Videostatement zum weiteren
Vorgehen
Videostatement zum weiteren
Vorgehen
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
leider hat es wieder einmal keine Bewegung, sondern nur weitere Spielchen gegeben.
Die beiden Schlichter haben wirklich alles versucht, auch heute noch. Am Ende hat alles nicht geholfen.
Mit folgendem Videostatement hat Daniel Flohr heute die weitere Vorgehensweise verkündet.
HIER auch der dementsprechende Streikaufruf für die Kollegen der Germanwings:
Wer lieber lesen möchte, findet nachfolgend den Text des Videostatements.
Viele Grüße
Eure UFO
Hier das Statement:
In den letzten Wochen wurde auf jede erdenkliche Weise versucht, den Konflikt zwischen dem LH-Konzern und der UFO bzw. den Kabinenkollegen des LH-Konzerns zu lösen. Dies ist leider nicht gelungen.
Der prominenteste Versuch wurde durch die bisherige Arbeitsdirektorin Frau Dr. Volkens gemacht. Ihre Initiative beinhaltete auch eine Neuausrichtung der Sozialpartnerschaft zwischen dem LH-Konzern und seinen Mitarbeitern.
Wie es ausging ist bekannt: Die Vereinbarungen wurden widerrufen und Frau Dr. Volkens zum 01.01.2020 ersetzt.
Aber auch die beiden designierten Schlichter, Frank-Jürgen Weise und Matthias Platzeck haben in den letzten Wochen, über Weihnachten und auch heute noch versucht, mit Vorschlägen zu Inhalten und Vorgehensweisen zu einer Lösung zu kommen.
Nichts davon wurde von Lufthansa aufgenommen. Gespräche kamen erst gar nicht zustande.
Wir können und werden über diese Vorschläge nicht öffentlich reden, da die Schlichter sich mit uns darauf verständigt haben, dass alles was rund um den Schlichtungsversuch passiert, vertraulich bleiben muss.
Nach wie vor befinden wir uns in Auseinandersetzungen mit den fünf betroffenen Konzern-Airlines: Sunexpress, Eurowings, CityLine, Germanwings und Lufthansa
Die Lage ist in allen Betrieben sehr unterschiedlich.
Bei CityLine und Sunexpress laufen die Tarifverhandlungen mit den dortigen Geschäftsführungen normal, sodass wir hier keine Notwendigkeit von Arbeitskämpfen sehen.
Mit dem Betrieb der Eurowings-Deutschland sind wichtige Verhandlungen zumindest noch nicht final gescheitert, sodass wir auch dort weiter auf den Verhandlungsweg setzen.
Bei Germanwings wiederum ist es schwierig. Das Management gibt den Mitarbeitern keine klare Perspektive für die Zukunft ihres Flugbetriebs. Diese Perspektivlosigkeit zeigt sich auch in den Tarifthemen am Verhandlungstisch. Unsere Teilzeitforderung, die bereits im November 2016 und am 20.10.2019 Gegenstand von Arbeitskämpfen war, ist noch immer nicht abgeschlossen, Verhandlungen dazu sind ergebnislos gescheitert.
Bei Lufthansa ist die Lage am schwierigsten. Dort geht es einerseits um die Tarifthemen der Lufthansa Airline. Allerdings bringt Lufthansa hier auch Themen aus anderen Airlines ein und möchte z.B. bei Germanwings eine Moderation mit Friedenspflicht vereinbaren. Und das obwohl Lufthansa bzw. deren verhandelnder Arbeitgeberverband für Germanwings gar nicht zuständig ist.
Zudem werden Falschmeldungen verbreitet, dass es weitere Schlichtertermine im Januar gebe oder UFO die Rücknahme von Kündigungen oder ähnlichem zur Vorbedingung gemacht hätte. Mit diesem Vorgehen hat der Arbeitgeber es den Schlichtern fast unmöglich gemacht, überhaupt in einen Prozess zu kommen.
Die beiden designierten Schlichter lassen jedoch nichts unversucht. Beide haben bis heute noch daran gearbeitet, einen Verhandlungstermin zwischen UFO und dem LH-Vorstand anzuberaumen, um noch eine Lösung hinzubekommen. Trotz mehrfach gemachter Zusagen zu solch einem Termin, bleibt es bei einem Lippenbekenntnis, denn zu solch einem Termin ist es nicht gekommen.
Gerade zu dieser Zeit des Jahres nehmen wir das Ultima-Ratio-Prinzip sehr ernst.
Wir bestreiken zunächst nur vom kommenden Montag, den 30.12.2019 00:00 Uhr bis zum 01.01.2020 24:00 Uhr die Germanwings, auch wenn in anderen Betrieben Verhandlungen ebenfalls sehr schwierig sind oder gar bereits gescheitert sind, wir also auch dort jetzt schon zu Streiks aufrufen könnten.
Wir kündigen diesen Streik bewusst früh an, sodass die Passagiere von Germanwings jetzt zumindest noch die Chance haben, auf andere Airlines umgebucht zu werden oder alternative Reisemittel zu wählen.
Natürlich kann die Geschäftsführung die Streiks jederzeit komplett abwenden, unsere Streikforderung ist dem Arbeitgeber bekannt.
Weitere Streiks werden wir erst nach dem 02.01.2020 verkünden, sofern in dieser Auseinandersetzung nicht weiter Öl ins Feuer gegossen wird. Die Themen der Kabinenmitarbeiter liegen schon viel zu lange brach.
Weitere Falschmeldungen, unbegründete Klagen, einstweilige Verfügungen und dergleichen mehr, würden diesen Konflikt nur weiter verschärfen. Bleibt ein Einlenken weiterhin aus, müssen wir gegebenenfalls noch vor dem 02.01. kurzfristig zu Streikmaßnahmen aufrufen, um unseren Tarifforderungen auf diesem Weg Nachdruck zu verleihen. Unser Ziel ist es weiterhin zu glaubwürdigen und rechtssicheren Vereinbarungen zu kommen. Dann ist auch die Streikgefahr insgesamt ausgeschlossen.
Wir hatten bis zuletzt die Hoffnung, heute andere Nachrichten zu verkünden. Es ist uns, trotz Hilfe der designierten Schlichter, leider nicht gelungen an einen Verhandlungstisch mit den Entscheidungsbefugten des Konzerns zu kommen. In den einzelnen Betrieben des Konzerns bleiben nach wie vor längst zugesagte Themen unerfüllt. Von daher bleibt uns heute nichts anderes übrig als dort wo nötig, wieder mit Streiks für unsere tariflichen Interessen einzutreten. Wir appellieren nach wie vor an die Arbeitgeberseite, die Spielchen zu beenden und das, was Frau Volkens begonnen hatte, fortzusetzen und wieder zu einem Miteinander zurückzukehren.
Wir sind dazu jederzeit erreichbar.