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Condor

Verhandlungen gescheitert:

Feststellungsklage wird vorbereitet

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Verhandlungen gescheitert:

Feststellungsklage wird vorbereitet

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13.11.2024

Wir alle haben viel zu tun und kommen nicht immer dazu, alle Veröffentlichungen und Newsletter zu lesen. Daher gibt es diesen Text heute auch für Deine Ohren. So kannst Du Dich anderen Dingen widmen und gleichzeitig updaten.

 

 

Liebe Kolleg*innen, 

über ein Jahr haben wir uns mit der Condor über das Einigungspapier zur Ergänzung des Vergütungstarifvertrags gestritten. 

Für uns ist an diesem Punkt das Ende der Fahnenstange erreicht. Manchmal ist „No Deal the better Deal“. Die Tarifkommission (TK) empfahl dem Vorstand der UFO am Dienstag, den 12.11.24, eine Feststellungsklage gegen das Einigungspapier einzureichen, um dessen Nichtigkeit festzustellen. Wir haben mit allen sozialpartnerschaftlichen Mitteln versucht, einen Konflikt zu vermeiden. Unsere Geduld ist nun am Ende. 

 

Kein Raum mehr für Verhandlungen 

Uns wurde vor dem Scheitern der Gespräche zugesichert, dass auch dann, wenn wir uns hier nicht einigen können, nichts gegen erste Gespräche zur Neuverhandlung des Tarifvertrags Teilzeit (TV Teilzeit) spricht. Ebenso wurden wir, auf Nachfrage, über den Stand der Dinge zur Ergebnisbeteiligung informiert und sprachen zusätzlich über den Zugang zu euren Stationen und dem Trainingszentrum für UFO, um vor Ort besser für euch ansprechbar zu sein.  Es bleibt abzuwarten, ob dieses Versprechen eingelöst wird.  

Deshalb werden hier noch einige Worte zur Ergebnisbeteiligung gesagt. Die 300 € (brutto), die an alle Kabinenbeschäftigten (pro Rata) gehen, sind auf Basis einer neuen Berechnungsgrundlage des Arbeitgebers entstanden, auf die auch künftig über die Beteiligung von euch am Erfolg der Condor Bezug genommen wird. Die 300 € waren also ein Angebot des Arbeitgebers und standen in ihrer Höhe nie zur Debatte. Das ihr erst gestern davon erfahren habt liegt daran, dass wir von Condor unter Druck gesetzt wurden uns doch endlich zum Vergütungstarifvertrag (VTV) zu einigen, damit wir in die Gespräche zur Ergebnisbeteiligung eingebunden werden und gemeinsam mit ver.di hätten kommunizieren können. Auf uns hat also auch niemand aus Freundlichkeit mit einer Veröffentlichung gewartet, es gab bis gestern schlichtweg nicht das “Go” des Arbeitgebers dazu, kommunizieren zu dürfen. Nachdem der Vorstand der UFO gestern die Entscheidung getroffen hat, den Klageweg zu gehen, “durfte” ver.di allein kommunizieren. Die ebenso erwähnten 500 € Inflationsausgleichsprämie sind an sich keine Neuigkeit, die Auszahlung der Inflationsausgleichsprämie (IAP), in kleinen Stücken, wurde bereits Anfang des Jahres verkündet.  

 

Soweit die Neuigkeiten, wie sind wir aber eigentlich hier gelandet? 

Es fing im Sommer 2023 damit an, dass der Arbeitgeber auf die Personalvertretung und die Gewerkschaften zugegangen ist und sich von uns Zugeständnisse im Manteltarifvertrag (MTV) erbeten hat. Das Wort „ Bereederungsengpass “ klingt uns allen noch in den Ohren.  

Daraufhin begann eine Odyssee, die sich nur auf eine Art schlüssig erklären lässt: Man war sich auf Seiten des Arbeitgebers sicher, dass man es mit den Gewerkschaften und der Personalvertretung (PV) eben so machen kann. Am Ende stand ein Einigungspapier, auf das keiner so richtig stolz sein konnte. Als wir dann auch noch anfingen, die fehlerhafte Umsetzung dieses Papiers zu kritisieren, während von ver.di erst unterschrieben und dann vermeldet wurde, was das gemeinsame Einigungspapier für einen Erfolg darstellen würde, war der Sturm perfekt. 

Es folgten Rechtsgutachten, die die fehlerhafte Umsetzung quittierten, mühseliges Nachrechnen in den verschiedenen Tabellen der neuen Vergütungstarifverträge (VTV) 40 und 9a, an deren Ende eine Erkenntnis stand: 

 

Da fehlt doch gewaltig was! 

 

Davon wollte der Arbeitgeber nichts wissen und entschied sich, die Sache auszusitzen. Nach einem knappen halben Jahr reichte Herr Gerber dem Vorsitzenden der UFO, Joachim Vázquez Bürger, dann aber die Hand und schlug einen Gesprächsauftakt vor bei dem er auch dabei sein würde, um für sein Team die Eckpfeiler für die weiteren Gespräche zu setzen. Von Anfang an ging es dabei nur darum, den im Einigungspapier nicht richtig umgesetzten Geldbetrag genau zu beziffern und geeignete Ausgleiche für diesen zu finden. 

Erneut gaben wir der Condor einen Vertrauensvorschuss und machten uns an die Arbeit. Erneut mussten wir länger als versprochen auf Termine, Zahlen, Daten und Fakten warten, und erneut machte sich in uns leise, aber beständig ein Gefühl breit: Man möchte uns wieder aussitzen.  

Trotzdem gelang es uns rund eine halbe Million Euro an Fehlvolumen zu finden und zu dessen Ausgleich Vereinbarungen zur maximalen Planungshöhe, einer gerechten Mehrflugstunden- und Dead-Head-Vergütung zu treffen. 

Derweilen rückte der 30. September immer näher, das Datum, zu dem wir unseren VTV erstmalig kündigen und die Friedenspflicht zum 1.1.25 auslaufen lassen könnten. Offenbar war man der Meinung, die Zeit spiele für die Condor, und am Ende würde UFO bestimmt einknicken und einer weiteren Eskalation aus dem Weg gehen. 

Diese Stimmung lag so klar in der Luft, dass wir bei mehreren Verhandlungsterminen deutlich auf unsere Zeitschiene hinwiesen und – Mal um Mal – versicherten, dass wir den VTV zum 30. September definitiv kündigen würden und Condor es dann nicht nur mit einer unbequemen, sondern ab Januar möglicherweise auch noch streikbereiten UFO zu tun hätte. 

 

Gesagt, getan.  

Die Überraschung war dann groß, als wir den VTV und obendrein den TV Teilzeit fristgerecht zum 30. September kündigten und dass auch so an Euch kommunizierten. 

Trotz alledem erklärten wir uns zu einem letzten Versuch bereit, den sprichwörtlichen Karren doch noch aus dem Dreck zu ziehen. So fand am 31.10. ein Spitzengespräch bei Herrn Gerber statt. Dort wurde uns unmissverständlich klargemacht, dass wir keine Kompensation für das fehlerhaft umgesetzte Einigungspapier bekommen werden, ohne der Condor dafür eine Gegenleistung zu geben. Wir fragen uns an dieser Stelle, wofür wir dann eigentlich seit Juli verhandelt haben. Eine Kompensation, für die wir eine Gegenleistung anbieten sollen? Das klingt für uns eher nach einem Nullsummenspiel. Ganz konkret ging es dem Arbeitgeber dabei übrigens um zwei verschiedene Dinge. Einmal wollte man uns dazu bewegen, die Laufzeit unseres Manteltarifvertrags um ein ganzes Jahr zu verlängern, da dieser ein Jahr vor dem MTV der ver.di ausläuft. Zum zweiten wollte man uns die Zahlung von 60 € pro Dienstplanänderung (DPÄ) ab der 13. DPÄ im laufenden Jahr wegnehmen. (Diese stellt ein UFO-Spezifikum dar und findet sich nicht im Tarifwerk der ver.di.) Kurz: Man versuchte unser Tarifwerk möglichst auf das der ver.di herunterzukürzen. 

An dieser Stelle ein Lob an alle, die bis hierhin durchgehalten haben. Wir werden Euch per Newsletter, aber auch in unserer mitgliederexklusiven WhatsApp-Community weiter auf dem Laufenden halten. Solltet ihr Fragen zum bisherigen Ablauf der Gespräche haben oder zu dem, was jetzt noch kommen kann, zögert nicht und schreibt uns an. 

 
Wir für Euch und ihr mit uns 

Eure UFO-TK 

Astrid Wach (Sprecherin), Norman Wiese (stellv. Sprecher), Thomas Kremer (stellv. Sprecher), Mandy Lüdemann, Gönül Aslan-Kuhner, Mohammad Sotoudeh, Batu Karaoguz, Marion Schneider, Roman Diemer und Tim Beyermann (UFO-Verhandlungsführer), Dr. Sebastian Wolff (Tarifreferent)

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