorgehens unterstrich. Wir werden den Konzernumbau weiter gestaltend begleiten. Mit dieser Allianz ist nun auch ein kraftvolles Bündnis gestartet, um die personalpolitischen Irrläufer zu korrigieren. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen hier stark und länderübergreifend vertreten werden. Im Nachfolgenden findet ihr die gemeinsame Erklärung der beteiligten Gewerkschaften aus dem Pressegespräch.

„DACH“: Fünf Gewerkschaften und Verbände aus drei Nationen ziehen ab sofort an einem Strang

Pressegespräch 08.04.2016

Gesprächspartner:

  • Johannes Schwarcz, Vorsitzender des Fachbereichs Luft- und Schiffverkehr der Gewerkschaft vida
  • Uwe Hien, Referent Tarifpolitik der Gewerkschaft "Unabhängige Flugbegleiter Organisation" 
  • Michael Singscheidt, Vizepräsident der kapers – Schweizerische Gewerkschaft des Kabinenpersonals
  • Ingolf Schumacher, Vereinigung Cockpit, Vorsitzender Tarifpolitik
  • Henning M. Hoffmann, Geschäftsführer AEROPERS

Erstmals gibt es einen Schulterschluss von fünf Gewerkschaften aus dem Bereich Luftfahrt aus drei Nationen - gemeinsam werden sie in Zukunft unter dem Titel "DACH" gegen Lohn- und Sozialdumping kämpfen. Die Gewerkschaften vida aus Österreich, die Vereinigung Cockpit und UFO (Unabhängige Flugbegleiter Organisation) aus Deutschland sowie die kapers (Schweizerische Gewerkschaft des Kabinenpersonals) und AEROPERS (Vereinigung des Cockpitpersonals der SWISS) aus der Schweiz treten vereint an, um Qualitäts- und Sozialkriterien in der Arbeitswelt der Luftfahrt-Beschäftigten noch stärker in den Vordergrund zu rücken.

Die Premium Carrier der Lufthansa-Gruppe, AUA, Lufthansa und Swiss, stehen für Standards wie Stabilität, Sicherheit und Zuverlässigkeit. Lufthansa-Konzernchef Carsten Spohr und seine Vorstandskollegen sowie die EU-Kommission sind aufgefordert, den Fokus auf gute Arbeitsbedingungen, Beschäftigtenrechte und vor allem auf die Sicherheit der Fluggäste und des Personals zu legen, fordert vida-Gewerkschafter Johannes Schwarcz: "Gute Ausbildung, Qualität und die Sicherheit der Passagiere sowie des Airline-Personals müssen in der Luftfahrt weiterhin oberste Priorität haben. Und zwar über sämtliche Landesgrenzen hinaus." In einem Unternehmen wie dem Lufthansa-Konzern und allen seinen Töchtern dürfen Sozialstandards nicht an den Landes- und EU-Außengrenzen enden. "Liberalisierungsmaßnahmen die Arbeitsplätze vernichten sowie Lohn- und Ausbildungsdumping fördern, lehnen wir strikt ab. Wir wollen gute Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten schaffen", unterstreicht Schwarcz.

"Worthülsen und Alibitreffen sind mit unserer Allianz sicher nicht gemeint, ganz im Gegenteil", hält auch Henning M. Hoffmann, Geschäftsführer der AEROPERS fest. "Wir werden Standards für künftige Tarifverträge festlegen, gemeinsame Strategien entwickeln und situativ multinationale Verhandlungsteams stellen. Wir werden nicht mehr zuschauen, was Manager, die in fünf Jahren ihre Posten wieder verlassen und das Schicksal anderer Arbeitnehmer in die Hand bekommen, sich alles ausdenken und umsetzen. Und zwar ohne Einbezug der hohen Kompetenz ihrer Arbeitnehmervertreter. Meist werden von Managern und Beratungsfirmen neue Strukturen, Zuständigkeiten und Geschäftsfelder geschaffen und zu Fakten gemacht. Hier müssen wir uns aktiv einbringen!"

Eines der Ziele dieser Allianz liegt darin, ständig Informationen auszutauschen und der internationalisierten Arbeitgeberseite entschlossen gegenüberzutreten. "Wir werden ein gegenseitiges Ausspielen der Arbeitsbedingungen in den verschiedenen Betrieben für alle dort betroffenen Mitarbeiter verhindern", stellt Nicoley Baublies, Vorstand für Tarifpolitik und Öffentlichkeitsarbeit der Gewerkschaft "Unabhängige Flugbegleiter Organisation" klar. Berufsgruppenübergreifend sollen Lösungsansätze erarbeitet und verhandelt werden, um statt drohendem Arbeitsplatzabbau, wie aktuell gerade wieder bei LH-Technik angekündigt oder in den dezentralen LH-Stationen bereits durchgeführt, entgegenzuwirken. "Bezüglich der KabinenkollegInnen sind wir auf einem guten Weg. Darüber hinaus werden wir gemeinsam als Sozialpartner sicherstellen, dass Zentraleuropa als Standort für Luftfahrtunternehmen zukunftsfähig bleibt und diese keine Standortnachteile gegenüber Airlines im Nahen und Mittleren Osten – Stichwort: Bogus - erleiden und damit tausende qualifizierte Arbeitsplätze verschwinden", hält Baublies fest.

Dass die Gewerkschaften künftig an einem Strang ziehen, ist für Ingolf Schumacher, Vorsitzender Tarifpolitik der Vereinigung Cockpit e.V., ein logischer Schritt: "Das Teile-und-Herrsche-Prinzip, mit dem die Lufthansa-Konzernführung seit einiger Zeit nicht nur innerhalb Deutschlands agiert, macht den Schulterschluss der Gewerkschaften innerhalb der Lufthansa Group unverzichtbar. Die Gewerkschaften der DACH-Allianz werden sich das Wachstum in einzelnen Fluggesellschaften des Konzerns nicht auf Kosten anderer Konzernteile und derer Beschäftigten erkaufen, auch wenn das vom Management so angelegt wird." Schumacher betont dabei, dass die Gewerkschaften konstruktive Partner sein wollen: "Wir bieten den Abschluss wettbewerbsfähiger Tarifverträge an, damit der Konzern mit allen Marken erfolgreich sein kann und mit dem Markt wachsen kann."

Bereits seit längerem beobachtet die Gewerkschaft kapers den Kosten- und Konkurrenzdruck innerhalb des Lufthansa Konzerns mit großer Sorge. „Deshalb setzt die kapers zusammen mit ihren Partnergewerkschaften alles daran, das soziale Umfeld und die Arbeitsbelastung des Berufs des Flugbegleiters so zu gestalten, dass er bis zum Rentenalter in Würde ausgeübt werden kann. Wichtig dafür ist ein gutes Zusammenwirken von Politik, Arbeitgebern und besonders den Gewerkschaften“, schließt Michael Singscheidt, kapers- Vizepräsident.


DACH (Deutschland, Austria, SCHweiz): Wir sind bereit für die Zukunft – eine gemeinsame Zukunft.

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