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Das ist nicht der Condor-Spirit, liebe Geschäftsleitung

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Das ist nicht der Condor-Spirit, liebe Geschäftsleitung

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08.02.2024

Liebe Kolleg*innen, 

wir möchten Euch hiermit auf eine Veröffentlichung der Condor-Personalvertretung aufmerksam machen und einige unserer Gedanken zu den Vorgängen teilen. 

Wer seinen Mitarbeiter*innen den Eindruck vermittelt, dass auf zu häufige Krankmeldung eine Kündigung folgt, der verursacht damit zweierlei: 

Zum einem entsteht ein Klima der Angst, in dem viele Kolleg*innen zum Dienst erscheinen, die vielleicht besser zu Hause geblieben wären. Mitunter berichten uns Kolleg*innen sogar von Umläufen, die sie nur mit Schmerzmitteln durchstehen konnten. Diese Entwicklung halten wir für brandgefährlich! In der Folge stecken sich weitere Kolleg*innen und wahrscheinlich auch einige PAX beim kranken Crewmitglied an, und die Krankenquote steigt weiter. 

Zum anderen verkennt man hier die besonderen Umstände der Arbeit in der Luft, egal ob in Kabine oder im Cockpit und gefährdet die Gesundheit der Kolleg*innen langfristig. Denn wo es in einem Büro vielleicht noch vertretbar ist, mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen an einem Meeting teilzunehmen, wenn man einen Schnupfen oder verstopfte Nebenhöhlen hat, so ist es bekanntermaßen ein No-Go, mit derartigen Beschwerden zu fliegen. 

Wir glauben nicht, dass wir hier jemanden aufklären müssen, vielmehr befürchten wir, dass die Geschäftsleitung das ziemlich genau weiß und trotzdem im Zeichen der Profitabilität der Condor darauf setzt, dass auch weiterhin Kolleg*innen krank oder unter dem Einfluss von Medikamenten zum Dienst erscheinen. 

Dass sie dadurch das Gegenteil erreicht und mit diesem Kurs letztlich auf weniger produktive Mitarbeitende zurückgreifen kann, ist für uns – mit Blick auf die Krankenquote – bewiesen. 

Als Gewerkschaft hoffen wir auf ein Umdenken des Arbeitgebers und sind solidarisch mit den Kolleg*innen aus der Personalvertretung, die Widerstand gegen diese Maßnahmen leisten. 

Eure UFO-TK     

Astrid Wach (Sprecherin)     
Norman Wiese (stellv. Sprecher) 
Thomas Kremer (stellv. Sprecher)     
Mandy Lüdemann 
Gönül Aslan-Kuhner 
Mohammad Sotoudeh 
Batu Karaoguz 
Marion Schneider 
Roman Diemer 
Tim Beyermann (UFO-Verhandlungsführer)

 

PV Ticker - Kulturverfall 

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Condor ist ein deutscher Ferienflieger mit Tradition und einem guten Ruf. Der Name steht für Sicherheit, Zuverlässigkeit und Qualität.

Condor ist ein erfolgreiches Unternehmen, weil es auf eine starke Mitarbeiterkultur zurückgreifen kann. Diese Kultur wurde von den Mitarbeitern selbst geschaffen, sowohl von denen, die das Unternehmen in der Vergangenheit geprägt haben, als auch von denen, die heute noch dabei
sind .

Der Condor-Spirit basiert auf einem fairen und respektvollen Miteinander. Die Mitarbeiter und das Management haben sich gegenseitig unterstützt. Mitarbeiter haben sich nicht nur an ihre Pflichten gehalten, sondern konnten sich auch auf ihre Rechte verlassen.

Die Personalvertretung beobachtet mit großer Sorge, dass die Condor-Kultur in Gefahr ist.

Beispiele für diese Gefährdung sind:

  • Kündigungen wegen Krankheit werden in einer noch nie dagewesenen Anzahl ausgesprochen, auch bei Mitarbeitern in einem laufendem BEM-Verfahren. Dieses ist unangemessen, ungerecht, unverhältnismäßig und diametral entgegengesetzt zu den vereinbarten und aufgeschriebenen Zielen des BEM.
  • Personalgespräche, die aufgrund von Entscheidungen geführt werden, die nicht gefallen, sind ein Zeichen von mangelndem Vertrauen. z.B. KE’s, die auch einmal nicht getroffen werden.
    Ein KE gilt in Ausnahmefällen. Im Sinne des Regelwerks müsste sich ein Kapitän eigentlich eher erklären müssen, warum er einen KE gefällt hat. In einem Betrieb mit Kultur darf sich ein Kapitän niemals rechtfertigen müssen, warum er einen KE nicht fällt.
    Das ist die Kultur bei manchen Lowcost-Airlines, bei uns hat man eine andere Kultur gepflegt. Bis vor kurzem.
  • Die Mitarbeitervertretungen sehen sich mit einem Arbeitgeber konfrontiert, der Vereinbarungen bricht, Entscheidungen unabgestimmt trifft und Kollegen unter Druck setzt. 

Die Personalvertretung ruft alle Mitarbeiter auf, sich gemeinsam für den Erhalt der Condor-Kultur einzusetzen!

Wir werden alles tun, um die Condor-Kultur zu erhalten!

Wir werden mit dem neuen Chef sprechen und sagen: STOP! Wir gehen in eine falsche Richtung!

Wir werden nicht zulassen, dass uns unsere Werte genommen werden.

Mit kollegialen Grüßen
Eure Personalvertretung

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