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Gesundheit

Fume Events:

Was gibt es Neues?

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Fume Events:

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10.07.2019

Liebe Kolleginnen und Kollegen, 

da das Thema „Fume Events“ nicht an Aktualität verliert, möchte Euch die AG Gesundheit heute Hintergrundinformationen in Form eines kurzen Videos der GCAQE zu Fume Events bzw. Kabinenluftkontamination präsentieren. 
 
Bis heute wiederholen sich immer wieder Vorfälle, sogenannte „Fume Events“, in Passagierflugzeugen, bei denen gesundheitsschädliche Dämpfe durch technische Gegebenheiten (häufig zu Zeitpunkten maximaler Belastung wie der Start- und Landephase und bei sogenannten „Lastwechseln“ der Triebwerke) in Cockpit und Kabine gelangen. Diese Schadstoffe beinhalten unter anderem giftige Dämpfe aus hoch erhitzten (pyrolisierten) Hydraulik- und Triebwerksölen sowie Enteisungsflüssigkeiten. Unter bestimmten Voraussetzungen werden solche Ereignisse von unangenehmen Gerüchen begleitet, häufig sind sie jedoch überhaupt nicht wahrnehmbar, was unter anderem zu einer weiterhin hohen Dunkelziffer führt.  

In den letzten Wochen erreichen uns vermehrt Berichte von Mitgliedern, die Fume Events während der Ausübung ihres Jobs erlitten haben. Teilweise erleben die Betroffenen immer noch eine Negierung des Problems seitens ihres Arbeitgebers, aber auch der behandelnden Ärztinnen oder Ärzte in manchen Kliniken. Wir möchten Euch daher erneut auf den UFO Fume Event Guide hinweisen, der Euch im Falle eines Fume Events auch beim D-Arztbesuch unterstützen kann. Zusätzlich empfehlen wir das Führen eines Symptomtagebuchs sowie eine lückenlose Dokumentation des Events. 

Zum Themenkomplex Fume Events hören wir leider in letzter Zeit des Öfteren, dass seitens der Arbeitgeber erneut eine Kleinredetaktik beziehungsweise ein Leugnen des Problems stattfindet, oder nur Teilinformationen über technische Abläufe zur Belüftung der Kabine an die Angestellten weitergereicht werden, welche das Problem nicht vollumfassend beschreiben. Beispielsweise soll die sogenannte „Mixing Unit“ (z.B. A321) dafür sorgen, dass Gerüche im Flugzeug gleichmäßig verteilt werden, sollten sie wirklich mit einer Kontamination der Luftversorgung aus dem Triebwerk zusammenhängen. Da die Temperaturregelung für die drei Areale des Flugzeuginnenraums bei diesem Muster allerdings erst nach der Mixing Unit und direkt mit Bleed Air über die sogenannten trim air valves geschieht, kann der typische Geruch eines Fume Events durchaus nur in einem bestimmten Kabinenteil auftreten.

Neuerungen im Bereich Filtration sind momentan unserer Meinung nach noch unzureichend und – wie in diesem Video angesprochen – gibt es derzeit nur für die sogenannten Recirc-HEPA-Filter eine Aufrüstung mit Aktivkohle, welche die rezirkulierte Luft von Fumes säubern soll. Die Kontamination wird also abgemindert, nicht von vornherein verhindert. Einige Flugbetriebe arbeiten eigenständig an einer Filterlösung, die Airlines haben es aber bislang unterlassen hierüber aufzuklären, so dass hierzu leider derzeit immer noch keine umfangreichen Informationen vorliegen (Design, Funktionalität, wissenschaftlich geprüfte Veröffentlichung).  

Zur permanenten Kontrolle im Falle von Kontamination fordern wir, Sensoren einzubauen, die in Echtzeit die Kabinenluft analysieren. Weiterhin ist nach unserer Ansicht bis zur technischen Weiterentwicklung der Luftführung im Flugzeug eine Filterlösung zum Schutz von Crews und Passagieren dringend erforderlich. Durch diese Maßnahmen könnte gemäß dem deutschen Arbeitsschutzgesetz und analog europäischer Arbeits- und Verbraucherschutzrichtlinien eine deutliche Verbesserung der Kabinenluftqualität gewährleistet werden.  

Politische Mühlen mahlen langsam – nach mehreren Gesprächen von Vertreterinnen und Vertretern der AG Gesundheit mit unterschiedlichen Fraktionen des Bundestags, die vor kurzem in Berlin stattgefunden haben, warten wir auf politischer Ebene dringend auf eine Lösung. Auf EU-Ebene wurde unter Beteiligung von Arbeitnehmervertreterinnen und -vertretern ein Draft zu Empfehlungen hinsichtlich Kabinenluftqualität für Flugbetriebe erarbeitet. Selbiger befindet sich derzeit in der Übersetzung und soll noch 2019 von den EU Mitgliedsstaaten abgestimmt werden. Wir informieren Euch zeitnah, sobald es hierzu Neuigkeiten gibt.  
Weitere Informationen zum Thema findet Ihr auch in unseren FAQ zum Thema kontaminierte Kabinenluft.
 
Always healthy landings 

Eure AG Gesundheit 

Bild: Pixabay
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