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Eurowings

Eurowings – Kein Krisenvertrag

ohne Wachstum und Absicherung

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Eurowings – Kein Krisenvertrag

ohne Wachstum und Absicherung

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06.08.2020

Liebe Kolleginnen und Kollegen, 

kürzlich wurden wir von der Eurowings-Geschäftsführung informiert, ein ziemlich umfangreiches Absenkungspaket für Euch zwischen EW und ver.di stehe kurz vor dem Abschluss.

Das scheint glaubwürdig, denn nach einem ungewohnt transparenten und lösungsorientiert wirkenden Start, stellt sich der Arbeitgeber in den letzten Tagen uns gegenüber praktisch tot.

Nach einer Woche ohne Kontakt und ohne Antwort auf einen Vorschlag der UFO kam gestern nur eine schön formulierte Absage an weitere Gespräche.

Aus Sicht des Arbeitgebers macht das auf kurze Sicht Sinn, denn wir haben ihm vom ersten Tag an klar gemacht, dass Absenkungen für uns an klare Zusicherungen geknüpft sind. Diese waren scheinbar nicht Gegenstand der Verhandlungen mit ver.di - daher will man wieder den einfacheren Weg gehen.

Unsere Forderungen sind:

1. Wachstum der Marke EW findet bei EUCH und nicht bei Ocean, EWEU oder sonst wo statt.

2. Ihr bei EW übernehmt nur einen kleinen Teil an Kostensenkungen, der Rest kommt durch die Einbeziehung von Einsparungen bei anderen “EW-Betrieben” zustande.

3. Die Besonderheit bei EW (geringe Gehälter und schon wieder hohe Flugauslastung) führt zu einem harten Kündigungsschutz.

Kein „bestimmt irgendwann“, sondern definiert und aufgeschrieben.

Warum? Passiert das nicht, wächst statt der Eurowings schon bald ein AOC, das ganz einfach billiger ist. Sei es Ocean, sei es die EWEU. Been there, done that. Wieder und wieder. Man wird schneller zur GWI als man glaubt. Zu allem Überfluss funktioniert Pristina - Köln genauso gut, wie Köln – Pristina.

Wir haben ein Sparkonzept vorgelegt, bei dem tatsächlich alle gewinnen. Ihr gewinnt, die GWI-Kollegen gewinnen und sogar der Arbeitgeber gewinnt. Klingt nach faulem Zauber, geht aber.

Aktuell wird unheimlich viel Geld verbrannt, indem die GWI-Kabine gegen ihren Willen bei voller Bezahlung unproduktiv zuhause rumsitzt, während ihr zum Teil schon Mehrflugstunden schrubbt.

Das hieße, Themen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld blieben bei EW vollständig erhalten und die GWI-Kollegen beteiligen sich an der gemeinsamen Kosteneinsparung.

Erfüllt man dem Arbeitgeber in der EW-Kabine dagegen ohne eine GWI-Beteiligung alle seine Wünsche (Absenkung um 15%!), dann summieren sich die Einsparungen auf weniger als 5 Millionen Euro im Jahr. Gleichzeitig kostet es deutlich über 20 Millionen im Jahr, die Arbeit der GWI-Kabine nicht abzurufen.

Das kann man unmöglich für eine sinnvolle Lösung halten.

Wir sagen dem Arbeitgeber: Nehmt das Geld, das ihr gerade bei Germanwings verbrennt und verteilt es sinnvoll. Zum Beispiel mit (natürlich) freiwilligen Angeboten für Eurowings, insbesondere Abfindungen und stark subventionierte Teilzeiten (zum Beispiel 50% arbeiten statt bisher 100%, dafür aber 70% Gehalt bekommen).

Das „schafft Platz“ und es entstehen Wechselmöglichkeiten für GWIler. Die könnten dann schon früher kommen und für ihr (ebenfalls krisenbedingt reduziertes) Geld arbeiten, statt bei voller Bezahlung zu hause bleiben zu müssen.

So gewinnen alle. Endlich bekommt auch ein EWler mal ein ordentliches Angebot gemacht, die GWIler hängen nicht mehr in der Luft und der Konzern spart. Win-Win-Win. Außerdem verteilt sich die Arbeit sehr viel fairer auf mehr Schultern.

Daneben gibt es noch zwei sehr gewichtige Wins:

Der Krisenbeitrag der Eurowings kann deutlich kleiner ausfallen, da ein Teil aus Kostenersparungen der GWI erbracht werden kann.

Wenn die GWIler schon morgen kommen, dann wissen wir, dass wir das Wachstum nach Hause geholt haben und nicht übermorgen gegen albanische Löhne anfliegen müssen. Dieser Kampf wäre nicht zu gewinnen!

Wir hoffen sehr, dass allen Beteiligten klar ist, dass ein nackter Krisenbeitrag nicht ausreicht.

Das wäre Lose-Lose: Die Gehälter sinken, das Wachstum könnte dennoch woanders stattfinden und eine Kündigung könnte dann schon nach Krisenende ins Haus stehen, weil dann das “one-aoc” die Eurowings-Europe im Ausland ist.

Ein Absenkungstarifvertrag ohne Einbettung in ein größeres System (Stichwort: Wachstum) hilft womöglich über eine „2. Welle”, aber gegen Schrumpfung hilft er nicht. Wichtig ist daher, dass so etwas auch keiner unterschreibt. Wir zumindest werden es nicht tun. Sollten andere es versuchen, müssen wir uns dagegen wehren.

Viele Grüße
Eure UFO

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