UFO sieht in Wechselbedingungen zu City Airlines massive Verschlechterung für die Kabine
Die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) wertet die am Dienstag veröffentlichten Wechselbedingungen von Lufthansa CityLine zu Lufthansa City Airlines als einen Angriff auf die Tarifbedingungen der Kabinencrews.
„Noch am Dienstag wurde Carsten Spohr von den Medien zitiert, dass das Ende der CityLine wegen tariflicher Restriktionen und altersbedingter Ausflottung der von CityLine betriebenen Regionalflugzeuge unvermeidbar sei. Mit den vorgelegten Wechselbedingungen für die CityLine-Kabine zur City Airlines, die nun das Geschäft übernehmen soll, wird klar, dass Tarifflucht das eigentliche Ziel ist“, erklärt Joachim Vázquez Bürger, UFO-Vorsitzender.
„Wir halten Spohrs Begründungen, weshalb es unumgänglich sei, den Flugbetrieb bei Lufthansa CityLine einzustellen und in die Neugründung Lufthansa City Airlines zu überführen, für vorgeschoben. Der Lufthansakonzern hat zuletzt keinerlei ernsthaftes Interesse gezeigt, die bewährten tariflichen Bedingungen zur geregelten Steuerung von Flottenwachstum innerhalb der Flugbetriebe im Markenauftritt der Lufthansa anzupassen. Vielmehr ging es Carsten Spohr immer darum, sich aus den Fesseln gewerkschaftlicher Mitbestimmung zu befreien und gut tarifierte Arbeitsplätze durch billigere und produktivere zu ersetzen. Die Beschäftigten aus Cockpit und Kabine haben das Nachsehen”, so Vázquez Bürger weiter.
UFO hatte vor dieser Entwicklung schon vor Jahren gewarnt. Der Konzern lässt Wachstum da stattfinden, wo er am günstigsten produzieren kann, notfalls tut er dies mit einer Neugründung. Die Gründung von Lufthansa City Airlines ist ein offener Angriff auf die etablierten Flugbetriebe Lufthansa und Lufthansa City Line. Aus Sicht von UFO sind Qualifikation und Qualität mit Lohndumping nicht zu halten. Dies gefährdet langfristig den Luftverkehrsstandort Deutschland.
„Unsere größte Sorge gilt nun zunächst den Kabinenbeschäftigten der Lufthansa CityLine. Für das Versprechen von Beschäftigungssicherheit, Wachstum und Perspektive haben sie in den vergangenen Jahren zurückgesteckt. Dieses Versprechen der Konzernführung wurde nie eingelöst. Nun steht ihre Airline vor dem Aus. Allenfalls einem Teil der Belegschaft soll in Zukunft ein Ersatzarbeitsplatz bei Lufthansa City Airlines zu deutlich schlechteren Vergütungs- und Arbeitsbedingungen angeboten werden. Das ist skandalös und höchst unanständig. So geht man nicht mit verdienten Mitarbeiter*innen um. Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, dass der Lufthansa-Konzern seiner Verantwortung für die langjährig Beschäftigten der hundertprozentigen Lufthansatochter nachkommt, um eine Weiterbeschäftigung aller Mitarbeiter*innen der Lufthansa CityLine Kabine zu akzeptablen Bedingungen sicherzustellen”, sagt Vázquez Bürger abschließend.