UFO und LGW schließen ersten Tarifvertrag
für Kabinenmitarbeiter in der Unternehmensgeschichte ab
Die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) und die Luftfahrtgesellschaft Walter (LGW) haben gestern erstmals seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1980 tarifvertragliche Regelungen für die deutlich über 200 Kabinenkollegen der Fluggesellschaft abgeschlossen.
In dem Vergütungstarifvertrag konnten substantielle Verbesserungen für die Flugbegleiter der LGW verhandelt werden. Neben vielen weiteren Punkten erhöht sich das Gehalt durch mehr garantierte Flugstunden pauschal um 100 Euro, Überstunden werden 50% besser bezahlt und es wird künftig eine betriebliche Altersvorsorge für alle sowie Verbesserungen bei Bereitschaftsdiensten und Urlaub geben. Außerdem gelangen die Kabinenmitarbeiter nun bereits drei Jahre früher in die Gehaltsendstufe.
„Wir sind überzeugt davon, dass dieser Vergütungstarifvertrag wirklich attraktiv und ein echter Schritt in eine gute Zukunft ist. Nachdem die Perspektive der LGW-Kabine lange Zeit ungewiss und im Sog der Airberlin-Pleite von großen Verwerfungen geprägt war, sind dies für die Kabinenkollegen die ersten wirklich guten Nachrichten seit langem”, bewertet Uwe Hien, Tarifexperte bei UFO.
„Es zeigt sich, dass mit einer entschlossen vorgehenden Gewerkschaft gute Ergebnisse zu erzielen sind, sofern man es mit einem Arbeitgeber zu tun hat, der anders als die großen Konzerne noch ein Interesse an einer Sozialpartnerschaft hat“, so Hien weiter.
Die LGW wurde zunächst von der airberlin und danach von Eurowings Aviation übernommen. Daraufhin wurden monatelang sperrige und ergebnislose Verhandlungen mit Eurowings über die Zukunft des Kabinenpersonals geführt, bis dann im April 2019 der Verkauf der LGW an Zeitfracht erfolgte.
Mörfelden-Walldorf, den 12.06.2019