Wird die SunExpress vom LH-Konzern an die Kette gelegt?
Wird die SunExpress vom LH-Konzern an die Kette gelegt?
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
viele von Euch haben sicherlich den letzten Webcast der Geschäftsleitung gesehen. Dort hat das Management offiziell mitgeteilt, dass ein Tarifvertrag Personalvertretung für die Kabine bereits unterschriftsfertig vorliegt. Man habe die Verhandlungen mit der UFO aber zunächst ausgesetzt, weil man der Auffassung ist, dass der UFO-Vorstand aktuell nicht vertretungsbefugt sei.
Die Geschäftsleitung hat die Unterschrift und die Fortsetzung der Verhandlungen zum Manteltarifvertrag (MTV) mit UFO von einer Klärung der Vertretungsbefugnis des UFO-Vorstands abhängig gemacht.
Bereits vor einiger Zeit ist die Eintragung der Vorstandsmitglieder ins Vereinsregister erfolgt. Darüber wurde die Geschäftsleitung der SunExpress längst in Kenntnis gesetzt.
Damit ist der geforderte Nachweis der Vertretung erbracht.
Auch wenn die Vertretungsbefugnis tatsächlich zu keinem Zeitpunkt fraglich war, ist spätestens mit der nun erfolgten Eintragung durch das Registergericht auch formell geklärt, dass der UFO-Vorstand vollumfänglich handlungsfähig ist.
Einer Wiederaufnahme der Gespräche steht damit nichts mehr im Wege. Dennoch haben wir von Seiten der Geschäftsleitung noch keinerlei Signale in diese Richtung erhalten.
Wir vermuten, dass dies – wie z.B. aktuell auch bei der Lufthansa CityLine und bei der Eurowings - auf eine massive Einflussnahme des Konzerns zurückzuführen ist. Offenbar wird hier Druck aus der Konzernzentrale aufgebaut, um bereits fertige Tarifergebnisse zu stoppen. Damit hat der Tarifkonflikt zwischen Lufthansa und UFO auch die SXD erreicht.
Sachargumente spielen dabei keine Rolle. Hier wird die SXD durch die Tarifverantwortlichen des Konzerns in Geiselhaft genommen, obwohl dieser noch nicht einmal unser Mehrheitseigner ist.
Gleichzeitig werden wir bei der aktuell laufenden Ausschreibung für einen konzerninternen Wechsel zur Lufthansa für Kabinenpersonal nicht berücksichtigt.
Zusammengefasst heißt das, dass wir bei positiven Themen außen vor bleiben, während wir bei Themen, die für uns nachteilig sind, wie Konzernangehörige behandelt werden.
Wir fordern das Management der SXD dazu auf, sich von Konflikten, die uns gar nicht betreffen, nicht beeinflussen zu lassen und stattdessen selbstbewusst aufzutreten, eigene unternehmerische Entscheidungen im Sinne der SXD und ihrer Belegschaft zu treffen.
Das zarte Pflänzchen Tarifpartnerschaft, welches gerade am Gedeihen war und ist, wird mit Füßen getreten.
Ansonsten hat die Kabine als Alternative immer noch das Eisen “Betriebsratswahlen” im Feuer. Der Wahlvorstand ist bestellt und die Vorbereitung der Wahlen läuft.
Für alle Beteiligten wäre es aber sicherlich einfacher, stattdessen über eine tarifliche Lösung zu einer Personalvertretung zu kommen. Wir erwarten deshalb ein entsprechendes Signal der Geschäftsleitung.
Eure UFO-Tarifkommission SXD
Tümer Metin und Anu Temizkan als Sprecher,
Cansu Güvenc, Romina Kral, Zana Tonkovic, Antonio Beltran de la Mata und René Zander
sowie Uwe Hien und Olaf Bödecker für die UFO