Krank durch
Kabinenluft
Ein Zwischenfall auf einem Germanwings-Flug brachte das Thema wieder auf die Tagesordnung. Bereits im Jahr 2010 berichtete die UFO über dieses Problem:
VC, ver.di und UFO e.V. fordern eine unverzügliche, umfassende und unabhängige Untersuchung
In Verkehrsflugzeugen kommt die Frischluft für Cockpit und Kabine aus den Kompressoren der Triebwerke. Diese Luft kann mit giftigen Substanzen aus Triebwerksölen und deren Verbrennungsstoffen verunreinigt sein, die auch zu einem Risiko für die Flugsicherheit werden können. Inzwischen klagen erste Betroffene auch vor deutschen Gerichten.
Vor diesem Hintergrund fand am 18.Mai 2010 eine Arbeitsschutzkonferenz zum Thema „Kontaminierte Kabinenluft“ in der ver.di-Bundesverwaltung in Berlin mit Vertretern der drei Gewerkschaften, der Berufsgenossenschaft (BG) Verkehr, der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU), Personalvertretungen deutscher Airlines, Betroffenen, Wissenschaftlern, Juristen und Medienvertretern statt.
Die Vereinigung Cockpit (VC), ver.di und die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) e. V. fordern gemeinsam von der Politik, den Aufsichtsbehörden, den Luftfahrtunternehmen sowie der Industrie, sich der Problematik unverzüglich zu stellen.
Konkret bedarf es einer umfassenden Untersuchung über die von den Rückständen ausgehenden Gefährdung für die Gesundheit von Crews und Passagieren, einer lücken- und vorbehaltlosen Erfassung etwaiger Zwischenfälle bei der BFU, der Entwicklung und Etablierung wissenschaftlich unabhängiger Nachweisverfahren , sowie geeigneter Gegenmaßnahmen zur Verhinderung von Kontaminationsfällen, wie den Einbau von Filtern und Warngeraäten. Die Ergebnisse müssen sodann in den internationalen Normen für die Qualität der Kabinenluft schnellstens Berücksichtigung finden.
„Wenn die Gesundheit und Sicherheit von Menschen auf dem Spiel steht, können und dürfen die Verantwortlichen das Problem nicht einfach aussitzen.“, so die Gewerkschaften einhellig. „Dass der zukünftige Dreamliner von Boeing (B787) die Kabinenluft nicht mehr aus den Triebwerken beziehen wird, ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber Politik, Behörden und Industrie sind aufgefordert, sofort und umfassend im Sinne des präventiven Gesundheitsschutzes der Crews und Passagiere bei bestehenden Flugzeugen zu handeln."