Redaktion zu MTV, VTV und TV Ergebnisbeteiligung
mit weiteren Verbesserungen erfolgreich abgeschlossen
Redaktion zu MTV, VTV und TV Ergebnisbeteiligung
mit weiteren Verbesserungen erfolgreich abgeschlossen
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
zu Beginn der laufenden Woche hatten wir Euch im Rahmen eines gemeinsamen Newsletters mit der Tarifkommission der Eurowings bereits darüber informiert, dass der TV Ergebnisbeteiligung endlich in trockenen Tüchern ist. In der Nacht von vorgestern auf gestern konnten wir nun endlich auch die Redaktion zum Manteltarifvertrag und zum Vergütungstarifvertrag zu einem erfolgreichen Ende bringen, so dass der mehr als 1,5 Jahre andauernde Redaktionsprozess zu diesen Themen nach all den Verwerfungen in dieser Zeit nun endlich doch zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden konnte.
Wichtig ist uns an dieser Stelle der Hinweis darauf, dass die Verschleppungstaktik des Arbeitsgebers nicht aufgegangen ist. Wir haben ihm deutlich gemacht, dass es für diesen lange währenden Zustand der Ungewissheit einen Preis geben wird.
Das hat auch funktioniert: Der Arbeitgeber musste am Ende im Vergleich zum Eckpunktepapier noch eine ganze Schippe drauflegen.
Manteltarifvertrag
Gerade im Bereich des Manteltarifvertrags konnten wir auf der Zielgeraden noch folgende deutliche Verbesserungen erreichen, von denen wir glauben, dass sie uns den Arbeitsalltag spürbar erleichtern werden:
- Die tägliche Dienstzeit darf 14 Stunden nicht überschreiten, außer im Fall eines entsprechenden Kommandantenentscheides oder Zustimmung des Mitarbeiters.
- Auch ein Standby Dienst darf von dessen Beginn an bis zum Ende eines daraus resultierenden Flugdienstes 14 Stunden nicht überschreiten.
- Zukünftig habt Ihr die Wahl, was die Stundengutschrift für Standby und Krankheit angeht. Entweder Ihr entscheidet Euch für eine 120/120 Variante. Das bedeutet, es gibt ab dem 1.4.19 sowohl für Krankheit als auch für den Standby 120 Minuten. Wem die alte Regelung mit 210 Minuten für Standby besser passt, entscheidet sich für diese. Ihr bekommt einmalig die Gelegenheit, Euch für die eine oder die andere Variante zu entscheiden. Der Arbeitgeber wird Euch in den kommenden Tagen über die Details der Abfrage informieren.
- Für Standby- und Reserve12-Dienste wurde eine Begrenzung anhand eines Punktesystems festgeschrieben. Möglich sind maximal 60 Punkte pro Jahr, wobei ein Standby einen und ein Reserve12-Dienst einen halben Punkt zählt.
Vergütungstarifvertrag
Beim Vergütungstarifvertrag wird die vereinbarte weitere Vergütungserhöhung um 2,0 % wie vereinbart zum 01.04.2019 umgesetzt.
Ergebnisbeteiligung
Erfreulich ist auch, dass es in diesem und auch in den kommenden Jahren eine Ergebnisbeteiligung geben wird. Ein besonderes Augenmerk hatten wir darauf, dass der zugrundeliegende Tarifvertrag auch im Falle einer Kündigung nachwirkt, was dazu führt, dass zukünftig keine regelungsfreien Zeiträume mehr entstehen können.
Zusätzlich konnten wir auch an dieser Stelle eine Verbesserung erreichen. Ursprünglich hatten wir vereinbart, dass sich die Ergebnisbeteiligung, die jetzt in 2019 für das Betrachtungsjahr 2018 zur Auszahlung kommen wird, zu 70 % am Ergebnis der EW Group und zu 30 % an dem des Lufthansakonzerns orientieren. Wir waren jedoch der Auffassung, dass sich in diesem Aufteilungsverhältnis nicht eindeutig abbildet, dass innerhalb der Eurowings Group die Hauptlast des Wachstums im Anschluss an die Insolvenz der Airberlin getragen wurde, während die Profite im Konzern eingestrichen wurden. Jeder, der das vergangene Jahr in der Kabine mitgemacht hat, kann ein Lied von instabilen Plänen, Fliegen bis an die Belastungsgrenze usw. singen.
Aus diesem Grund haben wir beim Arbeitgeber zusätzlich durchgesetzt, dass für das Jahr 2018 ein stärkerer Akzent auf den Konzernanteil gesetzt wird, als ursprünglich vereinbart. Das Verhältnis der Berechnungsgrundlage beträgt für dieses Jahr 40 % Lufthansakonzern zu 60 % EW Group.
Die Berechnung erfolgt - wie für Führungskräfte auch - auf der Grundlage des sog. EACC (earnings after capital costs). Bei einem EACC von 0 beträgt die Ergebnisbeteiligung bespielweise 3 % der Jahressumme der monatlichen Grundvergütungen, Flug- und Funktionszulagen.
Bei Überschreitung oder Unterschreitung der Zielgröße erfolgt eine lineare und symmetrische Anpassung. Die Einzelheiten zur Berechnung ergeben sich aus der entsprechenden Tarifvereinbarung, die wir in dem kommenden Tagen auf unserer Homepage verlinken werden.
Festzuhalten bleibt, dass sich auch an dieser Stelle Eure Geduld am Ende ausgezahlt hat, da die Ergebnisbeteiligung noch einmal verbessert werden konnte.
Über die Einzelheiten zur Berechnung wird der Arbeitgeber im Zusammenhang mit der Auszahlung informieren.
Resümee
Mit den vorliegenden Ergebnissen konnten wir viele längst überfällige Themen endlich festzurren. Das bedeutet allerdings nicht, dass unsere Arbeit damit getan ist.
Die Arbeitgeberseite hat bekanntlich damit begonnen, sich innerhalb der EW neu zu sortieren. Konkret angekündigt ist die Verlagerung von Flugzeugen von DUS nach CGN. Weitere Standorte werden folgen.
Bisher ungeklärt ist die Frage, was das für die betroffenen Mitarbeiter bedeutet. Wir hatten die Arbeitgeberseite schon frühzeitig immer wieder dazu aufgefordert, hierüber zu verhandeln und in einer entsprechenden Tarifvereinbarung Möglichkeiten (z.B. Standorterhalt durch Wechsel zur EW, Wechsel an eine andere GWI-Station) mit uns zu beschreiben, die den unterschiedlichen Interessen aller Betroffenen gerecht werden. Das ist bisher nicht erfolgt. Wir haben die Arbeitgeberseite gestern noch einmal eindringlich dazu aufgefordert, hier jetzt sehr kurzfristig mit uns einzusteigen, damit alle Betroffenen sich darauf einrichten können und Planungssicherheit haben.
Wir als UFO sind morgen auf der Infoveranstaltung des Arbeitgebers anwesend und stehen Euch für eventuelle Fragen oder Anregungen dort gerne zur Verfügung. Sprecht uns einfach an!
Offen sind weiter die Themen TV PV und TV Teilzeit. Obwohl diese Themen in der Schiedsstelle im vergangenen Jahr bereits vollinhaltlich geklärt worden sind, hält der Arbeitgeber sich nicht an das Ergebnis. Wir werden hier am Ball bleiben, damit man auch bei diesen Themen so schnell wie möglich in die Umsetzung kommt.
Abschließend möchten wir uns bei Euch ausdrücklich für Eure Unterstützung und Euren Zuspruch - gerade in den vergangenen Tagen und Wochen - bedanken. Es hat uns sehr beeindruckt, mit welcher Deutlichkeit Ihr dem Werben der ver.di um Eure Gunst eine Absage erteilt und erkannt habt, dass eine zweite Gewerkschaft der Kabine nicht hilft, sondern nur schadet. Dies ist für uns eine Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Eure UFO-Tarifkommission Germanwings
Maximilian Kampka (Sprecher), Nadine Schneider (stellv. Sprecherin), Zsolt Papp, Julia Trojan, Emilio Rezzonico, Carmen Hartlieb, Sabine Linder sowie Olaf Bödecker, Harry Jäger und Uwe Hien (UFO-Tarifabteilung)