Lasst uns 2024 bei den Hörnern packen!
Lasst uns 2024 bei den Hörnern packen!
Liebe Kolleg*innen,
es ist eine ganze Weile her, dass wir uns das letzte Mal bei Euch gemeldet haben. Wir würden gerne erzählen, was wir in der Zwischenzeit alles für Euch erreichen konnten – die Wahrheit ist aber leider: Nichts. Absolut gar nichts. Das Management blockt uns komplett ab. Selbst für vollkommen absurde Begründungen wie „wir können leider keine Externen (also jemanden von der UFO) in die Bay lassen“ ist man sich nicht zu schade. Die VC kann in die Bay, die UFO kann ins LAC, aber die UFO kann leider nicht in die Bay. Weil… also… ja genau, kein Mensch weiß, warum. Wir haben häufiger gehört, dass man Euch erzählt, man sei mit uns in Gesprächen – das stimmt nicht. Es gab nicht ein einziges (!) Treffen unseres Verhandlungsteams mit auch nur einem einzigen Vertreter des Managements. Zero.
Das ist krass, denn seit 2021 sind wir in der Luft, seit 2021 ist UFO an Discover dran und genauso lange machen wir in der Kabine - das kann man in aller Bescheidenheit ja mal sagen, einen herausragenden Job. Aber seit 2021 gibt es auch immer einen guten Grund, warum man gerade im Moment leider noch keine Bedingungen schaffen kann, die ausreichen, um diesen Job vernünftig und längerfristig machen zu können. Ganz simple Dinge, wie eine Bezahlung von der man in Frankfurt und München tatsächlich leben kann, ein Minimum an planbarer Freizeit, eine Perspektive.
Mittlerweile haben wir ein neues Branding, fliegen in die schwarzen Zahlen und man kann kaum irgendwo hinspucken, ohne eines unserer (zugegeben ganz gelungenen) Werbeplakate zu treffen. Aber für uns ist seltsamerweise weiterhin kein Geld da.
Wir haben einen sehr geilen Spirit, ja. Aber das ändert nichts daran, dass wir deutlich schlechtere Bedingungen bekommen als alle anderen Kolleg*innen im Konzern. Schlechter als Eurowings, schlechter als CityLine und von Lufthansa wollen wir gar nicht erst reden. Dass wir für mehr Arbeit - vor allem auf längere Sicht - viel weniger Geld bekommen als der Rest, dabei deutlich kürzere Erholungsphasen haben und gleichzeitig unsere Dienstpläne scheinbar einfach vom Himmel fallen, ohne dass wir darauf ernsthaften Einfluss nehmen können, das ist einfach ganz großer Mist. Man kann phantastischen Spirit haben, dabei effizient fliegen und trotzdem geplant bei Omas achtzigstem Geburtstag da sein (und noch etwas Geld für ein Geschenk übrighaben)!
Aber das ist nicht die einzige heftige Ungleichbehandlung. Auch, dass man mit dem Cockpit seit geraumer Zeit in Verhandlungen ist, uns aus der Kabine aber seit Jahren wie kleine Kinder der Tür verweist, das hat einen ganz strengen Beigeschmack.
Man muss nicht überall alles gleich machen, aber wir finden schon, dass man das mit der Ungleichheit nicht übertreiben darf. Spirit hin, Spirit her. Es wird Zeit, dass das Management nicht nur freundliche Worte für Euch findet, sondern auch mit seinen Taten beweist, dass die behauptete Wertschätzung echt ist und nicht bloß die preisgünstigste Art, Euch bei Laune zu halten in der Hoffnung, dass sich möglichst wenige Menschen aus der Discover Kabine bei den anderen Konzerntöchtern bewerben (die alle händeringend Leute suchen).
Lasst uns ein Beispiel am Cockpit nehmen. Hier lässt man es sich nicht einfach gefallen, viel schlechter behandelt zu werden als überall anders. Das versucht man natürlich erst mit Geduld und guten Argumenten. Aber wenn die guten Argumente sämtlich verpuffen oder gar nicht erst angehört werden, dann ist irgendwann die Geduld aufgebraucht und es kommt ein Punkt, an dem man für seine Interessen einstehen muss. Jedenfalls dann, wenn man sich nicht dauerhaft unter Wert verkaufen möchte. Das Cockpit ist bereits vor einigen Wochen an diesem Punkt angekommen und wir glauben, dass dieser Punkt auch für die Kabine unmittelbar bevorsteht.
Wir werden dem Arbeitgeber in Kürze ein weiteres Schreiben schicken, in dem wir ihn zur Aufnahme von Tarifverhandlungen auffordern werden. Wir haben allen Grund davon auszugehen, dass er auch dieses ignorieren oder unfreundlich zurückweisen wird. Wenn das so kommen sollte, dann haltet bitte Augen und Ohren auf, denn dann kann es gut sein, dass Ihr Euch kurzfristig entscheiden müsst: Wollt Ihr für Eure Interessen einstehen, oder wollt Ihr Euch von ein paar freundlichen Worten aus dem Start-Up-Neusprech besänftigen lassen? Wollt Ihr es kampflos hinnehmen, dass ausgerechnet die Discover-Kabine in fast allen relevanten Bereichen des Konzerns das Schlusslicht bleibt?
Bleibt aufmerksam in den nächsten Tagen, wir melden uns sehr bald wieder bei Euch.
Bis dahin gilt wie immer – united we stand!
Eure UFO-Tarifkommission