Wir lassen uns nicht erpressen.
Wir lassen uns nicht erpressen.
Wir nehmen unsere Zukunft selbst in die Hand.
Die Kabine wird sich wehren und kämpfen.
Stark und geschlossen.
Es geht um Alles!
Liebe Kolleg*innen der Lufthansa Kabine,
nach intensiven Diskussionen und Abwägungen innerhalb der Lufthansa-Tarifkommission und zwischen der LH TK und dem UFO-Vorstand haben wir als Eure Kabinengewerkschaft heute der Lufthansa die Kündigung des MTV 2a zugestellt.
Euch schießen jetzt sicher viele Fragen in den Kopf, deswegen das Wichtigste ganz kurz und knapp vorweg:
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Nachwirkung heißt: Alles bleibt erstmal auf unbestimmte Zeit erhalten.
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Egal wie lange die Verhandlungen dauern, solange kein neuer MTV geschlossen ist, gilt der jetzt gekündigte MTV mit allen Regelungen unbefristet weiter.
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Egal ob z. B. Kündigungsschutz, Ruhezeiten/Freizeitmodelle, Stabilitätszeitraum, FDZ-Regelungen, Faktorierung usw., die Nachwirkung gilt für wirklich jede Regelung.
Jetzt aber zum Kern: Dem “Warum”.
Die Kabine wird bedroht! Vom eigenen Management! Nicht nur, dass man dies seit Monaten immer intensiver vorantreibt, nein, man spricht es offen aus: Die Lufthansa Airline soll schrumpfen, während ein neues AOC nach dem anderen gegründet und in Europa auf Airline-Einkaufstour gegangen wird.
Achtung, Management-Logik: Wenn man viel Geld für neue AOCs und den Kauf von Airlines ausgeben will, dann muss natürlich Geld gespart werden. Das macht man am besten erstmal mit einem weiteren Projekt, welches man mit einem schicken Namen schmückt. Dieses Mal “Turnaround”. Und wo versucht man, sich das Geld zu holen? Na klar, bei der Lufthansa Airline und zu großen Teilen auch bei der LH - Kabine! Wo auch sonst…
Das werden wir so nicht zulassen! Und dagegen müssen wir uns alle zusammen geschlossen wehren! Dagegen kämpfen!
Immer die gleiche Leier: Wir, die LH-Kabine seien zu teuer, zu ineffizient, zu schwerfällig. Ohne dass das Management seine Hausaufgaben erledigt. Oder Fehler eingestanden werden. Inzwischen schreckt man nicht mal mehr vor Spaltung und Verunsicherung der Kabine zurück, indem man Falschmeldungen veröffentlicht.
Seid Ihr zu teuer, zu ineffizient, gar schwerfällig?? Nein! Und schon gar nicht können wir etwas für die ganz oben gemachten Fehler! Wir müssen sie nur ständig ausbaden und die Kohlen aus dem Feuer holen!
In der Vorstellungswelt unseres Managements soll die tarifierende Gewerkschaft die Bereitschaft zeigen, bereits jetzt, bei geschlossenen Tarifverträgen, über Produktivitätssteigerungen “ergebnisoffen und konstruktiv zu sprechen”. Mit Sicherheit nicht mit uns! Denn das ist ein Euphemismus dafür, von der LH-Kabine weiterhin zu fordern und gleichzeitig an anderen Stellen, in anderen AOCs immer mehr Fakten zu schaffen.
Das lassen wir uns nicht bieten! Wir lassen uns nicht bedrohen und nicht spalten.
Wie antwortet man, wenn man so existenziell bedroht wird? Mit Ducken und Abwarten, ob der Sturm vorüberzieht? Ganz sicher nicht!
Wir antworten mit Stärke, denn wirklich wehren können sich Gewerkschaften nur mit offenen Tarifverträgen. Und wir schwören Euch daher drauf ein: Eure TK und Eure Kabinengewerkschaft kämpft! Für Euch und mit Euch!
Wir werden einen neuen, auch in seiner Form übersichtlicheren MTV verhandeln, der den Bedürfnissen der Kabine Rechnung trägt, dringend nötige Verbesserungen umsetzt und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit und somit die Zukunft der Lufthansa Kabine nachhaltig absichert. Der MTV ist kein Rotstift-Terrain. Eure Bedürfnisse hierfür nehmen wir als die TK, die Euch zuhört, über die letzten vier Jahre wahr. Diese sind für uns die Orientierungspunkte auf dem vor uns liegenden, langen Weg.
Das ist unser Anspruch, das ist unser Versprechen und das ist das Ziel. Und solange wir das Ziel nicht erreicht haben, ist der Kampf noch nicht zu Ende. Denn Ihr seid es wert!
Vor allem aber werden wir kämpfen müssen, wie Arbeitnehmer nun mal kämpfen können. Geschlossen, ALLE zusammen, auf der Straße, vor den Toren. Denn das gehört sich so, wenn man existenziell bedroht wird! Und das geht nun mal, wenn es ums große Ganze geht, nur mit einem gekündigten MTV. Wir sind überzeugt davon, dass ein langer Weg vor uns liegt, daher erfolgte die MTV-Kündigung zum jetzigen Zeitpunkt.
Für einen guten, neuen MTV.
Gegen “Turnaround”!
In den kommenden Wochen werden wir eine intensive Kampagne starten, in denen wir Euch engmaschig vor Ort auf den Basen persönlich Rede und Antwort stehen und offen sind für EURE Anregungen zum nächsten MTV. Auch zum Thema Teilzeit, eine weitere Baustelle, bei der die verhandelnden GL-Vertreter*innen gebetsmühlenartig ihre Saisonalitätssicht vortragen. Wir werden auch über alle Social Media Formate ansprechbar sein und lassen Euch auf diesem Wege nicht allein. Denn wir sind für Euch da.
Für unsere Zukunft. Als Lufthansa-Kabine.
Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit für diesen Moment und stay tuned,
Eure UFO-Lufthansa-Tarifkommission
Lukas Kimmel, Mauro Marini, Michele Benninger, Christina Dauster, Manuela Faber, Manuel Hegel, Nikolaus Moehren, Stefan Schwerthelm und Silke Tietjen
Birgit Weinreich, Harry Jaeger und Rachid Madmar in der Verhandlungskommission
sowie Sara Grubisic als UFO-Vorstand für Tarifpolitik