Turbulente Zeiten
begleiten unseren VTV-Auftakt
Turbulente Zeiten
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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir möchten Euch mitteilen, dass wir nach der fristgerechten Kündigung des Vergütungstarifvertrages (VTV) mit dem Arbeitgeber kürzlich in Neuverhandlungen eingestiegen sind. Mit einem ersten Forderungspaket sind wir bei der Geschäftsführung bereits vorstellig geworden. Dabei geht es uns neben einer klassischen Vergütungserhöhung vor allem um strukturelle Veränderungen im VTV, um bestehende Nachteile in den Vergütungsstrukturen auszugleichen. Unsere Forderungen werden wir Euch demnächst im Detail vorstellen.
Angesichts der aktuell turbulenten Situation bei Condor und besonders beim Mutterkonzern Thomas Cook gehen wir von schwierigen Verhandlungen aus. Die Geschäftsführung hat bereits angedeutet, dass die Lage trotz oder gerade wegen der in Aussicht stehenden Finanzspritze von Fosun ernst ist und dass man die angenommene Rolle als weißer Ritter sicherlich mit einer gewissen Erwartungshaltung gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verbinden wird.
Aktuell werden der Vollendung des Deals mit dem chinesischen Multikonzern von Seiten der Geschäftsleitung fast alle Themen untergeordnet. Sollte die Vereinbarung wie geplant unter Dach und Fach gebracht werden, wird der Investor dies nicht aus selbstlosen Erwägungen heraus tun, sondern nach Ansage des Managements mit gewissen Profitabilitätserwartungen verknüpfen. Es wird deshalb zunächst an uns sein, daran zu erinnern, dass die Condor trotz der schwächelnden Performance unseres Mutterkonzerns und der damit verbundenen Erschwernisse stetig geliefert hat, was nicht zuletzt auch auf der Leistung unserer Kabinenmannschaft beruht.
Auf der letzten Personalversammlung ist aber bereits deutlich geworden, dass wir uns Diskussionen um eine höhere Produktivität nicht vollständig entziehen werden können. Veränderungen kann es jedoch nur an den Stellen geben, an denen diese sinnvoll und vor allem notwendig sind. Dabei muss auch die Geschäftsleitung ihre Hausaufgaben machen und sich teilweise bereits identifizierten Defiziten im Rahmen der Planung und der Ops (Beispiel: zu viele abgesessene Bereitschaftsdienste) widmen. Anders gesagt, wird unser Hauptaugenmerk bei all unserem Tun stets darauf liegen, dass die Kabinenbelange nicht zu kurz kommen. Und vor allem werden wir keine Vereinbarungen treffen, die am Ende nicht auch eine Lösung für die unselige Praxis der Verlagerung von Kabinenarbeitsplätzen in Untergesellschaften beinhalten. Das ist Wachstum, das aus unserer Sicht in die Condor gehört und wir werden nicht dabei zuschauen, wie hier versucht wird, die Kabinenbelegschaften in einem Unternehmen gegeneinander auszuspielen.
Auch wenn das Ergebnis unserer Airline in diesem Jahr Prognosen zufolge leicht hinter den letztjährigen Zahlen zu bleiben scheint, sind wir zuversichtlich, dass auch wir als UFO zur Steigerung der Produktivität beitragen können. Wir tauschen uns regelmäßig mit Eurem Arbeitgeber über Maßnahmen zur Steigerung der Produktivität aus. Sollten wir so zusammen mit dem Arbeitgeber weitere Stellschrauben finden, durch die sich die Produktivität weiter ankurbeln lässt und die Condor zudem in den Folgemonaten gut performt, wird dies auch unsere Verhandlungsposition positiv beeinflussen und die Grundlage dafür bieten, einen für die Kabine zufriedenstellenden VTV-Abschluss erzielen zu können.
Eure UFO-Tarifkommission Condor
Astrid Wach (Sprecherin), Norman Wiese (Stellv. Sprecher), Batu Karaoguz (Stellv. Sprecher), Susanne Fischer, Susanne Rau, Gönül Aslan-Kuhner, Christian Bötte-Lüdemann, Benjamin Bartsch und Roman Diemer sowie Olaf Bödecker und Florian Brockhoff (UFO-Tarifabteilung)