UFO ruft zur Urabstimmung bei der Lufthansa CityLine auf
Nach dem Abbruch der Verhandlungen zum Vergütungstarifvertrag bei Lufthansa CityLine (CLH) ruft die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) ab Donnerstag bis zum 6.3. ihre Mitglieder zur Urabstimmung über Arbeitskämpfe auf. Die Tarifgespräche mit dem Arbeitgeber verliefen aus Sicht von UFO insgesamt äußerst unbefriedigend, ein ernstzunehmendes Angebot wurde von Lufthansa CityLine nicht vorgelegt.
“Die Geschäftsführung hatte mit mehrmaliger Fristverlängerung die Chance uns etwas vorzulegen, über das man hätte verhandeln können. CityLine zeigte aber keinen ernsthaften Willen überhaupt auf unsere Forderungen einzugehen und in Vergütungsverhandlungen einzusteigen. Das Angebot blieb weit hinter unseren Forderungen zurück. Der Arbeitgeber ließ uns keine andere Wahl als unsere Mitglieder bei Lufthansa CityLine aufzurufen, nun über Streiks abzustimmen”, führt Rachid Madmar, Rechtsanwalt und UFO-Verhandlungsführer bei Lufthansa CityLine, aus.
Eine Kernforderung der UFO ist die Rückabwicklung der Einführung einer bestehenden vergünstigten zweiten Tarifschiene.
“Der Schaffung einer zweiten Vergütungstabelle haben wir seiner Zeit nur zugestimmt, um Wachstum zu ermöglichen. Dieses Versprechen wurde nicht eingehalten, das Wachstum ist nie eingetreten. Wir haben auf vieles verzichtet und dafür nicht nur nichts bekommen, sondern werden nun kurz- bis mittelfristig abgewickelt. Daher fordern wir neben substanziellen Vergütungserhöhungen die Rückabwicklung dessen, was die Kolleg*innen seinerzeit für das nicht erfüllte Versprechen hergegeben haben”, ergänzt Madmar.
Weiter fordert UFO für die rund 900 Kabinenkolleg*innen bei Lufthansa CityLine deutliche Gehaltserhöhungen um 15 %, eine Kombinationszahlung aus Inflationsausgleichsprämie und Einmalzahlung in Summe von 3.000 €, die Erhöhung von Funktionszulagen und eine tarifliche Vergütung für Bodenzusatzfunktionen. Der neue Vergütungstarifvertrag soll eine Laufzeit von 18 Monaten haben.
“Die Kolleg*innen der Lufthansa CityLine fühlen sich ungerecht behandelt. Die Führungsriege der Lufthansa CityLine versteht leider nicht in welcher Lage sich ihre Flugbegleiter*innen befinden. Sie ahnen nicht, wie sehr die gestiegene Belastung und die fehlende Perspektive die tägliche Arbeit erschwert. Ohne Entlastung, Sicherheit und Perspektive sind die CityLiner*innen mehr denn je entschlossen, die Lohnzurückhaltung der vergangenen Jahre abzulegen und für ihre finanzielle Besserstellung zu kämpfen. Wir gehen den Weg der Eskalation nicht gerne, allerdings lässt uns das maßlos enttäuschende Verhalten und das hilflose Schweigen des Arbeitgebers keine andere Wahl”, schließt UFO-Vorsitzender, Joachim Vázquez Bürger.
Erst am Montag hatte UFO ihre Mitglieder bei der großen Muttergesellschaft Lufthansa zur Urabstimmung aufgerufen, weil die Airline auch hier auf die Vergütungsforderungen nicht ausreichend einging. Beide Abstimmungen enden gleichzeitig am kommenden Mittwoch.