UFO-Mitglieder bei Discover Airlines stimmen mit großer Mehrheit für Streik
Bei der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation (UFO) endeten heute um 12 Uhr die Urabstimmungen für die Mitglieder bei Discover Airlines für Arbeitskämpfe. Mit 91,8 % votierten die aufgerufenen Mitglieder in großer Mehrheit für Streiks.
“Neben dem eindeutigen „Ja“ für Streiks zeigt uns auch die hohe Beteiligung an der Urabstimmung, dass unsere Mitglieder unseren Forderungen eindeutig zustimmen und sie uns als ihre Gewerkschaft sehen, die ihre Vergütungs- und Arbeitsbedingungen durchsetzen soll. Aus vielen Rückmeldungen in den letzten Tagen können wir sehen, dass die Kabine bei Discover Airlines entschlossen ist, dem Arbeitgeber zu zeigen, dass noch immer die Mitarbeiter*innen sich aussuchen wollen, wer ihre Interessen vor dem Arbeitgeber vertritt und Tarifverträge verhandeln soll und, dass dies nicht in Hinterzimmern der Arbeitgeberseite nach deren Sympathien geschehen darf ”, zeigt sich Joachim Vázquez Bürger, Vorstandsvorsitzender der UFO, kämpferisch.
„Viele weitere Eintritte in den letzten Tagen machen klar, dass sich die Beschäftigten hier nicht bevormunden lassen wollen. Wir haben die eindeutig besseren Forderungen, weil UFO die beste Fachkenntnis und das Know-how hat, die es für das fliegende Personal braucht. Dies zeigt sich auch darin, dass auch die Kabine der Lufthansa Kernmarke seit Jahrzehnten auf die Tarifierung durch UFO vertraut, denn dort haben wir den höchsten Organisationsgrad im Konzern. Hier ist schon vor Jahren ein solcher Versuch zwischen ver.di-Funktionären und der Arbeitgeberseite am unbedingten Willen unserer Mitglieder gescheitert. Wir hatten vermutet, dass solche undemokratischen Machtspiele der Vergangenheit angehören“, so Vázquez Bürger weiter,
„Unsere Forderungen kommen allen Beschäftigten zugute. Das gilt insbesondere für zentrale Gehaltsbestandteile und immer und unter allen Umständen für Kündigungsschutz. Eine Zwei-Klassen-Kabine ist für uns grundsätzlich inakzeptabel. Das gilt allerdings umso mehr, wenn sie durch ein unmoralisches Angebot der Arbeitgeberseite zustande kommen soll. Der Versuch des Arbeitgebers, durch Geschenke eine Gewerkschaft aus dem Nichts mächtig zu machen stellt alles auf den Kopf, was in über 150 Jahren Gewerkschaftsgeschichte schlicht selbstverständlich war: Für die Mächtigkeit einer Gewerkschaft ist die Gewerkschaft zuständig, nicht der Arbeitgeber. Anders kann es nicht sein, denn Gestaltungsmacht von Arbeitgebers Gnaden ist letztlich keine“, ergänzt Harry Jaeger, Leiter der Tarifpolitik bei UFO.
„Die Sozialpartnerschaft wird hier so eindeutig mit Füßen getreten, dass wir nun daraus auch unsere Konsequenzen ziehen müssen. Wir appellieren an die Arbeitgeberseite, ihren Weg noch einmal zu überdenken“, so Vázquez Bürger.
Auch bei der Vereinigung Cockpit (VC) ging das Votum für Arbeitskämpfe mit 81 % Zustimmung eindeutig aus.
„Auch wenn die Urabstimmungen getrennt für Kabine und Cockpit liefen und jede Gewerkschaft unabhängig für ihr Forderungspaket zu Arbeitskämpfen aufruft, sollte sich der Arbeitgeber im Klaren sein, dass UFO und VC sich zum weiteren Vorgehen weiterhin eng abstimmen. Ab sofort wird jederzeit mit Arbeitskämpfen bei Discover Airlines zu rechnen sein, also sollte man sich mit dem Nachdenken nicht unnötig viel Zeit lassen“, so Vázquez Bürger abschließend.