UFO und Lufthansa erreichen substanzielle Vergütungserhöhungen für das Kabinenpersonal
Die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) hat nach fünfmonatigen Verhandlungen mit der Deutschen Lufthansa einen Tarifabschluss für die Kabinenbeschäftigten erzielt, der für das Jahr 2023 eine Vergütungserhöhung in zwei Schritten vorsieht: Neben einer Sockelaufstockung aller Gehaltstufen um 250 € am 1. Januar 2023 wird zum 1. Juli 2023 eine Vergütungserhöhung um 2,5% erfolgen. Mit diesen zwei Stufen liegen die Erhöhungen insgesamt - je nach Gehaltstufe - zwischen mindestens 8,89% und 17,47%. Die Laufzeit dieses Vergütungstarifvertrags endet am 31.12.2023.
Weiterhin wurde eine Spesenerhöhung von 20% und eine Erhöhung der Zulagen für leitende Flugbegleiter*innen in Höhe von 20% bzw. 30% vereinbart. Das bisherige sogenannte “Saisonalitätsmodell Kabine” wird abgeschafft und die 2.700 Beschäftigten dieser Personalgruppe werden in den Gesamtpersonalkörper zum 1. April 2023 ohne Beschränkungen der Arbeitszeit überführt.
Einmalzahlungen für die Monate August bis Dezember 2022 (insgesamt 1.200 €), die bereits im zurückliegenden September vereinbart wurden, werden nicht in die nun vereinbarte Vergütungserhöhung mit eingerechnet.
“Unsere geduldige und zähe Haltung während der monatelangen Verhandlungen hat sich ausgezahlt: Mit einer ersten soliden Vergütungserhöhung nach zwei pandemiebedingten Krisenjahren können wir nun durch das Jahr 2023, für das ein Aufschwung bei Lufthansa prognostiziert wird, gehen. Wir sind davon überzeugt, dass so die Absicherung wertiger Arbeitsplätze in der Lufthansa-Kabine weiter vorangetrieben werden kann”, kommentiert UFO-Tarifvorstand Stefan Schwerthelm das Ergebnis.
Mit dem neuen Tarifabschluss wird gleichzeitig der Krisen-Tarifvertrag vorzeitig beendet, in dem ein vierjähriger Kündigungsschutz für die Kabine bei gleichzeitigem elementaren Vergütungsverzicht geregelt waren.
“Wir sind froh, dass der Krisen-Tarifvertrag seit heute Geschichte ist. Zum Zeitpunkt seines Abschlusses, als noch niemand das Ende der Pandemie und ihre Folgen für den Luftverkehr absehen konnte, war er das richtige Instrument. Spätestens seit letzter Woche kennen wir aber nun auch die aktuellen Zahlen und diesjährigen Gewinnprognosen, so dass die vorzeitige Beendigung des Krisen-Tarifvertrags der einzig richtige Schritt war. Dies hat auch Lufthansa so gesehen”, ergänzt Schwerthelm.
Das Tarifergebnis steht unter einem zweiwöchigen Vorbehalt der notwendigen Gremienzustimmung. Zudem können die UFO-Mitglieder in einer Urabstimmung über das Tarifergebnis entscheiden.