UFO zum Krisengipfel
im Wirtschaftsministerium
Neben verschiedenen Vertretern aus den Reihen von Arbeitgebern, Branchenverbänden und Gewerkschaften nahm die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) heute an einem Gipfel der Luftfahrt teil, der die aktuelle Krisensituation und deren Folgen für die Unternehmen thematisierte.
“Der heutige Branchengipfel zur Luftfahrtbranche im Bundesministerium für Wirtschaft, zu dem der Koordinator der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt Jarzombek eingeladen hatte, war ein wichtiger erster Schritt, um neben den bereits beschlossenen Maßnahmen der Bundesregierung weiter auf Sicht zu fahren und täglich neu zu bewerten, was die Mitarbeiter und die Arbeitgeber in der besonders gebeutelten Luftfahrtbranche benötigen”, ist sich Daniel Flohr, neugewählter UFO-Vorsitzender, sicher.
“Wir haben heute deutlich machen können, dass die ohnehin margenschwache und von niedrigen Löhnen, hoher Teilzeitquote und weiteren Besonderheiten geprägte Branche nicht nur Kurzarbeitergeld und Kredite benötigt. Es geht darum, bereits jetzt über Entlastungen zu verhandeln, damit alle Mitarbeiter an Bord gehalten werden können und diese aber auch wirtschaftlich überleben. Die aktuelle Krise wird wohl länger dauern als sich beispielsweise eine alleinerziehende Flugbegleiterin erlauben kann, von Kurzarbeitergeld zu leben. Hier müssen wir mit den Arbeitgebern umgehend über Aufstockungen und Garantien über das bisherige Maß hinaus verhandeln. Das müssen sich aber auch alle Arbeitgeber leisten können. Unternehmen wie Condor befinden sich ohnehin in besonderen Situationen und nicht überall gibt es einen flächendeckenden Kündigungsschutz, wie UFO es beispielsweise im Rahmen des sogenannten Monitorings für die Mitarbeiter bei Lufthansa vereinbaren konnte. In ungekannter Weise waren sich Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften und weitere Branchenvertreter heute einig, dass die schnellen Maßnahmen der Regierung begrüßenswert, aber bei weitem nicht ausreichend sind”, so Nicoley Baublies, der für die UFO-Geschäftsführung am heutigen Termin in Berlin teilnahm.
UFO wird sich diese Woche mit den verschiedenen Arbeitgebern über Maßnahmen zur
Sicherung der Existenz aller Unternehmen und Mitarbeiter beraten.
“Wir müssen nun alle Energie und Ressourcen aufwenden, die wir haben. Das wird enorm herausfordernd. Wir appellieren an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Airlines, uns jetzt zu unterstützen. Die Solidargemeinschaft ist aktuell besonders gefordert, um alle zu schützen. Berufsgewerkschaften mit detaillierten Branchenkenntnissen können nun ihren Vorteil nutzen und werden dafür kämpfen, dass die besonderen Bedürfnisse der Fliegerei geschützt und die spezifischen Probleme gut gelöst werden”, schließt Flohr.