Heutiges Treffen (28.05.2020)
mit den Schlichtern und Lufthansa
Heutiges Treffen (28.05.2020)
mit den Schlichtern und Lufthansa
Mit diesem Live-Video haben wir Euch heute über den Ausgang der Gespräche zwischen UFO, LH und den Schlichtern informiert:
Aufgrund der schlechten Tonqualität, die wir auch in der Nachbearbeitung nur leidlich verbessern konnten, findet Ihr nachfolgend ein Kurz-Transkript zu den Informationen aus dem Video.:
Daniel Flohr: Wir sitzen hier gerade im LAC, da wir heute einen Termin mit den Schlichtern und LH hatten.
Was wir gemacht haben, wird Nicoley Baublies gleich erzählen. Marco Todte wird über die letzten Wochen berichten.
Zuerst noch die Info, dass es leider keine guten Nachrichten gibt. Und dann, wie es weitergeht!
Nicoley Baublies: Warum sind wir heute zusammengekommen? Dies war heute keine formale Schlichtung – das wäre auch etwas aus der Zeit gefallen. Aber die Schlichter haben wieder einmal eingeladen. Im Laufe des Vormittags kam dann ein konkreter Vorschlag von den Schlichtern. Das war kein Wunschpaket für uns, aber ging in die richtige Richtung.
Hier die groben Inhalte:
- Schlichtungsforderungen der Situation anpassen
- Schlichtungsverfahren pausieren
- Krisenverhandlungen weiterführen
- Verhandlungen zu den sonstigen Themen weiterführen
- Schlichter als inoffizielle Vermittler nutzen
Währenddessen so der Vorschlag der Schlichter, sollten all die anderen ungelösten Themen angegangen werden. Beispiele: Bekommt LH noch etwas aus dem Monitoring oder bekommt die Kabine etwas? Wie ist das mit dem Mitarbeiterfonds? Was passiert mit SMK, innovative Teilzeiten und die ganzen sonstigen Themen, die da sind?
Die Schlichter haben angeboten bei diesen Verhandlungen, kostenlos und ohne Entscheidungsmacht in diesen Gesprächen, während die Schlichtung pausiert, als “Begleiter“ zu unterstützen; Gespräche zu moderieren, Tipps zu geben und zu helfen, wenn wir uns mal wieder verhaken. Das wäre ohne Risiken für beide Seiten, da sie keine Entscheidungen treffen können, sondern nur unterstützen.
Das war zwar ein sehr weicher Vorschlag, ohne inhaltliche Absicherungen und Klarheit wie es weiter geht. Wir haben aber eingeschätzt, dass es ein Schritt in die richtige Richtung ist und haben uns nach internen Beratungen entschieden, dass wir mit dem Vorschlag leben können.
Auch vor dem Hintergrund, dass es eben momentan sehr viel Unsicherheiten und völlige Unklarheit der weiteren Entwicklung gibt, auch mit der Bundesregierung und Brüssel, waren wir bereit diesen Weg mitzugehen und es zu versuchen.
LH hat diesen Vorschlag abgelehnt. Sie haben klar gesagt, nein, nicht einmal das wollen wir. Wir wollen einfach ein großes Krisenpaket (siehe Forderungsliste im CRA von letzter Woche) und dass die Schlichtung formal durchgeführt wird.
Wir haben dann noch einmal aus guten Gründen einen weiteren Vorschlag gemacht, der uns zwar nicht leichtfällt und auch unüblich ist. Wir haben nämlich auf den Vorschlag der Schlichter noch zwei Punkte FÜR LH draufgelegt:
Wir nehmen den Vorschlag der Schlichter und nehmen die von LH vorgebrachten Sorgen und diese Krise ernst. Ja, wir sagen, es besteht die Notwendigkeit gemeinsam etwas zu gestalten und gemeinsam gut durch diese Krise zu kommen.
Also nehmen wir den Vorschlag der Schlichter und bieten ohne Vorleistung oder sonstige Gegenleistung diese Idee an. Zusätzlich gibt es für eine kurze Laufzeit ganz klare Millionenbeträge (nach unserer internen Berechnung ca. 50 – bis 60 Millionen in dieser Zeit der kurzen Laufzeit – größtenteils bis Ende des Jahres 2020) für die ganz akute Krise ohne Bedingungen. (siehe dazu das weitere Video am Ende dieses Textes)
Außerdem waren wir bereit die Forderungen, die ursprünglich in die Schlichtung eingebracht worden sind (Spesenerhöhungen, Purserzulage etc.) zurücknehmen. Das waren wir bereit heute mit Lufthansa aufschreiben; wir haben klar gesagt: “das könnt ihr jetzt schon haben.”
Dann wollten wir in Ruhe bis Ende dieses Sommerflugplans, zusammen mit der informellen Begleitung der Schlichter, mit Ihnen, der LH, weiterverhandeln.
Dazu hat LH noch einmal 20 Minuten beraten und uns gesagt, dass sie auch das komplett ablehnen. Danach haben wir uns getrennt.
Dass wir das mit dem kompletten Ablehnen gewöhnt sind, dazu kann Marco uns noch etwas erzählen.
Marco Todte: In den letzten vier Wochen haben wir permanent erlebt, dass LH alles an unseren Vorschlägen ablehnt. Manchmal dachte man es geht drei Schritte voran, dann aber auch immer vier Schritte zurück.
Inhaltlich etwas zu den Verhandlungsterminen der letzten vier Wochen zu sagen, macht immer noch keinen Sinn. Ihr habt ja gemerkt, nach der VÖ der Lufthansa, dass das nur noch weiter verunsichert und es ist ja auch zu keinem Ergebnis gekommen.
Aber wir haben so viele Vorschläge gemacht, was unser Krisenbeitrag sein kann. Wir sehen, dass es wichtig ist dieser Krise zu begegnen. Daher haben wir heute nochmal diese konkreten Vorschläge gemacht, die sie eben leider nicht akzeptiert haben.
Daniel Flohr: Wie geht es weiter?
Wir wissen es noch nicht. Wir werden natürlich noch mal aufschreiben was wir gemacht haben, was wir angeboten haben. Wir werden aber jetzt natürlich auch nach innen besprechen mit all unseren Gremien, was wir jetzt tun können. Diese Krise ist da und wir werden ihr begegnen müssen. Wir werden auch in den Foren mit all unseren Mitgliedern und denen die es noch werden wollen, sprechen. Wir werden weiter zeigen, dass wir als Kabine etwas leisten wollen.
Erst einmal sind wir sehr ratlos, wie man weitermachen muss. Wir werden uns ein bisschen Zeit nehmen.
Es braucht Sicherheit. Wir werden jeden Tag neu schauen, ob wir etwas tun können, das gegen die Unsicherheit wirkt.
In den kommenden Tagen werden wir uns wieder melden. Nicht alles aus so einem “Ad-hoc-Video” kann selbsterklärend sein, wir wollten Euch aber direkten Überblick geben, was heute passiert ist und wo wir stehen. Danke fürs Aushalten. Es tut gut Euch im Rücken, an unserer Seite zu wissen.
Bis dahin.
Mit nachfolgendem Video erhaltet Ihr noch eine inhaltliche Ergänzung zu unserem heutigen Angebot: