Aufforderung der UFO an die Lufthansa-Geschäftsleitung
“Die OPS fliegt uns um die Ohren”
Aufforderung der UFO an die Lufthansa-Geschäftsleitung
“Die OPS fliegt uns um die Ohren”
UFO fordert die Geschäftsleitung der Lufthansa auf, mit uns schnellstens Vereinbarungen zur Stabilisierung der OPS für die betroffenen Kabinenbeschäftigten zu treffen!
Wiederholte Freiwilligen-Aufrufe im CRA lassen das Ausmaß an Fehlberechnung der Kapazitätsplanung erkennen. Seit Monaten leiden wir unter instabilen Plänen und instabilen Umläufen, insbesondere im Kont-Bereich. Dazu kommen lange Stehzeiten am Boden (mit und ohne Passagiere), Serviceaufstockungen ohne Erweiterung des Crew-Complements, schlechte Requesterfüllung und nicht zuletzt nahezu unerfüllbare Standby- und Reserve-Vorgaben. Sämtliche Rückmeldungen zu diesen immensen Belastungen sind bisher nahezu ungehört verhallt. Unsere Personalvertretenden berichten, dass die Stabilitätskriterien immer öfter nicht mehr eingehalten werden können, immer öfter “aus der OPS heraus” Schichten über mehr als 4 Stunden verlängert werden und unklare Benachrichtigungssituationen mit Mitarbeitenden der Planverwaltung oder des OPS-Desks entstehen.
Scheinbar funktioniert überhaupt nichts mehr richtig.
Und nun, in größter planerischer Not, wird dazu aufgerufen, sich freiwillig an der Rettung dieses heißen Sommers zu beteiligen. Freiwillig, am besten kostenlos, natürlich. Wer nicht sofort wieder abschaltet, sondern den letzten Aufruf weiterliest und nach dem Angebot sucht, was es der LH denn wert ist, dass man trotz der Belastungen der letzten Monate noch Energie aufbringt, sich an der Rettung der OPS und der Korrektur des Bereederungsdisasters zu beteiligen, der wird sehen, dass dieser Teil wohl “vergessen” wurde.
Zur Sicherstellung der OPS kann die Lufthansa-Geschäftsleitung nur auf Freiwilligkeit bauen, die entsprechend incentiviert wird. Dafür müssen fern von tarifpolitischen Zielen kurzfristige und schnell wirkende Maßnahmen ergriffen werden. Die Übernahme zusätzlicher Flugeinsätze ist kein karitatives Engagement, sondern eine Unterstützung zur Sicherung des wirtschaftlichen Erfolgs, die auch so behandelt werden muss.
Daher fordern wir:
- deutlich verbesserte Zahlungen für Fliegen ex frei,
- den Abkauf von freien Tagen oder Quartalstagen mit der Möglichkeit, eine höhere Stundenauslastung auch tatsächlich zu fliegen,
- Kompensationszahlungen für Crew-Complement-Unterschreitungen und für Einsätze above rank für Purser 1,
- die Einrichtung eines Tauschtisches an beiden Basen oder einer tatsächlich für diesen Zweck besetzten telefonischen Hotline.
Diese Forderungsliste ist nicht abschließend.
Eine unentgeltliche Abgabe von Urlaub ist ganz sicher nicht die Lösung.
Als tarifierende Gewerkschaft stehen wir in engem Austausch mit der Betriebsebene und unseren Kolleg*innen und beobachten die Situation täglich.
Wir halten den bisherigen Umgang der Lufthansa-Geschäftsleitung mit den fortdauernd bestehenden operativen Problemen und die bisher getroffenen Maßnahmen für absolut inadäquat - sowohl für die Mitarbeitenden der Kabine als auch für alle anderen betroffenen Abteilungen und Bereiche.
Wir haben die Verantwortlichen aufgefordert umgehend Lösungen mit uns zu finden!
Euer Vorstand