UFO und Lufthansa-Tochter CityLine einigen sich auf Vergütungstarifvertrag
Nach intensiven Verhandlungen über die letzten sieben Monate und einem zweitägigen Arbeitskampf haben sich die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) und Lufthansa CityLine auf substanzielle Vergütungserhöhungen für die rund 900 Flugbegleiter*innen geeinigt. Der Vergütungstarifvertrag war seit Anfang des Jahres offen und soll nun in seiner neuen Fassung mit einer Laufzeit von 24 Monaten mit Ablauf Dezember 2025 enden.
Die vereinbarten Lohnerhöhungen umfassen eine Steigerung der Vergütungstabelle um 7,5% rückwirkend zum 1.1.2024, die Erhöhung verschiedener Zulagen sowie eine weitere Anhebung der Tabelle um 4,5% zum 1.3.2025. Außerdem einigten sich beide Seiten auf Auszahlung des steuerrechtlich noch möglichen Teils der Inflationsausgleichsprämie (eine erste Tranche der möglichen 3.000 Euro wurde im vergangenen Jahr bereits ausgezahlt) sowie einer Einmalzahlung in Höhe von 750 € (beides Teilzeit pro rata). Zudem wird das Urlaubsgeld ab dem kommenden Jahr um 150 € erhöht.
„Die Verhandlungen liefen zäh und sind zwischenzeitlich ins Stocken geraten, im Ergebnis konnten wir aber, insbesondere dank der Unterstützung der Kolleg*innen der CityLine Kabine, einen echten Erfolg erzielen. Vor allem die Rückwirkung der Vergütungserhöhungen war uns wichtig, damit die lange Verhandlungsdauer nicht zum Nachteil für die Kabinenkolleg*innen führt“, erklärt Harry Jaeger, Leiter Tarifpolitik bei UFO.
„Die kurze Laufzeit des Vergütungstarifvertrags war für uns essenziell, da wir vor dem Hintergrund der bevorstehenden Abwicklung der CityLine letztlich auf Sicht fahren und uns Handlungsmöglichkeiten erhalten müssen. Ein besonders zäher Verhandlungspunkt war die Vergütung von Flugbegleiter*innen mit Zusatzfunktionen im Trainingsbereich. Um die Kabine nicht weiter auf ihre berechtigten Vergütungserhöhungen warten zu lassen, haben wir uns hier auf eine Verhandlungsverpflichtung mit dem Arbeitgeber geeinigt“, so Jaeger weiter.
Über die Annahme des neuen Vergütungstarifvertrags entscheiden nun noch die Mitglieder im Rahmen einer Urabstimmung.
„Wir freuen uns sehr, dass wir für die CityLine-Kolleg*innen einen sehr guten Abschluss verhandeln konnten. In einigen Teilen ist dieses Vergütungspaket sogar noch besser ist als bestehende Vereinbarungen im Konzern. Vor allem sichert es aber den Kolleg*innen die monetäre Wertschätzung, die sie mehr als verdient haben. Der jahrelange Verzicht aufgrund von Wachstumsperspektiven, die nun bekanntermaßen bei CityLine nicht eintreten, musste aus unserer Sicht mit einer substanziellen Erhöhung der Vergütung kompensiert werden. Wir sehen mit diesem Tarifvertrag dieses Ziel als erfüllt. UFO setzt sich weiterhin auf allen Ebenen für eine verantwortungsvolle Beschäftigungssicherung der Kabinenbeschäftigten der Lufthansa CityLine ein und fordert tariflich geregelte Wechseloptionen von CityLine zur Lufthansa. Hier steht Carsten Spohr im Wort.”, ergänzt Joachim Vázquez Bürger, UFO-Vorsitzender.