"Sozialpartnerschaft"
"Sozialpartnerschaft"
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
kürzlich haben sich die Spitzen von Ver.di, UFO und VC zu einem gemeinsamen Termin mit dem Lufthansa-Konzernvorstand getroffen. Neben der strategischen Ausrichtung des Lufthansa-Konzerns kamen wir u.a. auf den Zustand unserer "Sozialpartnerschaft" zu sprechen, an der wir deutliche Kritik geübt haben. Hier muss neben guten Tarifverträgen ein übergreifendes Verständnis für den Umgang mit Arbeitnehmern und ihren Rechten wiederhergestellt werden.
Ein aktuelles Beispiel für misslungene Sozialpartnerschaft ist das Rundschreiben der Lufthansa CityLine-Geschäftsführung vom 18. April 2018. Darin heißt es u.a., die Perspektive für die CLH könne sich in einen "langfristigen Abwicklungsplan" wandeln. Dies sind bedrohliche Szenarien in Zeiten von Konzern-Rekordgewinnen.
Wie werden diese Aussichten also begründet? Im Schreiben heißt es, der Konzern-Vorstandsvorsitzende habe bei seinem CLH-Besuch die klare Botschaft vermittelt, Voraussetzung für die Gestaltung der Zukunft sei eine "attraktive Kostenstruktur" der CLH.
Gerade weil es aktuell so dargestellt wird, als ginge es einzig um die laufenden Cockpitverhandlungen, ist das "Teile und Herrsche" mehr als offensichtlich: Die Mitarbeitergruppen sollen sich möglichst gegenseitig zu immer neuen Sparrunden und Zugeständnissen bewegen, weil angeblich die Zukunft aller Mitarbeiter davon abhängig sei.
Richtig ist: Alle Lufthansa CityLine Beschäftigte tragen zu einer Produktqualität bei, welche sich hinter der Lufthansa Passage nicht zu verstecken braucht. Umgekehrt hat jedoch kein einziger Beschäftigter der Lufthansa CityLine Anspruch auf die Tarifbedingungen, wie sie bei Lufthansa Passage vereinbart wurden.
Wir als Gewerkschaften bei Lufthansa CityLine standen und stehen für konsensorientierte Verhandlungen! Wir erteilen der Angstmache und dem Gegeneinander unter Kollegen eine klare Absage. Unsere Werte bei der Lufthansa CityLine sind nicht zuletzt kollegialer Zusammenhalt und Professionalität – wir werden uns unser Selbstverständnis nicht durch Druck auf die Tarifbedingungen nehmen lassen.
Manch anderer Konzern arbeitet hier neben der grundsätzlichen Akzeptanz von sozialen Standards mit Selbstverpflichtungen z.B. in Form einer Konzernsozialcharta. Vielleicht muss man in diesem Konzern wirklich alles verschriftlichen, um Mindeststandards eingehalten zu bekommen.
Mit freundlichen Grüßen