UFO - Unabhängige Flugbegleiter Organisation
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Condor

Neuerungen ab dem 01.09.2016

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Neuerungen ab dem 01.09.2016

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28.07.2016
  • Neue SB/RE Lines - ver.di stellt seinen Mitgliedern frei die neuen Lines anzunehmen
  • 55€ ab der 7. DP-Änderung // 110€ ab der 11. DP-Änderung
  • 72h Zeitraum statt 48 Std.
  • Stabiler Dienstplan nach Gesundmeldung
  • Keine RX Tage mehr

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ver.di hat bisher keinen neuen Tarifvertrag unterschrieben und stellt ihren Mitgliedern frei, die neuen SB/RE Lines ab 01.09.2016 anzunehmen oder eben auch nicht. Rechtlich ist dies durch die mittlerweile geltende Tarifpluralität für ver.di-Mitglieder möglich.

Dieser Ansatz ist jedoch falsch. Es erschließt sich nicht, wieso man bei ver.di nicht die Gelegenheit genutzt hat, die Neuregelung der SB/RE-Dienste, die durch die Vorgaben des Gesetzgebers unausweichlich sind, selbst mitzugestalten und in diesem Zug noch zusätzliche Verbesserungen durchzusetzen, wie UFO dies getan hat.

In den Genuss dieser Verbesserungen in Form der Regelungen zur Dienstplanstabilität kommen jedenfalls nur für diejenigen, die nicht auf einer Anwendung der bisherigen Regelungen zur SB/RE bestehen.

Auch Ver.di wird sich notwendigen Veränderungen am Ende nicht verschließen können und einen entsprechend modifizierten Manteltarifvertrag abschließen müssen wenn sie künftig eine Rolle am Tariftisch spielen will.

Wir möchten noch einmal kurz aufzeigen, welche Überlegungen für uns ausschlaggebend waren, um die Neugestaltung zu begleiten:

Als bekannt wurde, dass Bereitschaftsdienste mit einer Karenzzeit unter 10 Stunden (auch RE3/RE6) zu Einsatzbeschränkungen bei der maximalen FDZ führen und dem Grund nach SB Dienste sind und daher nur noch begrenzt lang sein dürfen, war allen Airlines in ganz Europa klar, dass dies einen Einfluss auf die Menge ihrer Bereitschaftsdienste haben wird. Nur reine Kurzstrecken Operator waren davon weniger betroffen.

Bei der Condor sind Bereitschaftsdienste abschließend im MTV beschrieben und gedeckelt (alter MTV6 24-27 Dienste und alter MTV1a 26 Dienste + 10 RX Dienste). Es war vollkommen klar, dass diese Anzahl und deren Struktur nach den neuen Regelungen nicht ausreichen wird, um über ein Jahr zu kommen. Es MUSSTE neu verhandelt werden. Niemand hat ein Interesse daran, dass Flugzeuge am Boden stehen bleiben und fehlende Bereitschaftskontingente weiterhin zu einer Dauersuche nach freien Tagen in den Dienstplänen der Mitarbeiter führt und regelmäßig die Dienstpläne durcheinanderwirft.

In sehr zähen und langen Verhandlungen ist es uns gelungen, die Anzahl auf 30 Dienste im Jahr zu begrenzen (TZ pro rata) und dabei eine neue Logik von reinen RE Lines für einen Einsatz am Folgetag einzuführen, als auch eine verbindliche Dienstplanstabilität in den MTV zu verhandeln und den Freiwilligenzeitraum von 48 auf 72 Stunden zu vergrößern. Das sind in Summe 3-6 Dienste pro Jahr mehr (unter Berücksichtigung von RX teilweise auch weniger), wobei 12 von den 30 Diensten zu reinen RE-Lines gebündelt wurden, um mittel- und langfristige K-Meldungen abzufedern. RE wird spätestens für den Folgetag aufgelöst und wird Euch somit erheblich entlasten. RE3/RE6 sind nur dem Namen nach noch RE aber nach der neuen EASA Regelung einschränkende SB Dienste für Einsätze am gleichen Tag.

Wir können davon ausgehen, dass man in Zukunft Lines nicht mehr absitzt und die Kollegen parallel aus den freien Tagen aktiviert werden. Um eine bessere Planstabilität zu erreichen hat die Erfahrung z.B. bei Lufthansa gezeigt, dass längere Lines - gerade für die Langstrecke mit Aktivierungen auch über lange Zeiträume - sinnvoll sind. Geplante Folgeeinsätze müssen so nicht mehr umverteilt werden.

Um Shuttlern und anderen Vorlieben der Kollegen Rechnung zu tragen, haben wir verhandelt, dass jeder zwischen kurzen oder langen Lines wählen kann. (In Zukunft werden diese dann auch requestbar sein.)

Wer als ver.di Mitglied die neuen Lines ablehnt, lehnt damit zwangsläufig auch die anderen Elemente wie Dienstplanstabilität, 55€ ab der 7. Planänderung /110€ ab der 11. Planänderung, die neuen Regelungen zur Stabilität des Originalplanes nach einer Gesundmeldung und den neuen erweiterten Freiwilligenzeitraum von 72 Stunden mit ab. Es gibt den MTV nur als Ganzes und nicht in Teilen. Die meisten Dienstplanänderungen werden somit in diese Gruppe fließen, weil es dort keine Stabilitätskriterien gibt und keine Kosten entstehen - für alle anderen gelten die Kriterien der Dienstplanstabilität. Im Gegenzug müssten alle anderen einen Dienst pro Jahr mehr ableisten, je nachdem wie viele dem Aufruf von ver.di folgen, jedoch auch nur max. 30/Jahr.

Wir halten beide Effekte für absolut nicht wünschenswert und vollkommen unnötig. Wer genauere Erklärungen benötigt, für den haben wir die einzelnen Themen nochmals als Video-Erklärungen zusammengestellt:

Ihr könnt dort jeden Punkt, der Euch interessiert auch einzeln anklicken (siehe Zeitmarkierungen in der Beschreibung unter dem Video, wenn Ihr es direkt in youtube öffnet).

Jede Änderung birgt Chancen und Risiken. Je nach der individuellen Lebenssituation gibt es auch nicht nur Gewinner bei den neuen Lines. Wir wollen das nicht schönreden. Aber es war absolut klar, dass man die neue Gesetzeslage umsetzen muss und am besten mitgestaltet. Am Ende entschärft dieses Gesetz die einzelnen SB Dienste (max. 10 und 12 Stunden lang) und die Länge der Flugdienste aus einem SB. Es ist eine Regelung FÜR Crews und nicht gegen sie. Und wir haben im Gegenzug eine Menge positiver Regelungen mit in den MTV aufgenommen. Den Kopf in den Sand stecken und einfach nur dagegen sein, hilft aus unserer Sicht nicht.

Wir rufen dazu auf, uns nicht spalten zu lassen und gemeinsam als EINE Condor die Zukunft anzupacken.

Habt Ihr Fragen? Wir stehen Euch auch persönlich an einem Infostand in Crewraum in FRA am Donnerstag, den 28.07.2016 für die Beantwortung und Diskussionen zur Verfügung.

Wir freuen uns auf Eurer Kommen!

Eure UFO-Tarifkommission Condor

Astrid Wach (Sprecherin), Norman Wiese (stellv. Sprecher), Jasmin Rödler, Gönül Aslan-Kuhner, Christian Bötte, Rüdiger Merz, Batu Karoguz, Benjamin Bartsch sowie Jens-Ulrich Stark und Olaf Bödecker (UFO-Tarifabteilung)

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