Warum brauchen Flugbegleiter
eine eigene Gewerkschaft?
Dass sich Verbesserungen von Arbeitsbedingungen und Gehaltserhöhungen effektiver als solidarisch zusammenstehende Gruppe statt als Einzelkämpfer erreichen lassen, liegt auf der Hand. Aber worin liegen die Vorteile einer spezialisierten Gewerkschaft?
Um die Antwort hierauf zu finden, kann man sich selbst zunächst eine andere Frage stellen: Gibt es einen Beruf, der dem der Flugbegleiter vergleichbar ist?
Aus unserer Erfahrung wissen wir: wir Flugbegleiter sind Sicherheitsbeauftragte, Kellner, Krankenpfleger, Notärzte, Köche, Kinderbetreuer, Handwerker und Feuerwehrleute in einem. Was für alle anderen Arbeitnehmer ein Sonntag ist, ist für uns ein Verkehrstag 7. Wir wechseln zum Teil mehrmals in der Woche den Kontinent, die Zeitzone und die Arbeitskollegen und Vorgesetzten. Oft erfahren wir erst kurzfristig, ob wir überhaupt zum Dienst müssen oder einen freien Tag haben, manchmal arbeiten wir 14 Stunden am Stück und ab und zu atmen wir giftige Dämpfe in der Kabinenluft ein. Jedoch sind wir immer das Aushängeschild unseres Arbeitgebers – und das auch gerne!
Diese Vielfalt an Besonderheiten, Herausforderungen und auch Möglichkeiten lässt sich wohl so in kaum einem anderen Berufsstand finden. Für die UFO ist diese Welt jedoch Alltag, denn hier engagieren sich Flieger für Flieger. So müssen wir nicht unsere Zeit auf die Erklärung von Abkürzungen und Spezialbegriffen oder all unserer Dienstplanregelungen verschwenden, sondern können uns effizient und schlagfertig an die Lösung von Problemen machen.
Genau damit ist im Übrigen nicht nur den Flugbegleitern selbst, sondern auch den Fluggesellschaften in Deutschland geholfen: als Tarifpartner werden wir geschätzt für unsere praxisnahen Ansätze, die geeignet sind, so manche Diskussion für beide Seiten zu vereinfachen.