UFO befürchtet Aus für Lufthansa CityLine und Einbußen für Mitarbeitende beim Wechsel zu City Airlines
Die jüngste Ankündigung von Lufthansachef Carsten Spohr, eine bevorstehende Großbestellung von 40 Regionalflugzeugen der neuesten Generation (Embraer E-Jets E2 oder Airbus A220 Family) und jüngere A319 aus den Beständen der Eurowings bei City Airlines und nicht bei Lufthansa CityLine einzusetzen, schafft aus Sicht der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation (UFO) kaum widerrufbare Fakten. Dies lässt für UFO nur den Schluss zu, dass ein schnelles Aus der CityLine geplant ist.
„Wir erwarten hier ein ähnliches Szenario wie bei der Schließung der Konzernflugbetriebe Germanwings und SunExpress Deutschland. Eine neue, bislang untarifierte Plattform führt zur Schließung eines gut tarifierten Flugbetriebs und setzt zeitgleich auch alle anderen Konzernairlines, insbesondere die Kabinenbeschäftigten der Lufthansa, unter Druck. Lufthansa verhindert damit erneut Lösungen am Tariftisch, die den langjährigen Mitarbeiter*innen der CityLine-Kabine eine nachhaltige Beschäftigung im eigenen Unternehmen hätte sichern können“, so Daniel Kassa Mbuambi, UFO-Vorsitzender.
Den Cockpit- und Kabinenbeschäftigten der Lufthansa CityLine droht nun der Verlust ihres Arbeitsplatzes. Aus Sicht der UFO ist dies besonders bitter, da die Konzernspitze bisher die Flexibilität der kleinen Regionaltochter bereitwillig genutzt hatte, um ihre tariflichen Scharmützel mit den im KTV organisierten Piloten der VC auszufechten.
„Nun zahlen Pilot*innen und Flugbegleiter*innen der Lufthansa CityLine einen sehr hohen Preis für ihre langjährige Loyalität gegenüber dem Konzern“, so Kassa Mbuambi weiter.
UFO hatte die Unternehmensführung der City Airlines schon sehr frühzeitig zu Verhandlungen über die Tarifierung des Kabinenpersonals aufgefordert, machte aber zur Bedingung, dass parallel für ihre Beschäftigtengruppe keine Gespräche mit konkurrierenden Gewerkschaften geführt werden. “Auf einen Unterbietungswettbewerb um die billigsten Konditionen wird sich UFO auf keinen Fall einlassen”, erklärt Joachim Vázquez Bürger, UFO-Vorstand für Politik und Außenbeziehungen sowie Verhandlungsführer bei Lufthansa CityLine und City Airlines.
„In den laufenden, bisher sehr konstruktiven Tarifgesprächen erarbeiten wir zunächst die Grundlagen für einen Vergütungstarifvertrag für Neueinstellungen und einen Manteltarifvertrag für alle Kabinenbeschäftigten. Im weiteren Schritt verhandeln wir die tariflichen Konditionen einer betrieblichen Altersversorgung, einer Erfolgsbeteiligung und schließlich die Bedingungen für einen Arbeitgeberwechsel von Kabinenbeschäftigten der Lufthansa CityLine zu City Airlines“, meint Vázquez Bürger weiter. „Entgegen anderslautender Lippenbekenntnisse, ist bereits zum jetzigen Zeitpunkt der Gespräche allerdings absehbar, dass die Konzernführung den langjährig bei Lufthansa CityLine beschäftigten Mitarbeitenden der Kabine bei einem Wechsel zu City Airlines erhebliche Zugeständnisse hinsichtlich Vergütung, Arbeitszeiten, Einsatzbedingungen, Freizeitanspruch, Dienstplangestaltung und -stabilität abverlangen will“, so Vázquez Bürger weiter.
„Hier wird ein Tarifkonflikt, der auf Konzernebene nicht gelöst wird, auf dem Rücken einer Belegschaft ausgetragen, die in der Vergangenheit immer Teil der Lösung und nie Teil des Problems gewesen ist und wirtschaftlich immer zurückstecken musste. Das können und werden wir so nicht akzeptieren“, zeigt sich Vázquez Bürger schließlich kampfbereit.