Liebe Kolleg*innen der Lufthansa Cityline, 

nach intensiven rechtlichen und strategischen Überlegungen hat der UFO-Vorstand heute unseren MTV zum Ende dieses Jahres gekündigt. 

 

Die Gründe dafür liegen auf der Hand: 

Zum einen bereitet der Konzern seit Monaten ein neues Sparprogramm, den sog. „Turnaround“, vor und will im Zuge dessen unsere Arbeitsbedingungen verschlechtern. Wir öffnen den Vertrag nicht, um das zu ermöglichen, sondern im Gegenteil, um uns genau dagegen verteidigen zu können. Das geht nämlich mit offenen Tarifverträgen sehr viel besser und effizienter als mit geschlossenen. 

Viel schwerer wiegt allerdings die bevorstehende Schließung unseres Cityline-Flugbetriebes. Hierfür stecken wir bereits in den Vorbereitungen für einen tariflichen Sozialplan. Um tarifliche Sozialplaninhalte effektiv durchsetzen zu können, benötigt es einen offenen Manteltarifvertrag. Bliebe dieser geschlossen, könnten typische Sozialplaninhalte teilweise nicht erkämpft werden, da sie bereits im MTV festgeschrieben sind und daher unter einer Friedenspflicht stehen. „Kämpfen“ heißt aber im Ernstfall Arbeitskampf und der würde durch die Friedenspflicht unmöglich gemacht. 

 

Was bedeutet das für Euch persönlich? 

Nichts! Der Manteltarifvertrag ist nach der Kündigung in der sogenannten „Nachwirkung“. Das heißt: Alles bleibt so wie es war, das folgt schon aus dem Gesetz. Wie gesagt – wir haben nicht vor etwas “aufzugeben” (keine Flugdienstzeitbezahlung, keine Stationierung, usw.). Wir machen uns lediglich handlungsfähig. 

 

Herzliche Grüße 

Eure Lufthansa CityLine-Tarifkommission  
Lydia Kowarzik (Sprecherin), Kathrin Meyer (stellvertretende Sprecherin), Anja Fliegner, Julia Vietzke, Ulrike Schminke-Wagner, Andreas Goller, Moritz Rawe 
mit Rachid Madmar und Harry Jaeger aus der Tarifabteilung