Was bedeuten Agenda, Jump, MTV Verhandlungen
für die Kabine der Lufthansa CityLine
Urabstimmung zur Agenda Kabine, Jump, MTV-Verhandlungen - was bedeutet das alles für die Kabine der Lufthansa CityLine?
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
auf der letzten Betriebsversammlung am 5. Dezember in MUC wurde es einmal mehr deutlich: die Zukunftsszenarien für die Lufthansa CityLine sind vielfältig und reichen von Schrumpfung bis Wachstum - aber offenbar kann derzeit nicht einmal die Geschäftsleitung eine verlässliche Einschätzung dazu abgeben, welche der denkbaren Varianten die wahrscheinlichste ist.
Dies ist für uns Grund genug, mit Euch unseren derzeitigen Kenntnisstand und unsere Pläne für den Umgang damit zu teilen:
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Nach Aussage der Geschäftsleitung ist nunmehr sicher, dass 2015 die Flotte um 6 bis 7 CRJ900 der Eurowings erweitert wird, die vorrangig ab FRA das Flugprogramm der verbliebenen CRJ700 übernehmen sollen.
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Sicher ist auch, dass die CLH ab kommendem Jahr 8 (+1 OPS-Reserve) A340-300 im Rahmen des “Jump”-Projekts betreiben wird. Die Flugzeuge stammen aus Beständen der LH-Passage, werden dort durch neue A350 ersetzt und sollten nach der ursprünglichen Planung ausgemustert werden. Durch “Jump” wird nun der Weiterbetrieb dieser A340 und damit ein erhebliches Wachstum des LH-Langstreckenprogramms ermöglicht. Die besagten Flugzeuge werden von CLH-Piloten und mit LH-Passage-Kabine geflogen. Dies hat folgende Gründe: “Jump” war von Anfang an als Wachstumsprojekt für die LH-Passage geplant. Um dieses Wachstum zu fördern, hat die Passage-Kabine einen eigenen Beitrag dazu erbracht (Teilintegration des P 2 in den Service). Es gibt keine separate Gruppe von Flugbegleitern für die “Jump”-Strecken; sie fallen vielmehr in den selben Planungs-Pool wie alle anderen Passage-Strecken auch. Der Einsatz von CLH-Piloten ist nunmehr die Folge der andauernden Auseinandersetzung zwischen dem LH-Konzern und der Vereinigung Cockpit, auf Grund derer vom Konzernvorstand nun entschieden wurde, die KTV-Piloten nicht am besagten Wachstum teilhaben zu lassen und statt dessen auf die CLH-Kollegen im Cockpit zu setzen. Da hier anderenfalls akut Personalabbau im CLH-Cockpit zu befürchten war (Stichwort Personalüberhang wegen der Ausphasung der CRJ700) und auch eine Bereederung durch konzernfremde Piloten ernsthaft diskutiert wurde, ist diese Variante aus unserer Sicht ein positives Zeichen für die Lufthansa CItyLine.
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Ebenfalls auf Grund des Tarifstreits zwischen VC und LH steht die Zukunft der Embraer-Flotte in Frage. Diskutiert wird, ob künftig alle Embraer (und nicht nur ein Teil davon) von KTV-Piloten geflogen werden müssen und ob dieses Flugzeugmuster dann noch wirtschaftlich in Deutschland zu betreiben wäre, so dass möglicherweise etliche Flugzeuge die CLH-Flotte verlassen könnten. Nach Aussage der Geschäftsleitung kann derzeit allenfalls der Verbleib der Embraer 190 dank ihrer speziellen Performance-Eigenschaften (LCY, FLR) als relativ sicher gelten.
Somit ist es sowohl vorstellbar, dass die CLH und damit auch die Anzahl der Kabinenmitarbeiter auf Grund der zusätzlichen CRJ900 wachsen wird, falls die Embraer bleiben. Es ist jedoch ebenso möglich, dass eine Schrumpfung in Folge der Ausflottung einer großen Zahl an Embraer-Flugzeugen bevorsteht.
Entschieden wird dies in den Verhandlungen zwischen VC und LH. Wir wollen keine Panik verbreiten, uns jedoch für den Fall der Fälle absichern.
Die UFO wird deshalb keinen Tarifvertrag abschließen, ohne dass Bestandsgarantien für die Arbeitsplätze in der Kabine oder Wechselmöglichkeiten zu anderen Konzernairlines zu vertretbaren Bedingungen vereinbart werden!
Dies gilt auch für den CLH-MTV, den wir derzeit immernoch verhandeln. Arbeitsplatzsicherheit hat für uns auf Grund der unsicheren Aussichten höchste Priorität.
Allerdings ist der Handlungsspielraum der CLH-Geschäftsleitung hier begrenzt; diese Absicherungsmechanismen müssen wir auf Konzern-Ebene verhandeln.
Dabei kommt Ihr ins Spiel:
Nehmt Teil an der Urabstimmung zur Agenda Kabine! Sie betrifft alle Flugbegleiter im Konzern!
Auch wenn viele der zahlreichen Agenda-Themen ausschließlich für LH-Passage-Mitarbeiter relevant sind, geht es für uns CityLiner um nicht weniger als die Schaffung eines Auffangnetzes im Konzern für den Fall der Fälle - also konkret darum, notfalls zur Passage wechseln zu können, ohne dort wieder in der ersten Stufe beginnen zu müssen.
Weitere Informationen und den Link zur Urabstimmung findet Ihr auf www.ufo-online.aero
Die MTV-Verhandlungen drehen sich im Übrigen nach wie vor um den Bestand der dezentralen Stationen. Während der Arbeitgeber deren Abschaffung oder zumindest die Übernahme eines Großteils der damit verbundenen Kosten fordert, setzen wir uns dafür ein, dass es jedem dezentralen Mitarbeiter auch in Zukunft möglich sein muss, zu zumutbaren Bedingungen seinen jeweiligen Stationierungsort zu behalten.
Voraussichtlich schon im Januar werden die Verhandlungen fortgesetzt. Sobald möglich werden wir Euch über die weiteren Entwicklungen informieren. Bis dahin wünschen wir Euch frohe Festtage und einen guten Start ins Neue Jahr!
Herzliche Grüße
Eure UFO-TK
Mark Reher (Sprecher), Elke Dollinger-Hagen, David Klotz, Markus Petry, Heike Schönbeck und Joachim Vázquez-Bürger
sowie Nicoley Baublies (UFO Vorstand Tarif) und Steffen Frey (UFO Ressort Tarif)