Arbeitnehmerüberlassung zur Balearics?
Nicht mit uns!
Arbeitnehmerüberlassung zur Balearics?
Nicht mit uns!
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
auf Umwegen wurden wir heute darüber informiert, dass die Arbeitgeberseite einen Einsatz bei der Thomas Cook Airlines Balearics im Wege der Arbeitnehmerüberlassung ausgeschrieben hat.
Das Ganze passiert, während wir mit der Geschäftsleitung in Gesprächen zu der Frage sind, wie man eine Stärkung der Kabine in der Condor Classic ohne Rückgriff auf Auslagerungsplattformen wie die Balearics erreichen kann. Offensichtlich möchte man uns dort nur hinhalten und treibt parallel ganz andere Planungen voran.
Wer in der Ausschreibung zwischen den Zeilen liest, wird schnell merken, dass es die vorgesehenen Bedingungen, zu denen die Arbeitnehmerüberlassung erfolgen soll, in sich haben:
Die manteltarifvertaglichen Regelungen der Condor finden während der Arbeitnehmerüberlassung keine Anwendung!
Stattdessen finden auf die Ops lediglich die gesetzlichen Mindeststandards Anwendung, die an den meisten Stellen deutlich hinter den manteltarifvertraglichen Regelungen zurückbleiben, z. B. bei den Themen freie Tage, Freizeitmodelle, Standby/Reserve, Dienst- und Flugdienstzeitbegrenzungen.
In der Ausschreibung wird auf diesen Umstand bezeichnenderweise nicht ausdrücklich hingewiesen.
Die Produktivität und die Flexibilität, die den Kollegen dort abverlangt werden wird, werden deutlich über den Belastungen liegen, die wir von der Condor ohnehin schon kennen.
Auf die Idee, eine Erschwerniszulage oder Ähnliches auszuloben oder gar mit dem Sozialpartner in Verhandlungen einzutreten, um eine gemeinsame Sichtweise zu entwickeln, ist man auf Seiten der Geschäftsleitung zum wiederholten Mal nicht gekommen.
Man geht also davon aus, dass Ihr für dieselbe Vergütung deutlich mehr arbeitet, mehr Instabilität ausgesetzt seid und ohne jeglichen manteltarifvertraglichen Schutz unterwegs seid.
Mit anderen Worten: deutlich mehr Belastung, deutlich mehr Arbeit, deutlich weniger Freizeit für dasselbe Geld!
Hinzu kommt, dass die komplette Ops aus England heraus gesteuert wird. Wer schon etwas länger dabei ist, wird sich noch lebhaft daran erinnern, zu welchen Verwerfungen eine auswärtige Steuerung während der TC UK Ops für die Betroffenen geführt hat.
Wer sich für eine freiwillige Teilnahme an der Balearics Ops entscheidet, macht sich zu Freiwild!
Wir können deshalb nur dringend empfehlen, der Firma an dieser Stelle die kalte Schulter zu zeigen und sich für einen solchen Einsatz nicht zu melden.
Wir werden die Geschäftsleitung zu dem Thema bei nächster Gelegenheit zur Rede stellen und nachfragen, warum man versucht, am Tarifpartner vorbei Fakten zu schaffen, obwohl man sich damit (tarifvertrags-)rechtlich zumindest in eine Grauzone begibt.
Es drängt sich der Eindruck auf, dass man sich die allgemeine Verunsicherung wegen der Gerüchte im Zusammenhang mit dem geplanten Verkauf der Condor zunutze machen möchte. Sollte irgendjemand glauben, dass die Kabine und ihre Vertreter deshalb gefügiger und bereit sind, auf tarifvertragliche Errungenschaften zu verzichten, täuscht er sich!
Eure UFO-Tarifkommission Condor
Astrid Wach (Sprecherin), Batu Karaoguz (stellv. Sprecher), Norman Wiese (stellv. Sprecher), Susanne Fischer, Gönül Aslan-Kuhner, Susanne Rau, Christian Bötte Lüdemann, Benjamin Bartsch, Roman Diemer sowie Olaf Bödecker und Florian Brockhoff (UFO-Tarifabteilung)