Liebe Kolleg*innen, 

auf Eurer Lohnabrechnung im Januar seht Ihr erstmalig die im letzten Herbst angekündigte Gehaltserhöhung, oder zumindest so etwas ähnliches. 

Die Tabellen mit den genauen Erhöhungen der einzelnen Stufen hat der Arbeitgeber am Abend des 25.1.24 veröffentlicht. 

Warum haben wir uns bis jetzt dazu nicht geäußert? 

Es gab im letzten Sommer ein Verhandlungsergebnis (VTV und TV Bereederungsengpass), welches wir gemeinsam mit der Vereinigung Cockpit, der Personalvertretung und der ver.di erzielt und dann parafiert haben. Dafür haben wir als UFO Regelungsmöglichkeiten aus dem MTV zum Thema Belastung schweren Herzens ruhen lassen. 

Die Ziele wurden klar im Text festgelegt (7 % etc.) und die Tabellen dann im Schnellverfahren dazu gestrickt. Auch das „Einmassieren“ der 125 Euro war dabei. 

Dann haben wir genau nachgerechnet und uns rechtliche Expertise geholt. Die Ergebnisse und unsere Bedenken haben wir dem Arbeitgeber in den Redaktionsterminen von Anfang an klar und deutlich mehrfach mitgeteilt. 

Die UFO hat dieses Ergebnis bisher nicht mit guten Gewissen unterzeichnen können. 

Nach Monaten des Streits, ob hier eine Problematik vorliegt oder nicht und langem Schweigen des Arbeitsgebers wurde uns Anfang der Woche eine Lösung versprochen, indem vollumfänglich auf unsere Bedenken eingegangen und diese ausgeräumt werden. 

Nun wurden die Löhne ausgezahlt und wir haben den Lösungsvorschlag (einschließlich der Tabellen) erst am Abend des 25.1.2024 erhalten. Das werden wir selbstverständlich erst einmal gründlich unter die Lupe nehmen. 

Mogelpackungen, die sich gut oberflächlich verkaufen, aber eventuell nicht halten, was versprochen wurde, werden wir so nicht mitgehen. 
 

Was heißt das für unsere Mitglieder? 

Schon in der Vergangenheit wurden Gehaltserhöhungen ausgezahlt, die nur eine Kabinengewerkschaft unterschrieben hatte. Schließlich weiß der Arbeitgeber auch nicht, wer, wo und ob man organisiert ist. Die Geheimhaltung Eures Gewerkschaftsstatus ist ein hohes Gut und rechtlich verbrieft. 
 

Was passiert, wenn wir uns nicht mit dem Arbeitgeber einigen können? 

1. Die Laufzeit des VTV würde dann bei UFO nicht mehr bis Ende 2026, sondern bis Ende 2024 gehen. Anschließend würde unsere Friedenspflicht enden. Wir sind uns alle darüber einig, dass wir in den Gehaltsstrukturen und den Bezahlungsmodalitäten viel Regelungsbedarf haben. 
    
2. Die im MTV der UFO festgelegte Schiedsstelle zum Thema Belastung (die wir schweren Herzens im Sommer ruhend gestellt haben – siehe oben) würde wieder aufgehen. 

Das ebenfalls in unserem MTV festgelegte Thema Fibel würde auch von der Schiedsstelle teilweise betroffen sein. Wir haben hier viele Dinge schon mit dem Arbeitgeber geregelt, allerdings gibt es noch offene Restpunkte (z.B im Bereich SB/RES) bei denen sich der Arbeitgeber nicht so recht bewegen will. 

Die UFO-Tarifkommission der Condor steht für konstruktive Lösungen in allen Tarifangelegenheiten und kämpft für die Belange aller Kabinenbeschäftigten auch gerne im Rahmen einer guten Sozialpartnerschaft. Dazu braucht es aber ein deutliches Zeichen seitens des Arbeitgebers.    
  
Wir werden uns bei Euch in den nächsten Tagen erneut melden und Euch über alle weiteren Schritte auf dem Laufenden halten.   
 

Wenn Ihr noch nicht Mitglied seid, könnt Ihr das hier nachholen:   

Mitglied werden!

Always happy landings,   

Eure UFO-TK   

Astrid Wach (Sprecherin)   
Norman Wiese (stellv. Sprecher)   
Thomas Kremer (stellv. Sprecher)   
Mandy Lüdemann   
Gönül Aslan-Kuhner   
Mohammad Sotoudeh   
Batu Karaoguz   
Marion Schneider   
Roman Diemer   
Tim Beyermann (Verhandlungsführer)