UFO fordert Eurowings Discover zu Tarifverhandlungen für die Kabine auf
Die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) hat am Dienstag die Geschäftsleitung der Eurowings Discover zur Aufnahme von Tarifverhandlungen für das Kabinenpersonal aufgefordert. Ziel dieser Verhandlungsaufforderung ist es, zügig branchen- und standortgerechte Arbeits- und Vergütungsbedingungen der Kabinenbeschäftigten auch in dieser zum Lufthansa-Konzern gehörenden Fluggesellschaft zu etablieren.
“Nachdem UFO zusammen mit der Vereinigung Cockpit bereits erfolgreich Betriebsratswahlen in der Eurowings Discover eingefordert hat, ist dies aus unserer Sicht der nächste logische Schritt, um den Lufthansa-Konzern an die in Deutschland übliche sozialpartnerschaftliche Verantwortung zu erinnern”, erklärt Maximilian Kampka, Referent Tarifpolitik bei UFO.
“Die im letzten Jahr von Carsten Spohr getätigte Aussage, dass die Tarifierung eines Flugbetriebs auch Arbeitsplätze kosten könnte, kann auch weiterhin nur als Kampfansage an die verschiedenen Belegschaften im Konzern verstanden werden – nachdem dieser auch durch die Zahlung von Kurzarbeitergeld in Milliardenhöhe gerettet wurde. Der Start-up-Charme der Eurowings-Discover ist verbraucht – die Mitarbeiter*innen dort brauchen nun ein Minimum an sozialer Absicherung”, führt Anja Bronstert, stellvertretende UFO-Vorsitzende, weiter aus.
Der Lufthansa-Konzern blickt auf eine lange Geschichte von Töchtergründungen und -schließungen zurück, und hatte erst in der letzten Woche bestätigt, ein weiteres AOC in Deutschland mit der Ausrichtung auf Europa-Verkehre anmelden zu wollen.
“Die Kabinenbeschäftigten in den verschiedenen Lufthansa-Töchtern stehen vor der großen Herausforderung, trotz ihrer grundsätzlichen Bereitschaft Beiträge zur Zukunftsfähigkeit des Konzerns zu leisten, nicht in einen Unterbietungswettbewerb hineinzugeraten. Je früher UFO als zuverlässiger Tarifpartner in jedem Flugbetrieb involviert wird, desto besser ist es auch für die Konzernführung, vernünftige strategische Entscheidungen zu treffen”, so Bronstert abschließend.