UFO - Unabhängige Flugbegleiter Organisation
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Lufthansa

Gemeinsam stark –

Die Kabine redet wieder mit

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14.11.2019

Liebe Kolleginnen und Kollegen, 

wir sind wieder in Gesprächen. Das habt Ihr möglich gemacht. Für Eure Unterstützung und Eure Klarheit gibt es keine Worte, doch wir versuchen es: Danke. Die oftmals als unpolitisch unterschätzte Kabine hat zusammengestanden. Für sich selbst, für UFO und für eine klare Ansage an den Konzern, dass es so nicht weitergeht. Dieser erste wichtige Schritt ist also geschafft.  

Und das hat’s gebracht: 

2%-Erhöhung: Wir werden die Erfüllung unserer Forderung nach der VTV-Erhöhung in einen Tarifvertrag schreiben. Das ist eigentlich selbstverständlich, doch muss nach den letzten Monaten nochmal dazu gesagt werden. 

2. Nacht Japan/Korea: Die Änderung aus dem Q2-Papier wird zurückgenommen und alle Umläufe ex FRA und MUC werden wie früher mit 2 Nächten geplant. LH will so schnell als möglich, jedoch bis spätestens 1. Februar 2020, diese Umläufe wieder so einplanen. 

SMK-Teilzeiten: Die SMK-Teilzeiten werden weiter angeboten. Es muss also niemand kündigen, weil sein Arbeitszeitmodell nicht mehr angeboten wird. Insbesondere Study&Fly wird wieder für alle verfügbar sein. 

Gelber Ausweis: Wer ab 45 DFU wird, behält den gelben Ausweis und bekommt wie vorher auch den Rentnerstatus. 

Winterzulage und Ablösung SMK: Für die kommenden Monate (inkl. November 2019) bekommen alle SMK in einem 83%-Modell eine Zulage in Höhe von 400 € pro Monat (im Modell KA für 4 Monate bis Februar 2020) bzw. 266,67 € pro Monat (im Modell KB für 6 Monate bis April 2020). Eine langfristige Lösung für SMK verhandeln wir in der kommenden Schlichtung. Eine Lösung für SMK ist aus unserer Sicht mit am dringendsten. 

Freeze bei der Purserintegration: Die Purser II haben sich mit einer beeindruckenden Veranstaltung direkt ans Management gewandt. Auf diesem Meeting wurde darüber gesprochen, eine Alternative zur Purserintegration und dem Flugbegleiterabzug zu erreichen. Uns gegenüber hat Lufthansa daher zugesagt, während der Schlichtung zur Purserintegration keine Fakten zu schaffen, sondern den Prozess mit den Pursern zusammen anzugehen. Wir werden uns dann gemeinsam die Ergebnisse anschauen, und hoffen, diese dann in neue Regelungen zu überführen.  

Einmalzahlungen: Für alle wird es eine Weihnachtszahlung in Höhe von 1.500 € geben, Teilzeit wie immer anteilig. Zusätzlich bekommen aktuelle und ehemalige SMK eine rückwirkende Einmalzahlung in Höhe von 500 € pro Beschäftigungsjahr im TV SMK bei 83 %. Wer eine kleinere Teilzeit hatte, bekommt diesen Betrag anteilig. Sollte ein Beschäftigungsjahr nicht vollständig sein, wird der Betrag anteilig gezahlt (Beispiel: Wer 2 Jahre und 4 Monate im Modell KA geflogen ist, bekommt 1.166,66 € = 2 x 500 + 4 x 41,66). 

Diese Einmalzahlung wird aus dem Teil des Mitarbeiterfonds gezahlt, der für Mitarbeiterbeteiligung gedacht ist. Er wird also für genau das verwendet, für das er gedacht war. Der Versorgungsausgleichsfonds und der Unterstützungsfonds werden davon nicht angegriffen. Nach Auszahlung verbleiben ca. 70 Millionen Fondsvermögen. Im Rahmen der Schlichtung werden wir darüber verhandeln, welcher Betrag der Kabine noch zusteht aus den letzten Jahren, in denen der Fonds nicht gegründet wurde und wir keine Aktien kaufen konnten. Damit ist uns zumindest Dividende entgangen. Die Nachgewährung von entgangener Dividende und Kursgewinnen würde dann wiederum in den Fonds zurückfließen und diesen weiter auffüllen. Unseren Berechnungen nach sind dies ca. 40 Millionen. Allerdings wollten wir Euch nach dieser langen Zeit nicht hierauf warten lassen, bis dies endgültig geklärt ist und haben daher das “Weihnachtsgeld” vereinbart. Denn es ist Euer Geld und damit gehört ein Teil davon auch auf Euer Konto.  

Streikteilnahme: LH wird keine disziplinarischen Konsequenzen aus einer Streikteilnahme ableiten. Damit sind die Drohungen neben der erfolgten Entschuldigung durch die Kabinenleitung endgültig vom Tisch.  Für die Erstattung von finanziellen Abzügen beim Streik werden wir Euch dafür in den kommenden Tagen unser Antragsformular zum Streikgeld zur Verfügung stellen, damit Ihr dafür einen Ausgleich bekommt. 

Condor-Papier: LH behauptet nicht länger, dass UFO die vereinbarte Vertraulichkeit verletzt habe. Damit ist die Vereinbarung noch in Kraft. Allerdings werden wir über die Regelungen des Papiers in den kommenden Monaten sprechen, um den mit dem Papier verbundenen Sorgen von Euch entgegenzukommen.  

Ende der Klagewelle: Dafür Schlichtung und Moderation 

Nach diesem Konflikt werden wir Hilfe bei der Lösungsfindung brauchen und wir konnten uns mit LH auf eine Schlichtung einigen. Nicht alle unsere Themen, die Ihr fast alle in unserem Forderungspaket findet (HIER zum Nachlesen), sind in einer Schlichtung lösbar. Deshalb wird es parallel zur Schlichtung eine Moderation geben, in der wir jedes uns wichtige Thema einbringen können. 

Anders als in der Vergangenheit wollen wir bei diesen beiden Prozessen nicht erst bis zum Abschluss warten, sondern, wo möglich und geboten, umsetzbare Zwischenlösungen vereinbaren. So wollen wir den Umfang der Lösungen übersichtlicher für uns alle halten. Zudem wird es nur endredaktionelle Einigungen geben. Reine Absichtserklärungen reichen nicht zum Abschluss. Das haben wir gelernt. Uns ist dabei ebenfalls besonders wichtig, dass es klar geregelte Folgen für Vertragsverstöße und Missachtungen gibt. Auch das haben wir gelernt. 

Weil Moderation und Schlichtung parallel laufen und unterschiedliche Lösungswege bieten, wird es die Möglichkeit geben, dass einvernehmlich zusätzliche Themen in die Schlichtung eingebracht werden. Bisher sind folgende Themen Teil der anstehenden Schlichtung: 

  • Spesenerhöhung 
  • Purserzulagen 
  • Angleichung der Endstufen für PII inkl. GPII 
  • Einführung Kontfaktor BZW und LSW 
  • Anschlussregelung zum TV SMK 
  • Vergütungserhöhung ab dem 01.01.2020 
  • Umgang mit etwaiger entgangener Dividende des Mitarbeiterfonds und Folgen der Kündigung der Fonds-Tarifverträge durch LH 

Alle anderen Themen können und werden durch uns in die Moderation eingebracht und können – wie oben beschrieben – von dort aus ebenfalls zum Teil der Schlichtung gemacht werden. 

Thema Schlichter: Es wird zwei Schlichter geben, jede Seite schlägt einen vor. Noch haben wir keine Kandidaten festgelegt, doch sind schon auf der Suche und stehen mit ersten potentiellen Schlichtern für diese Aufgabe in Kontakt. 

Schlichtung und Moderation werden neben hauptamtlichen Mitarbeitern und Verhandlungsführer aus der UFO konsequent und komplett von der Tarifkommission begleitet.  

Um die Moderation und Schlichtung für Euch nachvollziehbarer und transparenter zu machen, wollen wir einen sogenannten Observer hinzuziehen. Dies wird eine Kollegin / ein Kollege aus der Kabine sein, welcher uns begleitet in den Verhandlungen. Die Aufgabe ist dabei ein laufender Bericht aus den Verhandlungen, um für Euch transparent zu machen, worum es gerade geht und wie es läuft. Das ist natürlich nicht ganz unproblematisch, denn Verhandlungen brauchen auch einen gewissen vertraulichen Rahmen, doch wir möchten diesen Versuch wagen. Hierzu möchten wir aus Eurer Mitte jemanden finden. Wie genau wir dieses Verfahren gestalten, werden wir noch abstimmen.  

Endredaktionelle Verträge 

Bereits im Schlichtungsabkommen selbst haben wir festgelegt, dass nur fertig verhandelte, endredaktionell ausgearbeitete Tarifverträge beschlossen werden. Das ist eine zusätzliche Herausforderung, allerdings eine klare Lehre aus den letzten Verhandlungen. Wir werden in der Schlichtung daher mit weiteren externen Vertragsjuristen und einem ausreichend großen Team im Hintergrund arbeiten müssen, um diese Vorgabe 100 % umzusetzen.  

Rechtliche Auseinandersetzungen 

Mit Vereinbarung dieser Prozesse hat Lufthansa zugesagt, das Statusverfahren zurückzuziehen. Gegen das Urteil vom 25.09.2019 (Wirksamkeit der TV-Kündigungen) wurde durch LH Berufung eingelegt, dieses Verfahren wird ruhend gestellt. Ebenso wird das Verfahren gegen UFO, mit welchem LH noch Geld wegen des Freistellungsstreits möchte, ruhend gestellt.  

Außerdem wird LH keine Schadensersatzklagen gegen unsere Vorstände Sylvia und Daniel wegen der Arbeitskämpfe anstrengen. Im Rahmen der Schlichtung soll dann die endgültige Erledigung der ruhendgestellten Verfahren vereinbart werden. 

Eigentlich hatten wir die Zusage, dass auch die Verfahren gegen Nicoley Baublies beendet werden sollten. 8 Kündigungen, mehrere Abmahnungen und ein Drogentest sind nur die Spitze des Eisbergs. Lufthansa verpasst hiermit die Chance, eine belastbare Kehrtwende im Umgang mit schwierigen Vertretern und damit mit der Mitbestimmung insgesamt zu vollziehen. Der Weg zu „Normalität“ scheint noch sehr weit und der Wille zu einer wirklichen Veränderung und einem offenen Umgang mit Managementfehlern noch nicht auf allen Ebenen durchgedrungen. Nicoley wird nun nichts anderes übrigbleiben, als die eingelegten Kündigungsschutzklagen weiterzuführen und eine Klage auf Mobbingschadenersatz einzureichen.  

Und dann waren da noch die Roten – Umgang mit ver.di 

Es gibt ver.di-Mitglieder in der Kabine. Das Tarifeinheitsgesetz regelt, dass es nur ein Mitglied braucht, damit eine Gewerkschaft gewisse Rechte erhält. Das ändert nichts an unserem Status als Mehrheitsgewerkschaft, aber selbstverständlich achten wir die Rechte der Minderheit. Daher haben wir aufgeschrieben, dass ver.di das Recht erhält, ihre Themen und Ideen dem Lufthansa-Schlichter direkt vorzustellen. Das Schlichterteam wird dann entscheiden, ob diese Ideen im Rahmen der Schlichtung erörtert werden dürfen. Sie werden damit aber nicht Bestandteil der Schlichtung, eine Entscheidung zur Aufnahme solcher Themen liegt alleine bei uns als UFO. 

Sollte LH jedoch einen Abschluss an uns vorbei machen, endet die Schlichtung und damit auch unsere Friedenspflicht, so dass Arbeitskämpfe wieder möglich sind. 

Wir stehen zur Koalitionsfreiheit, denn ohne dieses Grundrecht gäbe es keine UFO. Allerdings ist die Art und Weise, wie andere Verbände derzeit ohne Not und ohne eigene Anstrengung an den Tisch geholt werden, nicht in Ordnung. Lufthansa hat den mit uns provozierten Konflikt genutzt und sich selbst andere Gegenüber gesucht. Wäre ver.di von allein gekommen, sähe das anders aus. Doch was bei LH passierte ist nicht nur unüblich, es darf keine Schule machen. Nicht nur weil es ver.di ist, sondern weil dieser Konzern mit aller Macht gegen die eigenen Leute vorgegangen ist und sich eine Gewerkschaft an so etwas aus Prinzip nicht beteiligen darf. Wir respektieren die Rechte einer Minderheitsgewerkschaft, doch die Kabine hat sich nicht umsonst für UFO entschieden. Das ist das Einzige, wonach sich der Arbeitgeber richten darf. Denn es ist allein Eure Entscheidung, welche Gewerkschaft federführend für Eure Arbeitsbedingungen zuständig ist. 

Frieden auf Bewährung 

Auf allen Seiten ist Vertrauen kaputt gegangen. Bei Euch, bei uns und bei LH. In den anstehenden Verhandlungen wird es eine große Herausforderung sein, wieder Vertrauen in die gemeinsamen Vereinbarungen zu finden. Vor allem Euch wieder belastbare und berechenbare Verträge und Bedingungen zu bieten, die alle Seiten verstehen, umsetzen und leben. Natürlich sind wir heilfroh wieder zu verhandeln, doch am Ende wird dies nur zu einem Erfolg, wenn es auf Seiten des Managements zu einer Kehrtwende im Umgang miteinander kommt. Wir werden unseren Anteil an diesem Konflikt aufarbeiten und daraus lernen. Die Gegenseite muss dies auch tun. Erste wichtige Schritte sind gemacht. 

Wie geht es weiter?  

Es liegt also viel Arbeit vor uns, die Liste an dringenden Themen ist sehr lang geworden. Sobald die Vorbereitungen zur Schlichtung abgeschlossen sind, geht es schnellstmöglich los. Auf diesem Weg wollen wir Euch mitnehmen und melden uns wie gewohnt mit Neuigkeiten. 

Ausblick auf Konzernairlines 

Auch wenn sich der Schlichtungsprozess nur um Lufthansa dreht, hat die Lösung natürlich auch massive Auswirkungen auf die Konzernairlines CityLine, Germanwings, Eurowings und Sunexpress. Der Konzernvorstand hat auf der heutigen Pressekonferenz klargemacht, dass wieder ganz normal verhandelt wird. Wir hoffen, hier in Kürze zu ersten Ergebnissen zu kommen. Dabei werden die fünf Airlines, überall da wo es möglich und sinnvoll ist, miteinander synchronisieren. Die Zusammenarbeit innerhalb der UFO zwischen allen Konzernairlines hat in den letzten Monaten sehr gut funktioniert, das werden wir fortsetzen müssen. Darüber werden wir Euch ebenfalls auf dem Laufenden halten.  

Wer gerne die heutige Pressekonferenz anschauen möchte, findet die gesamte Aufzeichnung auf unserem YouTube-Kanal (@ufoev) oder direkt unter diesem Link: https://youtu.be/-987NKNM37w 

Ihr habt viele Fragen 

Natürlich habt Ihr nun viele Fragen. Wir hoffen, wir haben vieles davon in diesem sehr ausführlichen Newsletter beantworten können. Wenn Ihr weitere Fragen zur Vorgehensweise habt, könnt Ihr diese in einem morgigen Hangout, um 14 Uhr beantwortet bekommen (Fragen wie immer bitte vorab an hangout@ufo-online.aero senden). Außerdem arbeiten wir an einer FAQ-Übersicht.  

UNITED WE STAND 

Eure UFO 

Foto unsplash.com / @katekalvach
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