Ärztliche Schweigepflicht
gerade im Luftverkehr ein hohes Gut
Mörfelden-Walldorf, den 25.03.2015
Die Unabhängige Flugbegleiter Organisation UFO e.V. kommentiert die aufkommende Debatte um die ärztliche Schweigepflicht für Sicherheitspersonal im Luftverkehr kritisch.
Aus Sicht der UFO muss diese Diskussion in Ruhe mit den betroffenen Behörden, Unternehmen sowie den verschiedenen Berufsverbänden und Ärztevertretern geführt werden. Vorher müssen jedoch zwingend die verschiedenen Ursachen, die zu dieser Katastrophe geführt haben, aufgeklärt und analysiert werden. Schnellschüsse, die mit einem Eingriff in das besondere Vertrauensverhältnis zwischen einem Angehörigen des Flugpersonals und seinem Arzt verbunden sind, verbieten sich auch vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse.
Es muss sorgfältigst abgewogen werden, ob solche Maßnahmen tatsächlich zu dem gewünschten MEHR an Sicherheit führen. Dieses ist aus Sicht der UFO keinesfalls sichergestellt. Anne Struck, Vorstand Berufspolitik sagt: „ Mögliche Konsequenz einer wie auch immer ausgestalteten medizinischen Meldepflicht über das bereits bestehenden Maß hinaus könnte sein, dass sich das Besatzungsmitglied mit seinen gesundheitlichen Problemen gar nicht erst um medizinische Hilfe bemüht. Dieses würde mit einiger Wahrscheinlichkeit in der Konsequenz sogar negative Auswirkungen auf die Flugsicherheit haben“.